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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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erwarteten sie.
    »Leite Bremsmanöver ein!«, verkündete Rhodan. Er zündete die Triebwerke und Andruck setzte ein. Er war sanft, betrug vielleicht das Zweifache der Erdschwere.
    Einige Sekunden lang herrschte Stille im Cockpit, als die Männer ihren Gedanken nachhingen. Dann rief Flipper: »Nein, Perry!«
    »Was ist, Clark?«
    »Ich habe den Treibstoffverbrauch überschlagen, basierend auf den Daten, die Reginald angegeben hat.«
    »Was ist damit? Bekommen wir keine Landung mehr hin?«
    »Eine Landung schon. Aber wir werden nicht mehr genug Treibstoff für eine Rückkehr zur Erde haben!«
    Rhodan nickte langsam. Flipper war der Nutzlastspezialist. Er konnte das Gewicht jedes Bauteils und Ladungsstücks der STARDUST bis auf das Gramm genau herunterrattern. »Was schlägst du vor?«
    »Wir lassen uns ungebremst fallen. Kurz vor dem Aufprall gibst du Vollschub. Die Triebwerke arbeiten dann effizienter, und wir könnten nach der Landung noch genug Treibstoff übrig haben für eine Rückkehr zur Erde.«
    »Reginald, deine Meinung?«
    »Clark, dein Vertrauen ehrt mich«, knurrte Bull. »Aber dafür sind meine Schätzungen zu ungenau. Liege ich auch nur um ein Zehntelprozent daneben, klatschen wir auf die Oberfläche und sind so platt wie ein überfahrener Igel.«
    Rhodan sah zum Cockpitfenster hinaus. Der Mond war jetzt so nahe, dass er glaubte, einzelne Felsen wahrzunehmen, die aus Staubfeldern ragten.
    »Wir bleiben beim vorsichtigen Anflug«, entschied er. »Über alles Weitere können wir uns den Kopf zerbrechen, sobald wir gelandet sind.«
    Knappe zwei Minuten später setzte die STARDUST auf flammenden Hecktriebwerken reitend mit einer Sanftheit auf dem Mond auf, die selbst Pounder ein widerwilliges Kompliment entlockt hätte.
    Doch die Chancen, dass Pounder die STARDUST je wieder erblicken würde, standen gleich null.

6.
     
    »John! Sie bringen sich um!«
    Sue stieß ohne anzuklopfen die Tür zu John Marshalls Zimmer auf und verstieß damit gegen eine der wichtigsten Regeln des Pain Shelter. Sue, der Regeln heilig waren.
    John fuhr auf dem Stuhl herum. Die Gelenke des Stuhls quietschten laut. » Wer bringt wen um?«
    »Damon und Tyler!«, rief Sue. Sie keuchte. Das Mädchen war zerbrechlich und flink zugleich. Die kleinste Anstrengung brachte ihren Puls zum Rasen.
    »Wieso?«
    »Keine Ahnung! Sie kriegen die Klappe nicht auf. Komm schnell, John, bitte!«
    Sie rannte hinaus.
    John stand auf, wenn auch widerwillig. Es fiel ihm schwer, sich vom Display loszureißen. Seit seiner Rückkehr von Nevada Fields in der Nacht surfte er pausenlos im Netz, auf der verzweifelten Suche nach einem Hinweis auf Sid. Mehr blieb ihm nicht. Der Pod Sids war offline.
    Sid, der auf unerklärliche Weise verschwunden gewesen war, als Marshall im Lazarett von Nevada Fields wieder aus der Bewusstlosigkeit erwachte, geplagt von Visionen von knochenbleichen Felsen und einer riesigen Kugel aus Stahl. Einer Vision, die ihm ein Rätsel war und ihn verstörte. Was er vor seinem geistigen Auge gesehen hatte, war wichtig. Überragend wichtig. Marshall spürte es. Er hatte nur nicht die geringste Ahnung, in welcher Weise.
    Er schob die Gedanken an die Vision zur Seite. Es gab Dringenderes. Sid. Was war mit ihm geschehen?
    Marshall hatte sich selbst eine Frist gesetzt: bis Mitternacht. Dann würde er die Polizei benachrichtigen. Obwohl er sich wie ein Verräter an Sid vorkam. Sid hatte Angst vor der Polizei, wie beinahe alle Kinder im Shelter.
    »John! Wo bleibst du?« Sue stand wieder im Türrahmen.
    Marshall gab sich einen Ruck und rannte die breite, aber knarrende Treppe des Shelters hinunter, so schnell er konnte. Sue rannte voraus. Sie war flinker als er, hängte ihn rasch ab.
    Es machte nichts. Gejohle kam aus dem Essenssaal im Erdgeschoss, wies ihm den Weg.
    Die Kinder hatten die Tische und Bänke zur Seite geschoben, eine freie Fläche in der Mitte des Saals geschaffen. Sie standen dicht an dicht beieinander, bildeten einen Kreis. Ausnahmslos, stellte Marshall mit einem geübten Blick fest. Sie waren aus ihren Zimmern gekommen, aus der Werkstatt, aus der Küche, aus dem Garten hinter dem Haus.
    »Was ist hier los?«, rief Marshall.
    Marshall hob niemals die Stimme, geschweige denn, dass er gebrüllt hätte. Aus gutem Grund: Er sparte sich die laute Tonlage für Gelegenheiten wie diese auf. Wenn es um alles ging.
    Im Kreis der Kinder entstand eine Lücke, breit genug für Marshall und Sue, die einen Schritt schräg hinter ihm stehenblieb.

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