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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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bedeuten.
    Rhodan wandte den Blick vom Statusdisplay ab, das durchgehend Grünwerte anzeigte und besah sich seine Mannschaft. Flipper hatte etwas von seiner alten unerschütterlichen Zuversicht zurückgewonnen. Eine gute Nachricht hatte ihn erwartet, als er aufgewacht war. Man hatte die Signale eines SOS-Senders aufgefangen, der zu Beths Gruppe gehörte, und war dabei, seine Position zu bestimmen. Eine Rettungsmannschaft würde aufbrechen. Vielleicht würde sie Beth noch rechtzeitig erreichen. Vielleicht. Flipper klammerte sich an die Hoffnung.
    Manoli lag gefasst wie immer auf der Konturliege. Sein Atem war regelmäßig, er regte sich nicht. Rhodan fragte sich, ob er Manoli jemals außer sich erleben würde. Er konnte es sich nicht vorstellen – und wenn er darüber nachdachte, wollte er es auch nicht.
    Bull hatte das Visier des Helms heruntergeklappt, und Rhodan verfolgte die Bilder, die über das integrierte Display flimmerten. Sie waren seitenverkehrt für den Betrachter von außen. Bull folgte drei Nachrichtenkanälen gleichzeitig – Rhodan glaubte Panzer und auf ihren mobilen Abschussrampen drohend erhobene Raketen zu erkennen und Männer, die wütende Reden hielten –, den größten Teil aber nahm ein Simulationsspiel ein. Rhodan verfolgte, wie sein Freund innerhalb kürzester Zeit ein Sternenreich erschuf, das große Teile der Milchstraße umfasste. Seine Zentralwelt war die Erde, die Bull »Terra« nannte. Sein Freund, der nichts von unnützem Grübeln hielt, lenkte sich ab.
    Und wie kam er selbst, Rhodan, klar? Er hörte in sich hinein. Er fühlte eine merkwürdige Zuversicht. Ihm war, als stünde er am Rand eines Abgrunds, von dem es kein Zurück gab. Wollte er leben, musste er springen, musste er sein altes Leben abstreifen. Ohne auch nur zu erahnen, wie sein neues Leben aussehen mochte. Sollte es überhaupt eines für ihn geben.
    »T minus 59 Minuten«, gab das Kontrollcenter durch. Es war eine nüchterne, gefühllose Durchsage, die von einer Maschine hätte stammen können. Aber sie tat es nicht. Einen Augenblick – nein, zwei Augenblicke später, die Lichtsekunde, die sie von der Erde trennte, sorgte dafür – sagte dieselbe Stimme voller Leben: »Gib es auf, Reg! Gegen mich kommst du sowieso nicht an. In der Zeit, in der du eine Flotte baust, erobere ich die halbe Galaxis!«
    Bull klappte das Visier des Helms zurück. Er grinste. »Ist ja auch kein Wunder, Raimond. Du hast ja immer eine verfluchte Sekunde Vorsprung!«
    Raimond, so hieß der Techniker, natürlich. Rhodan hatte seinen Namen vergessen, es gab buchstäblich Hunderte von seinem Schlag in Nevada Fields. Viel zu viele, um sich alle Namen einzuprägen, für Rhodan jedenfalls. Ihm waren lediglich die wichtigsten präsent. Wie etwa der ehemalige Technische Leiter des Shuttle-Projekts. Bernhardt, ein deutschstämmiger Amerikaner mit einem hitzigen Temperament, das Pounder wie einen umgänglichen Kumpel erscheinen ließ, hatte bis zu seinem tragischen Unfalltod mit einer Hingabe am Raumfahrtprogramm gearbeitet, die sogar noch die Pounders in den Schatten gestellt hatte. Rhodan zweifelte keine Sekunde daran, dass er ohne Bernhardts unermüdlichen Einsatz die Erde niemals verlassen hätte.
    Bull dagegen kannte alle Namen. Alle. Nicht nur die der Techniker. Bull kannte sie bis hin zur letzten Aushilfsputzkraft. Und mit jedem dieser Menschen schien Bull mühelos den richtigen Ton zu treffen.
    »Du auch, Reg!«, hielt der Techniker dagegen. »Die Lichtsekunde trennt uns in beide Richtungen. Pass nur auf! Wenn Pounder mitbekommt, wie es um deine Physik steht, lässt er ein Shuttle klarmachen und jagt es hinter euch her, um dich abführen zu lassen!«
    »Nur zu! Dann bin ich wenigstens raus aus dieser Büchse!«
    »Klar! Und sobald du ...« Raimond brach ab. Lange Sekunden verstrichen, dann sagte er teilnahmslos. »Bremsphase beginnt in dreißig Sekunden. Mannschaft in Position!«
    Über 300.000 Kilometer trennten Rhodan von Nevada Fields, aber er konnte sich ausmalen, was geschehen war. Pounder hatte das Kontrollcenter betreten, und die Hundertschaft Techniker, die eben noch mit den Füßen auf den Tischen ihrem Dienst nachgegangen war, saß jetzt kerzengerade vor ihren Displays. Der alte Knochen verstand keinen Spaß. Dienst war Dienst und eine todernste Sache.
    »Zehn Sekunden bis zur Bremsphase. Fünf, vier, drei, zwei, eins, null!«
    Mit einem brutalen Schlag setzten die Triebwerke der STARDUST ein. Der Andruck presste die Astronauten mit dem

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