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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Rhodan. Was mochte in diesem Mann vorgehen? Musste er nicht Zweifel an ihrer Mission hegen?
    Die STARDUST sollte zum Mond fliegen und nach Armstrong Base sehen. Der Funkkontakt zu der Basis war abgebrochen. Das Schicksal von 18 Männern und Frauen stand auf dem Spiel. Möglicherweise waren sie längst tot, mit Sicherheit in Not. Sie zu retten war ein Unterfangen, das »das Gute im Menschen bewies«, wie Pounders knarrende Stimme in diesem Moment verkündete.
    Das mochte zutreffen. Aber bewies es auch die Intelligenz des Menschen?
    Sid hatte ihm im Bus die winzigste Einzelheit der bevorstehenden Mission mitgeteilt. Zahlen, Maße, Superlative. Marshall hatte sie beinahe im selben Moment vergessen, in dem er sie gehört hatte. Bis auf eine: 3,5 Milliarden Dollar. So hoch waren die geschätzten Kosten für den Flug der STARDUST. Knapp 200 Millionen Dollar pro Leben, das ihre Mission im besten Falle retten würde.
    Wie viele Leben hätte man auf der Erde mit dieser Summe retten können?
    Der Shelter, den Marshall begründet hatte, gab einunddreißig Kindern eine Heimat. Für mehr reichten die Dividenden der Stiftung nicht, die er von seinen Boni als Investmentbanker gegründet hatte. Einunddreißig von mehreren Tausend, die sich elternlos auf den Straßen von Greater Houston durchschlugen. Überließ man die Straßenkinder sich selbst, war ihre Existenz kurz und hässlich.
    Half man den Kindern, gab man ihnen nur die faire Chance, die jeder Mensch verdiente, konnten sie Wunder wirken. Marshall glaubte fest daran.
    Die Astronauten erreichten den Startturm. Stählerne Greifer wuchsen in regelmäßigen Abständen aus dem Gerüst, stützten die Rakete, in deren Spitze Rhodan und seine Kameraden in den Himmel reiten wollten. Die Rakete war eine NOVA. Sid hatte ihm alles darüber erzählt. Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, das auf Konzepten aus den Sechzigern des letzten Jahrhunderts beruhte. Einer Ära, in der die Reise zu den Planeten des Sonnensystems nur eine Frage der Zeit erschienen war. Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass die NOVA das Budget der NASA auffraß und in sieben von zehn Fällen explodierte, bevor sie den Weltraum erreichte.
    Marshall mutete sie wie ein rauchendes, fauchendes Monstrum aus ferner Vergangenheit an.
    Die Astronauten bestiegen den Lift des Startturms. Langsam kroch die Kabine den Turm hinauf.
    »John, gleich geht es los! Sieh nur, es geht los! Gleich ist der Start!«
    Sid hüpfte vor Aufregung. Die Sonne spielte auf den Chromstreifen, die der Junge an seiner Jacke befestigt hatte, damit sie mehr nach Astronaut aussah. Ein Notbehelf. Sid hatte sich im Shelter einen kompletten Raumanzug geschneidert und hatte ihn mit nach Nevada Fields nehmen wollen. Marshall hatte es ihm verboten. Die ganze Angelegenheit war lächerlich genug ohne Raumanzugkostüm.
    Die Sonne funkelte auf den Chromstreifen und ...
    ... und neben Sid. Als stieben Funken aus ihm heraus.
    Marshall ruckte herum, musterte den Jungen. Sid bemerkte es nicht, seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Lift. Da waren keine Funken. Unsinn! , sagte er sich. Pure Einbildung! Du bist müde und überreizt und am letzten Ort, wo du es aushältst: unter Tausenden von Menschen!
    »Spark« nannten die anderen Kinder Sid: »Funke«. Um ihn aufzuziehen, weil er so dick und langsam und ungeschickt, so anders war, hatte Marshall lange geglaubt. Bis ihm Sue eines Tages gesagt hatte, was wirklich hinter dem Spitznamen steckte: Sid schlug Funken, hatte Sue behauptet, nur manchmal, nur einen Moment lang. Man musste ihn richtig ärgern, ihn richtig wütend machen, dann geschah es.
    Marshall hatte es abgetan, auch wenn es von Sue gekommen war, die in ihren Einschätzungen selten danebenlag. Aber Funken? Die Kinder im Shelter waren traumatisiert, ohne Ausnahme. Ihr Verhältnis zur Wahrheit war – nach herkömmlichen Begriffen – entspannt.
    »Der Startturm ist so weit weg!«, sagte Sid, zum ersten Mal seit Tagen leicht verstimmt. »Man kann ja kaum etwas erkennen!«
    »Dafür ist das Display da. Ist es dir nicht groß genug?«
    »Schon. Aber es ist nicht ... echt!«
    »Das ist auch gut so. Die Triebwerke verursachen eine glühend heiße Druckwelle. Das hast du mir selbst gesagt.«
    »Aber nicht in alle Richtungen! Und die Tribüne ist viel weiter weg als nötig!«
    »Tut mir leid, das kann ich nicht ändern«, entgegnete Marshall und ärgerte sich über sich selbst. Wieso musste er sich immer für alles verantwortlich fühlen? Wieso konnte er es so schwer

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