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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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aushalten, wenn andere Menschen litten? »Die Hauptsache ist doch, dass wir hier sind.«
    »Ja, klar. Das ist die Hauptsache«, stimmte der Junge zu. Aber er sagte es in einem Tonfall, der seine Enttäuschung verriet.
    Marshalls Finger kribbelten. Als hätte er bei einem seiner langen Winterspaziergänge in Houston die Handschuhe vergessen und wäre zurück in der ungewohnten Wärme des Shelters. Aber das hier war die Wüste Nevadas, mitten im Juni.
    Es war nicht die Kälte, die seine Finger kribbeln ließ, die ihn mit einer Unruhe erfüllte, die es ihm schwer machte stillzustehen.
    Es waren die Menschen. Die Tribüne war – Gott sei Dank! – nur zur Hälfte gefüllt. Dennoch waren mehrere Tausend Menschen zusammengekommen. Weltraumverrückte wie Sid, für die der Start der STARDUST einen erhabenen Moment darstellte. Die dem Start entgegenfieberten, deren Aufregung jetzt, wenige Sekunden vor dem Ende des Countdowns, auf den Höhepunkt zuging.
    Ihre Erregung riss Marshall mit. Es war, als stülpten die Menschen ihm ihren Willen über. Mit einer Macht, der er nichts entgegenzusetzen hatte.
    Es ist gleich vorbei! , ermahnte er sich in Gedanken, während seine Finger sich in die Maschen des Zauns einhakten, sich um die Drähte mit einer Kraft schlossen, dass es ihm das Blut abschnitt, ihn der Schmerz um ein Haar hätte stöhnen lassen. In ein paar Minuten ist die STARDUST gestartet. Im Bus kannst du versuchen zu schlafen und ...
    Die Menge, Sid, Marshall selbst schrie auf, als der Lift die oberste Plattform des Startturms erreichte und die Astronauten zum Vorschein kamen. Einer von ihnen, Bull, winkte leutselig in die Kamera, dann verschwanden sie in der STARDUST.
    Die Emotionen der Menge rissen Marshall mit. Aber da war noch mehr. Eine verborgene, unterseeische Strömung in dem Meer der überkochenden Gefühle.
    Sorge. Ja Furcht. Aber nicht wegen des Flugs an der Spitze der zweifelhaften Rakete, nicht wegen des Schicksals der Mondstation. Nein, da war etwas anderes. Größeres. Wichtigeres.
    Er versuchte, die Furcht zu greifen. Die Emotion entwand sich ihm. Es war, als sehe man zum Nachthimmel hinauf, konzentrierte sich auf einen Stern, einen verwaschenen Lichtfleck unter Tausenden. Je mehr man sich mühte, desto geschickter entwand sich der Punkt dem Auge.
    Die Triebwerke der NOVA zündeten. Glühende Gase rasten aus den riesigen Trichtern. Um einen Augenblick verspätet erreichte der Schall die Tribüne, überzog ohrenbetäubendes Donnern das weite Tal. Der Boden erbebte.
    Unmöglich langsam hob die Rakete ab, reckte sich Zentimeter um Zentimeter den Sternen entgegen.
    »Sie hebt ab!«, brüllte Sid. »John, sie startet!«
    Marshall sah zu dem Jungen – und sah Funken. Gleißendes Licht hüllte Sid ein. Ein Schwall heißer Luft traf Marshall.
    »Sid!«, rief er. »Was ist los? Was ...«
    Marshall brach ab, als sein Ruf ins Leere ging. Sid war fort. Die Stelle, an der der Junge eben noch gestanden hatte, war verlassen. Als hätte sich Marshall seinen Begleiter nur eingebildet.
    »Sid! Du ...«
    Der Schlag, der Marshall traf, war unsichtbar. Die verborgene Strömung der Furcht trat mit der Wucht eines explodierenden Geysirs zutage.
    Die Tribüne, die startende Rakete, Nevada Fields – alles verschwand. Unversehens fand Marshall sich am Rand einer Schlucht wieder. Felsen und Staub. Eine Sonne, die ihn blendete. Sie ließ den Fels bleich wie Knochen erscheinen. Kein Mensch, kein Tier, kein Strauch, kein Grashalm. Nur toter Fels. Und am Grund der Schlucht eine glitzernde Kugel. Zu groß, zu regelmäßig, zu anders, um natürlichen Ursprungs zu sein.
    Marshall stockte der Atem. Er beugte sich vor, um Einzelheiten zu erkennen. Um sich sagen zu können, dass er einer irrsinnigen Täuschung aufsaß. Einer Täuschung ohne Bedeutung.
    Und dann stürzte John Marshall in die Täuschung.

3.
     
    Der Start verlief reibungslos.
    Das Fluchen der Techniker im Kontrollzentrum über den Knallkörper, den sie nicht mehr Knallkörper nennen durften – die NOVA, auf der die STARDUST in den Himmel ritt –, konnte darüber nicht hinwegtäuschen. Ihre Stimmen, die sich stattdessen in sarkastischen Spekulationen über mögliche Katastrophen überboten, drangen aus den Ohrhörern Rhodans und übertönten das Dröhnen der mit Volllast arbeitenden Triebwerke.
    Rhodan störte es nicht. Der ruppige Umgangston sagte ihm, dass alles in Ordnung war. Er klammerte sich an die Stimmen, machte sie zu seiner Nabelschnur zur Erde, während der Andruck

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