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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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hielte ihn fest.
    Bull neben ihm jauchzte wie ein Kind, das einen neuen, schnelleren Schlittenhang entdeckt hatte, als das Antigravfeld ihn erfasste.
    Es war nur der Anfang der Wunder, die sie erwarteten.
    Crest da Zoltral führte sie in eine riesige Halle, in der ein Dutzend wuchtige Maschinenblöcke standen. »Fusionsreaktoren«, erläuterte der Arkonide, »die AETRON verfügt über 27 von ihnen. Zusammen erbringen Sie eine elektrische Leistung, die genügte, die gesamte amerikanische Ostküste zu versorgen.«
    Bull blieb vor einem der Blöcke stehen. Er summte leise. Er streckte eine Hand aus und strich ehrfürchtig über das Metall. »Fusionsreaktoren ...«, flüsterte er. »Auf der Erde arbeitet man seit mehr als einem halben Jahrhundert daran und ist noch keinen echten Schritt weitergekommen. Viele Wissenschaftler zweifeln inzwischen an der Möglichkeit.«
    »Sie sehen, es ist möglich«, sagte der Arkonide nur.
    Bull wandte sich an Rhodan. »Perry, überleg doch, wenn wir nur einen dieser Reaktoren hätten ...«
    Er brauchte den Satz nicht zu vollenden. Rhodan nickte.
    Die Arkoniden verfügten über unbeschränkte, sauber und sichere Energie. Die Erde litt an einer Energienot, die ausweglos schien.
    Crest da Zoltral zeigte ihnen die riesigen Triebwerke im Ringwulst des Schiffes. »Ihre Schubkraft ermöglicht es der AETRON, innerhalb von zehn Minuten Ihrer Zeit Lichtgeschwindigkeit zu erreichen.« Bull blinzelte nervös, als er die Werte hörte. Die STARDUST hatte Tage benötigt, um auch nur den Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. »Sparen Sie etwas von Ihrer Verblüffung auf«, riet der Arkonide, dem Bulls Erstaunen nicht entging. »Es sind lediglich die Unterlichttriebwerke.«
    Der Arkonide führte sie zum eigentlichen Triebwerk. Es war in einer riesigen Halle untergebracht, die Rhodan in der unteren Hälfte der Kugel verortete. Crest nannte es »Transitionstriebwerk«, und es erinnerte Rhodan an eine riesige, in der Mitte zerschnittene, umgestülpte Zwiebel.
    »Es basiert auf fünfdimensionaler Technik«, erläuterte Crest da Zoltral. »Die Transition erlaubt den Sprung durch den Hyperraum in Nullzeit.«
    »Über welche Distanz?«, fragte der praktisch veranlagte Bull.
    »Mehrere hundert Lichtjahre.«
    »Reichweite?«
    »Mehrere tausend.«
    Bull pfiff leise. »Wie hoch ist der Energieaufwand?«, fragte er.
    Der Arkonide, dem Stolz offenbar nicht fremd war, antwortete Bull bereitwillig, und zwischen dem Fremden und dem Menschen entspann sich ein beinahe freundschaftlicher Dialog über Raumfahrt.
    Rhodan hörte nur mit halber Aufmerksamkeit hin. Er war froh, dass Bull es übernahm, mit dem Arkoniden zu kommunizieren. Es erlaubte Rhodan, im Hintergrund zu bleiben und zu versuchen, das Gesehene zu verarbeiten.
    Die Technik der Arkoniden war märchenhaft, es schien keine Grenzen für sie zu geben. Mit diesem Schiff war es möglich, die gesamte Milchstraße zu durchqueren. Zumindest, sollte Crest ihnen die Wahrheit sagen, und daran zweifelte Rhodan nicht.
    Und doch, etwas stimmte auf diesem Schiff nicht. Es war eine Kugel mit einem Durchmesser von fast 500 Metern. Der Arkonide hatte ihnen nur einen Bruchteil seines riesigen Volumens gezeigt. Was verbarg sich im Rest? Und was war mit der übrigen Besatzung? Das Schiff wirkte verlassen, wie tot. Sie waren noch keinem anderen Arkoniden neben Crest begegnet. War es Absicht, um sie Primitive behutsam über den ersten Schock der Begegnung zu bringen? Oder gab es überhaupt keine Besatzung? Oder widmete sich die Besatzung schlicht wichtigeren Aufgaben, als zwei lästige Wilde zu begrüßen?
    Jede dieser Vermutungen besaß eine gewisse Plausibilität, doch Rhodan glaubte mit gutem Grund nicht, dass eine von ihnen zutraf.
    Der Grund war der Gestank. An Bord der AETRON roch es nach Schimmel, nach Verfall, nach altem Schweiß – und verschmort. Nichts davon wollte zur Perfektion der arkonidischen Technik passen.
    Als sie die Triebwerkshalle schließlich verließen, sagte Rhodan: »Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Crest da Zoltral?« Und bevor der Arkonide noch antworten konnte, fuhr er fort: »Ihr Schiff ist beeindruckend. Schlicht märchenhaft. Aber ich vermisse die Bewohner Ihres Märchenlands. Wo ist die Besatzung?«
    Crest da Zoltral musterte ihn lange mit seinen wachen roten Augen. »Es ist schwer, Ihnen etwas vorzumachen, nicht?« Es war kein Vorwurf. Es war ein Kompliment. »Sie sind so unersättlich. So neugierig ...« Der Arkonide straffte sich.

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