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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Gefangenen, der in völliger Dunkelheit gestanden hatte, musste es ein Schock sein.
    Gut so, dachte Novaal, als er sah, wie sich Rhodans Augen zu Schlitzen zusammenzogen.
    »Wo ist Thora da Zoltral?«, begann er das Gespräch.
    Der Mensch – Rhodan weigerte sich, als Arkonide betrachtet zu werden, er zog die Bezeichnung Mensch vor – schwieg. Handelte es sich um eine Trotzreaktion? Es war nicht auszuschließen.
    Ein Naat würde genauso handeln, aber aus völlig anderen Gründen. Naats waren stark.
    »Ich frage Sie noch einmal: Wo ist Thora da Zoltral?« Novaal gab sich keine Mühe, seine Stimme zu dämpfen. Der Hall in diesem Raum war großartig.
    Perry Rhodan hob das Kinn. Er suchte tatsächlich Augenkontakt!
    »Sie sind Reekha Novaal, nehme ich an.«
    Es klang nicht wie eine Frage. Sollte Rhodan ihn tatsächlich wiedererkennen? Nicht viele Arkoniden konnten Naats auseinanderhalten, ihnen fehlte der richtige Blick.
    Novaal schwieg. Er würde sich nicht in ein Gespräch ziehen lassen, das er nicht selbst bestimmte. Rhodan brauchte nicht zu wissen, wer er war. Er musste antworten, mehr nicht.
    »Kann ich etwas zu trinken bekommen?«, bat Rhodan. »Meine Lippen sind trocken, die Zunge fühlt sich sehr pelzig an und der Hals rau.« Das Schweigen wurde ihm wohl zu lang.
    Novaal war verdutzt. Der Gefangene forderte ein Getränk?
    Natürlich. Diese ... Menschen waren keine Naats.
    »Warten Sie.« Er überlegte kurz, legte ein Schallisolierungsfeld um sich und forderte ein Getränk an, mit Salzen und Mineralstoffen angereichertes Wasser. Das dürfte genügen. Naats benötigten wenig Flüssigkeit, und so war ihm gar nicht erst in den Sinn gekommen, den Flüssigkeitsstatus seines »Gastes« zu prüfen. Sein Fehler.
    Eine handtellergroße Serviceeinheit rollte herein und brachte das Gewünschte. Novaal wies stumm auf Rhodan.
    Dieser nahm den Becher – in seinen Händen wirkte dieser arkonidische Fingerhut beinahe groß – und nippte am Inhalt. Sein Gesicht verzog sich ein bisschen, aber er trank weiter. Nicht überhastet, sondern sehr kontrolliert, in kleinen Schlucken.
    Man konnte viel über einen Fremden lernen, wenn man ihn nur beobachtete. Wenn man seine Augen öffnete.
    Novaal gab sich Mühe, seine Ungeduld nicht spürbar werden zu lassen.
    Rhodan trank aus und betrachtete ihn. Eingehend. »Weshalb wollen Sie wissen, wo Thora ist?«, fragte er schließlich.
    Der Mensch hatte tatsächlich Mut, sogar mehr, als gut für ihn war. Novaal wartete einen Moment, gerade so lange, dass der andere sich fragen musste, was nun kommen würde. Rhodan hatte ihn bisher jedes Mal genarrt, wenn sie es miteinander zu tun bekommen hatten, und er schätzte ihn mittlerweile so ein, dass er es immer wieder versuchen würde.
    »Diese Frage«, sagte er schließlich, »steht Ihnen nicht zu. Also: Wo ist sie?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Rhodan. »Und das ist die Wahrheit.«
    »Die Wahrheit?« Novaal neigte seinen Kopf ein wenig nach unten. »Die Wahrheit ist, dass ich diesen Planeten dort unter uns jederzeit vernichten könnte. Sie nennen ihn Snowman, die Mehandor Gedt-Kemar. Aber diesen Namen werden Sie bald nicht mehr brauchen.«
    Es missfiel ihm, fragen und drohen zu müssen. Aber er hatte seine Anweisungen.
    Rhodan nickte. Das bedeutete eigentlich Zustimmung. War er wirklich so kaltblütig, dass er es zulassen würde? Er hatte nicht einmal ein Siebtel seiner Leute bei den Mehandor lassen wollen, und nun stimmte er der Vernichtung eines ganzen Planeten zu?
    »Das ist die Wahrheit. Aber mit Snowman vernichten Sie womöglich auch Thora.«
    Natürlich hat er die Schwachstelle erkannt, dachte Novaal. Jeder kann sie erkennen.
    »Also werde ich besser die Besatzung Ihres Raumschiffs exekutieren lassen, einen nach dem anderen. Und beginnen werde ich mit Ihrem Stellvertreter. Wie Sie sehr wohl erkannt haben, brauche ich lediglich Thora. Am Rest Ihres armseligen Beuteschiffes bin ich nicht interessiert und das Imperium erst recht nicht.«
    Zuckte Rhodan bei dieser klaren Aussage zusammen? Hatte er ihn so weit?
    Die nächsten Worte ernüchterten ihn. »Ja, auch das ist die Wahrheit. Aber Morde an Kriegsgefangenen werden Thora nicht herbeizaubern.«
    Novaal schlug sich mit der rechten Hand gegen die Brust. »Schweigen Sie von Dingen, die Sie nicht verstehen, Ehrloser!«
    Er bemühte sich, sein Zittern unter Kontrolle zu bringen, sein Muskelmagen revoltierte, als verlange er nach etwas Unverdaulichem. Die rechte Hand fasste nach dem Griff des

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