Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr
schnell man berühmt wurde ...
Selbstverständlich war es das Ziel jedes Wissenschaftlers, und Hisab-Benkh stellte darin keine Ausnahme dar, etwas zu entdecken, was seinen Namen bedeutsam machte. Für die Ewigkeit ... Selbst wenn sehr viel weniger als eine Ewigkeit bereits ausreichen konnte, jede Erinnerung auszulöschen. Die Geschichte des Methankriegs war ein gutes Beispiel dafür.
So viel Wissen, das verloren gegangen war.
Und nun war er bekannt geworden, weil er einen einfachen Soldaten gerettet hatte. Denn nichts anderes war Grek-487.
Nein, das stimmte nicht. Er musste sich hüten, den Maahk in seinen Funktionen zu sehen: wissenschaftliche Sensation, Soldat ... Es fiel so leicht, die Brille des Gelehrten aufzusetzen, die alle Nähe verbot. Es war simpel, der beste, einfachste Weg.
Grek-487 war eine wissenschaftliche Sensation, Punktum!
Schließlich stand er ratlos vor der Schleuse.
Sollte er sie wirklich betreten und mit dem Maahk sprechen? Was hatte er ihm zu sagen? Was durfte er ihm verraten, was musste er geheim halten?
Er verfluchte sich im Stillen, Grek-487 nicht längst mit der Wahrheit konfrontiert zu haben. Den Achten Satz durfte er nie wieder vergessen. Schmerz konnte heilen, wenn man stark war. Und nichts war so stark wie ein Maahk, zumindest nicht in Hisab-Benkhs Augen.
Er schloss seinen Schutzanzug, prüfte sorgfältig seine Luftversorgung. Alles war gut.
Nein.
Gar nichts war gut. Grek-487 wurde dem Despoten überstellt. Der Maahk wusste nicht, was das bedeutete. Er ahnte nicht, wie Militär und Sicherheit ihre Verhöre durchführten. Und dass sie ihn verhören würden, stand fest. Fragen würde ihnen nicht genügen, Unterhalten würde ihrem Anspruch nicht gerecht.
Würde er in der geheimen, berüchtigten Sammlung landen oder vorher weggeworfen werden wie eine ausgequetschte Farrik-Frucht, nachdem die Verhörspezialisten mit ihm fertig waren?
Es geht mich nichts an. Lenk nicht den Blick des Despoten auf dich, dachte er.
Noch einmal atmete er tief durch. Er würde die Farce aufrechterhalten. Grek-487 durfte nichts erfahren.
Er öffnete die Schleusenkammer und trat ein.
Hisab-Benkh sah den Maahk über einen viel zu kleinen Tisch gebeugt sitzen. Er trug noch immer seinen Schutzanzug, allerdings hatte er den Helm zurückgeklappt. Dieser Hangar mit den leeren Wänden war nun sein Reich.
Auf dem Tisch lag der seltsame, handgroße Kristall.
»Ein schönes Stück«, sagte der Topsider zur Begrüßung.
»Mein Freund!«, begrüßte Grek-487 seinen Besucher und stand auf. Seine Stimme hallte in dem hohen, großen Raum, in dem selbst der riesenhafte Maahk winzig wirkte. »Ich danke Ihnen! Endlich kann ich wieder frei atmen. Es gibt offenbar Zivilisationen, die anders sind als die Arkoniden.«
Das kannst du laut sagen, dachte Hisab-Benkh und versuchte, dem Blick des Maahks auszuweichen. »Das ist das Mindeste. Sie haben mich ebenso gerettet wie umgekehrt. Wir Topsider vergessen unsere Freunde nicht.«
»Ihre Leute sind alle sehr höflich zu mir – ich fühle mich geehrt.« Grek-487 machte mit seinen beiden langen Armen eine umgreifende Bewegung. »Ich werde Sie beim Oberkommando erwähnen. Bitte, nehmen Sie Platz!«
»Danke!« Es war ein merkwürdiges Gefühl, sie beide nun in vertauschten Rollen zu sehen: er selbst im Schutzanzug, der Maahk ohne Helm. »Ich ... soll Ihnen auch von meinen beiden Assistentinnen danken.«
»Das war selbstverständlich.«
Grek-487 sah ihn ruhig und gelassen an. Wissend.
»Und ... da ist noch etwas.«
»Bitte«, sagte der Maahk und nahm den Edelstein vom Tisch. »Sie wollten wissen, was das hier ist. Es ist mein Tarkanchar.« Behutsam steckte er ihn wieder weg. »Von Zeit zu Zeit ... Ich muss ihn einfach ansehen. Das Tarkanchar macht mich aus. Das verstehen Sie sicher.«
Was immer ein Tarkanchar sein mag ...
»Nein, das ist es nicht, worüber wir noch sprechen müssen«, sagte Hisab-Benkh. »Es gibt da etwas, das ich Ihnen verschwiegen habe. Ich tat es aus guten Gründen, wie ich glaubte, aber es ...«
»Dann haben Sie sich nichts vorzuwerfen«, unterbrach ihn der Maahk schnell. »Die Zeit verstreicht so schnell, nicht wahr?«
»Wie ... wie meinen Sie das?«, fragte Hisab-Benkh misstrauisch.
Der Maahk wedelte amüsiert mit den Händen. »Was gestern als wahr galt, ist heute falsch und morgen ein Vielleicht. So ist das mit der Zeit. Sie verstreicht und nimmt alle Gewissheiten mit, bis nichts zurückbleibt.«
Er weiß es, dachte Hisab-Benkh. »Sie
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