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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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nationalen, ethnischen oder weltanschaulichen Grenzen hinweggeht. Sie reicht auch in die Volksrepublik China und nach Großrussland. Ich weiß besser als Homeland Security und alle Geheimdienste unseres Landes darüber Bescheid, was dort vorgeht. Und es sind seltsame Dinge, die dort vorgehen: Auch dort sind die Raketenabwehren faktisch lahmgelegt, als habe es in diesen Ländern einen Verräter wie Allan Mercant gegeben.«
    Pounder wusste Bescheid. Es hatte keinen Zweck mehr, sich unwissend zu geben. »Die Verräter hatten offenbar Erfolg«, sagte Mercant, ohne sich die Mühe zu geben, seine Freude zu verbergen.
    »Ja und nein. Die Abwehren sind lahmgelegt, ja. Doch zu einem hohen Preis. Vor einer Stunde wurde in Peking ein ranghoher Geheimdienstoffizier vor ein Standgericht gestellt, des Hochverrats für schuldig befunden und umgehend erschossen. Sein Name war Li De.« Pounder schwieg einen Augenblick, um Mercant die Gelegenheit zu einer Reaktion zu geben. Als Mercant schwieg, fuhr er fort: »Das ist leider noch nicht alles. In diesem Augenblick wird in den Kellern der Moskauer Lubjanka ein FSB-Offizier verhört. Sein Name ist Medwenkow. Ich bezweifle, dass er jemals wieder das Tageslicht erblicken wird. In Großrussland schätzt man Verräter nicht.«
    Mercant nickte. Sein Blick war in die Ferne gerichtet. Er nahm Pounder kaum noch wahr. »Niemand schätzt Verräter«, sagte er schließlich. »Was ist mit Ihnen, Pounder? Was halten Sie von Verrätern?«
    »Ich glaube, Verrat ist eine Frage der Perspektive. Sie, Mercant, haben zweifellos die Vereinigten Staaten von Amerika verraten. Sie haben Ihren Eid gebrochen. Aber ich denke, das ist eine vernachlässigbare Kleinigkeit, gemessen an dem möglicherweise unermesslichen Dienst, den Sie der Menschheit erwiesen haben.«
    Pounder holte ein Bündel Papiere aus der Innentasche seiner Jacke und warf es auf das Bett.
    »Was ist das?«
    »Alles, was Sie brauchen, um zu überleben, bis die neue Zeit anbricht. Eine neue Identität, Geld, der Schlüssel zu einem vollgetankten Wagen, der am östlichen Seitenzugang des Gebäudes auf sie wartet.«
    Mercant sagte nichts. Ihm fiel keine Entgegnung ein. Pounder hatte ihm die Rettung hingeworfen. Vorsichtig griff er nach dem Bündel, als habe er Angst, die Papiere könnten sich als Ausgeburt seiner Phantasie entpuppen, sobald er sie berührte.
    Sie waren real. Mercant besah sich den Führerschein mit seinem Bild. Er, der erfahrene Geheimdienstmann, konnte ihn nicht als Fälschung erkennen.
    »Die Wachen sind eingeweiht«, sagte Pounder. »Ich werde die Tür der Zelle unverschlossen lassen. Warten Sie bitte einige Minuten, bevor Sie gehen. Es ist wichtig, dass meine Position nicht kompromittiert wird. Sie und ich, wir stehen auf derselben Seite, aber wir müssen unterschiedliche Wege beschreiten, um erfolgreich zu sein. Flight Director Lesly Pounder wird noch gebraucht.« Pounder blickte auf die Uhr. »Ich muss jetzt los. Sonst komme ich zu spät.«
    »Wozu zu spät?«
    »Zum wichtigsten Auftritt meines Lebens«, sagte Pounder und grinste. »Ich werde aller Welt das Unglaubliche glaubhaft machen: einen sprachlosen Lesly Pounder!«
    Ohne ein weiteres Wort wandte sich Pounder ab und verließ die Zelle.
    Mercant ging durch die Papiere und das Geld, dann stand er auf und drückte die Türklinke herunter. Seine Hände zitterten. Die Tür war offen, der Gang verlassen. Mercant nahm den Lift ins Erdgeschoss und verließ das Gebäude durch den Seiteneingang. Ein grauer älterer Ford war dort abgestellt, ein selten gewordener Benziner. Der Schlüssel passte.
    Die Wache am Haupttor zu Nevada Fields grüßte ihn freundlich, als sie ihn sah, und ließ die Schranke nach oben fahren.
    Mercant beschleunigte den Wagen und fuhr hinaus in die menschenleere Weite Nevadas. Er ließ die Seitenscheibe herunterfahren. Der heiße Wind blies in den Wagen, durch sein Haar. Sand drang ihm in die Augen, löste Tränen aus.
    Allan Mercant war ein Verräter.
    Er ließ alles zurück, was sein Leben ausgemacht hatte.
    Niemals zuvor hatte er sich freier gefühlt.

19.
     
    »Sind Sie bereit?« Rhodan, an die Konturliege im Cockpit der STARDUST geschnallt, wandte den Kopf und sah Crest in die Augen. Ihre Röte war fremd, unmenschlich. Und gleichzeitig spürte Rhodan erste Vertrautheit in sich aufsteigen.
    »So bereit, wie ich es jemals sein werde«, antwortete Crest, und in der Haltung des Fremden las Rhodan keine Furcht, nur Hoffnung. Und ja, er täuschte sich nicht,

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