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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Optimismus. Selbstlosigkeit. Großartige Ideen. Kunst. Gestaltungswillen. Freude und Enthusiasmus. Kräfte, die wir dann entwickeln, wenn es notwendig ist. Überzeugungskraft ... Wir tragen dies alles in uns. Und ich weiß, dass es bloß eines kleinen Anstoßes bedarf, um Belanglosigkeiten wie Herkunft, Hautfarbe, ideologische Ansichten oder soziale Unterschiede als irrelevant erscheinen zu lassen. Es bedarf bloß des richtigen Symbols, um einen Paradigmenwechsel herbeizuführen.«
    »Und Sie wollen dieses Symbol sein, Rhodan? – Machen Sie sich nicht lächerlich! Sie haben etwas Großes vollbracht, und ich muss gestehen, dass ich manche Ihrer Ideen für reizvoll halte. Aber Sie sind auch bloß ein Mensch und kein Symbol.«
    »Das habe ich auch niemals behauptet.« Perry Rhodan deutete mit einer Hand hinter sich. »Die Stadt ist unsere Legitimation! Sie wird in nicht allzu ferner Zukunft all das beherbergen, wovon ich Ihnen erzählt habe. Es wird eine Stadt sein, wie es noch keine in der Geschichte der Menschheit gegeben hat.«
    »Die Stadt also«, echote Bai Jun nachdenklich. »Ein Mahnmal. Eine in Form gegossene Hoffnung auf eine bessere Zukunft.«
    »... die uns von hier wegführen wird. Hinaus zu den anderen Völkern, die das Weltall besiedeln.«
    »Ich muss mich wundern, woher Sie all Ihre Begeisterung nehmen, Rhodan.«
    »Die Antwort finden Sie unweit von hier. In den Camps all jener Menschen, die darauf warten, in Terrania einziehen zu dürfen. Sie sind es, die mir Kraft geben.«
    »Ach ja, all die Narren ...« Bai Jun wirkte mit einem Mal nachdenklich.
    Oder traurig?
    »Die Gobi ist eine schreckliche Umgebung für Menschen ohne Nahrung, Wasser und Unterkunft«, sagte er dann mit nüchterner Stimme. »Mittlerweile werden es an die hunderttausend sein. Bislang ließ ich sie aus Armeevorräten versorgen und verpflegen, ja sogar verarzten, so es notwendig war. Doch ich denke, die Zeit der Barmherzigkeit ist vorbei. Sie sagten eben, dass Ihnen Ihre Anhänger Kraft zum Weitermachen geben. Dann würde ich Ihnen empfehlen, dass Sie sich in Zukunft auch um das Wohl dieser Leute kümmern. Sie gehören von nun an Ihnen, Perry Rhodan.« Er nickte kurz. »Ich wünsche Ihnen einen schönen und erfolgreichen Tag. Mögen Ihre Träume wahr werden.«
    General Bai Jun steckte die Pistole aus westlicher Fertigung zurück in das Halfter, drehte sich um und ging.

4.
    Im Elend
    Vergangenheit
     
    Paco tat, was er immer tat: Er spielte das Opfer. Er wälzte sich auf dem Boden, mit Schaum vor dem Mund, den er mit einer Mischung aus Seifenresten, schmutzigem Regenwasser und einigen wenigen Brausekörnchen erzeugte. Paco schrie, rollte mit den Augen.
    »Er ist so verdammt gut!«, flüsterte Manos bewundernd. »Sieh doch: Selbst die alten Weiber vom Markt interessieren sich für ihn.«
    Das war nicht gut und auch nicht schlecht, wusste Chico. Je mehr Menschen sich um Paco versammelten, desto besser ihre Chancen beim Abräumen. Andererseits mussten sie sich bewusst sein, dass die Marktfrauen einen guten Blick fürs Wesentliche hatten. Sie würden die Kinder womöglich ausmachen und verraten. Hätte Paco seine Rolle nicht so gut gespielt, wären die Weiber hingegen uninteressiert geblieben und hätten die Kinder gewähren lassen.
    »Turistas!«, sagte Xiomara. Sie grinste. »Dahinten. Bleich wie dein Leibchen, Chico. Eine Frau mit Goldhaar und Schmuck um den Hals, ein Mann mit verspiegelter Sonnenbrille. Sie sind dumm, so dumm wie kastrierte Esel.«
    Chico sah das Pärchen. Sie hatten von der Sonne gerötete und vom Schweiß glänzende Gesichter. In wenigen Minuten würde bei der Frau die Schminke verrinnen, und der Mann würde blöd durch die Gegend gaffen, begreifend, dass er sich niemals ins Barrio San Sebastian hätte vorwagen dürfen.
    »Los jetzt!«, befahl Manos.
    »Warte! Hat Gioconda schon Bescheid gegeben?«
    »Natürlich! Wo hast du bloß deine Augen? Komm schon!«
    Manos zog ihn hinter sich her. Hin zum Kreis derer, die sich rings um Paco geschart hatten. Es wurde geschoben und gestoßen. Eine fette Frau rief mit sich überschlagender Stimme um einen Arzt. Männer überboten sich in guten Ratschlägen, wie dem Jungen zu helfen war. Jetzt würde Paco am ganzen Körper zu zittern beginnen, und so es notwendig war, in seine zerschlissene Hose nässen.
    Chico stolperte. Er blieb in einem der vielen Spalten des Straßenpflasters hängen. Er stürzte gegen den Rücken eines Manns, schubste ihn vorwärts, auf Paco zu.
    Der Mann

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