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Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Erinnerungen hat, heißt Camp Specter . Und er liegt in Narco County .«
    »Au verdammt.«
     
    Er steckte das Tablet ein und ein paar Schokoriegel dazu, dann drückte er Sue zum Abschied sanft an sich. »Bye, meine Schöne. Spätestens eine Stunde vor Morgengrauen bin ich zurück. Großes Ehrenwort!«
    »Pass auf dich auf, John.«
    Und zwar besser, als er auf seine Schützlinge im Shelter aufgepasst hatte ... Aber das waren seine bitteren Gedanken, nicht ihre. »Versprochen.«
    Im Grunde handelte es sich um ein verrücktes, wenn nicht sträflich unverantwortliches Unterfangen, auf gut Glück in die Nacht hinauszumarschieren. Unbewohnte, unwirtliche Einöde gab es im Südwesten reichlich. Seines Wissens lagen die Ansiedlungen allesamt mehr oder minder entlang der Highways und deren Zubringer. Sosehr er jedoch in die Stille lauschte, er hörte keinerlei Straßengeräusche. Sid hatte die Anweisung »weitab vom Trubel« offenbar allzu getreulich befolgt.
    Dennoch musste Marshall zumindest den Versuch unternehmen, an Strom für das Netz-Tablet zu gelangen oder zu einer anderen Kommunikationsmöglichkeit. Das war er sich und seinen Schützlingen schuldig. Auch und gerade dem sechzehnjährigen Latino – obwohl Marshall, falls er entgegen aller Wahrscheinlichkeit Erfolg haben sollte, damit an Sid González Verrat begehen würde.
    Falls.
    Gut standen die Chancen, realistisch betrachtet, ohnedies nicht. Nach maximal drei Stunden, hatte er Sue geschworen, würde er umkehren. Sue, deren Aufenthaltsort er mit seinem sechsten Sinn nach wie vor recht genau bestimmen konnte; wenngleich ihn seine Scheu davon abhielt, in ihren Gedanken zu stöbern. Sie sorgte sich, so viel spürte er. Nun, das wunderte ihn nicht. Ansonsten herrschte Totenstille im mentalen Äther oder wie immer er das paranormale Medium nennen sollte, das sich ihm vor Kurzem erschlossen hatte. Es befand sich also außer ihm und Sue niemand, der des Denkens fähig war, in der Nähe.
    Immerhin konnte Marshall recht gut sehen, mehr und klarer, als er zu hoffen gewagt hatte. Tausende und Abertausende Sterne funkelten am wolkenlosen Himmel. Sogar das lang gestreckte Band der Milchstraßen-Hauptebene ließ sich erkennen. Von irgendwo dort oben, von irgendwo weit draußen – oder eigentlich: drinnen – mochten die Arkoniden gekommen sein.
    Warum? Was suchten sie auf dem Erdmond? Auf demselben bleichen, fast vollen Mond, dessen mildes, blaugraues Licht Marshalls Umgebung in ein unwirklich flaches, von scharfen Schatten durchschnittenes Zauberland verwandelte. Es war nicht zu fassen, in Wahrheit unbegreiflich, dass dort oben ein Raumschiff parkte. Ein Gefährt, das die gewaltigen Entfernungen zwischen den Sonnen überwunden hatte! Das Schiff der Fremden, mit denen Major Perry Rhodan ein Abkommen geschlossen hatte, und in die Sid González so große Hoffnungen setzte – wohl vergeblich.
    Marshall bemühte sich nach Kräften, nicht ebenfalls in Hirngespinste abzugleiten, sondern sich permanent auffällige Punkte für den Rückweg zu merken. Markante Felsformationen, die einander links und rechts des breiten Tals gegenüberlagen. Charakteristische Windungen des ausgetrockneten Flussbetts, dem er folgte, bei jedem Schritt fest aufstampfend, um etwaige Klapperschlangen rechtzeitig in die Flucht zu scheuchen. Oder was immer sich sonst noch an Getier zwischen Kakteen und Yucca-Sträuchern tummeln mochte. Giftige Echsen oder Skorpione? Besser gar nicht daran denken. Womöglich lockte Marshalls empathische Fähigkeit sie auf diese Weise noch an ...
    Da nicht denken kaum zu bewerkstelligen war, konzentrierte er sich darauf, was er in der Schule über harmlosere Fauna gelernt hatte. Lebte in diesen Breiten nicht auch der Wegekuckuck, auch Großer Rennkuckuck genannt, ein langbeiniger Laufvogel? Das Vorbild für die Zeichentrickfigur des »Roadrunners«, dessen stets erfolgreiche Flucht vor »Wyle E. Coyote« schon Generationen amerikanischer Kinder entzückt hatte? Was der fiese Kojote auch anstellte und an ausgeklügelten Fallen der Firma ACME aufstellte, im Endeffekt verfing er sich zum Vergnügen der Zuschauer selbst darin. Marshall hatte diese Filmchen geliebt.
    Er bezweifelte, dass er und seine Gefährten sich ebenso leicht ihren Verfolgern würden entziehen können. Ein Quäntchen Zuversicht verschaffte ihm die Assoziation trotzdem.
     
    Die erste Stunde seiner ziellosen Wanderung verstrich, dann die zweite. Um kurz nach 21.30 Uhr war er aufgebrochen. Inzwischen näherten sich

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