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1339 - Der Blutengel

1339 - Der Blutengel

Titel: 1339 - Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nur wenige Existenzen stellten sich ihm entgegen. Viele hatten es versucht und verloren, aber derjenige, der die nebligen Schlünde des Toten Gebirges verlassen hatte, gab nicht auf. Er wollte sich ihm stellen, denn er setzte auf sich und seine Kraft.
    Wer ihn kannte, floh.
    Wer ihn besser kannte, der flüsterte seinen Namen voller Angst.
    Er war der Blutengel!
    ***
    An den oberen Rändern der Schlucht wurde der Nebel nicht mehr von den karstigen Wänden eingeengt und hatte es geschafft, sich zu verflüchtigen. Er schien auch aus den Lumpen des Blutengels gestiegen zu sein, denn die mächtige Gestalt stand dort und schaute sich um. Eine löchrige Kapuze umschlang seinen Kopf und war auch tief in die Stirn gezogen, deshalb war von seinem Gesicht nicht viel zu sehen.
    Es wirkte wie ein fahler grauer Fleck, der allerdings einen spärlichen Glanz abgab, als wäre noch etwas von dem vorhanden, was diese Gestalt einmal gewesen war.
    Man hätte die Farbe auch als silbrig bezeichnen können, allerdings nicht unbedingt glänzend. Vielleicht in den Augen, denn in deren Nähe war hin und wieder ein Blinken zu sehen.
    Die Gestalt ging keinen Schritt mehr. Sie schaute sich zunächst um. Und so fiel ihr Blick über eine trostlose Landschaft, die von jedem Leben befreit zu sein schien. Hier gab es nichts, was eine Kreatur hätte anziehen können. Es war düster, aber nicht dunkel. In der Ferne hoben sich die kahlen Gerippe der Berge ab, und in der Nähe sah die Landschaft nicht anders aus.
    Kein Baum wuchs hier. Keine Pflanze kroch aus dem Boden auf der Suche nach Licht. Nicht mal dürre Grashalme wiegten sich im leichten Wind. Hier kamen die Stille und die Windstille zusammen.
    Nur war es keine Stille, die beruhigen konnte. Wer immer in sie hineinhorchte, musste fühlen, was sie beinhaltete. Das Grauen lag versteckt. Eine Gefahr, die nur darauf wartete, angreifen zu können. Wesen, die sich nicht zeigten, aber jede Chance ergriffen, um sich die Nahrung in dieser Welt zu holen.
    Der Blutengel wartete nicht mehr lange. Durch seine Gestalt ging ein Ruck, als er sich entschlossen hatte, einen bestimmten Weg zu gehen. Er war in dieser Welt nicht fremd. Ein Fremder wäre hoffnungslos verloren gewesen, nicht aber der Blutengel, der am Rand der Schlucht seinen Weg fand und in dieser gewaltigen und düsteren Umgebung wie ein Zwerg wirkte.
    Das machte ihm nichts aus, denn das war seine Welt. Nur darin fühlte er sich wohl. In dieser giftigen Luft, in der es noch immer brodelte, hatte er seine Heimat gefunden. Er schritt in die trägen Nebelschwaden hinein, die ihn immer wieder aufhalten wollten, aber er ließ sich durch nichts beirren.
    Sein Ziel stand fest. Er wusste auch, dass es zum großen Kampf kommen würde, und hatte sich darauf eingestellt.
    Die unheimliche Gestalt verließ den Rand der Schlucht und wandte sich nach Norden in die Tiefe des Kontinents hinein, in der ebenfalls die Leere vorherrschte.
    Es gab weder Kriechtiere noch Vögel. Die hielten sich in anderen Teilen des Kontinents auf, aber nicht in diesem Gebiet, in dem es nur das Böse als Herrscher gab. Manifestiert durch den Schwarzen Tod, der seine Macht immer mehr ausbreitete.
    Die schwarzen Vampire des Magiers Myxin hatte er bereits vernichtet, und der Magier selbst war verschollen. Der Wind brachte Gerüchte mit, und so erzählte er, dass er in den Tiefen des Meeres liegen sollte. Verschwunden und verschollen für alle Zeiten.
    Ob es stimmte, wusste der Blutengel nicht. Er jedenfalls wollte den Kampf aufnehmen, und er wusste, dass er es dem Schwarzen Tod nicht leicht machen würde.
    Er ließ sich nicht sehen. Keiner schwang eine mächtige Sense am grauen Himmel. Kein schwarzes Skelett mit glühenden Augen erschien, um die Angst über die Welt zu schicken. Der Schwarze Tod blieb verschwunden und lauerte auf seine Chance.
    Genau das tat der Blutengel auch. Je mehr Zeit verstrich, desto sicherer war er, es auch schaffen zu können.
    Das Land war weit. Es war grenzenlos, wenn man es nicht kannte. Aber der Blutengel kannte es. Er wusste von den versteckten Wegen und Pfaden, die sich wie Adern in das felsige und karstige Gebiet hineinbohrten und irgendwann zu Zielen führten.
    Je weiter er ging, umso mehr veränderte sich die Umgebung. Sie verlor die Weite. Aus dem Boden ragten Felsen in den unterschiedlichsten Formationen. Manche sahen aus wie Brücken, weil unter ihnen Hohlräume entstanden waren. Andere Wände zeigten sich nicht nur porös, sondern richtig löchrig.
    Der

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