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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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    James Retief, Zweiter Botschaftssekretär und Konsul der Terrestrischen Botschaft auf Quopp, blieb bei seinem Bummel über den Gewundenen Pfad der Erhabenen Freuden stehen und sah bewundernd zu, wie sich die frühe Morgensonne auf dem bunten Glasfenster einer Kneipe spiegelte. Der Laden war eingekeilt zwischen einer Bude, deren Aushängeschild in zittriger Eingeborenenschrift den Ausverkauf an Panzer-Einlegearbeiten ankündigte, und der fröhlichen Fassade der Mußestunden-Bar (hundert Sitzplätze, sofortige Bedienung!). Er holte eine der langen, altmodischen Zigarren heraus, die auf Jörgensens Welten immer noch handgedreht wurden, und warf einen Blick auf die enge, steile Gasse.
    In der bunten Menge der Quoppina – Vertreter von Hunderten verschiedener Eingeborenenstämme drängten sich hier auf dem Großen Markt von Ixix – stachen die vier Terraner, die ihn seit einer halben Stunde verfolgten, durch ihre Farblosigkeit hervor.
    Retief sog an der Zigarre, atmete genießerisch den Duft ein, drehte sich um und trat unter den niedrigen Eingangsbogen der Taverne. In der Mitte des Saals bediente der Barkeeper von einem erhöhten Hocker der ringförmigen Bar aus die Tasten der Ausgabeautomaten, plauderte mit den Kunden, wechselte Geld und sah gleichzeitig mit einem Augenpaar nach den Speisen, die es kostenlos gab. Er war ein mittelgroßer Herpp mit einem kurzen Leib, gezackten Flügelbehältern in einem zarten Babyblau und vier beweglichen weinroten Armen, von denen jeder mit einer terranischen Uhr geschmückt war. Er sah Retief und winkte freundlich mit seinen Fühlern.
    »Ich bin Gom-Goo, und ich tanze den Tanz der Begrüßung«, säuselte er im Handelsdialekt von Quopp. Seine Stimme erinnerte an Fingernägel, die über eine Schultafel kratzten. »Was darf es sein, Retief?«
    »Ich bin Retief, und ich tanze den Tanz der Fröhlichen Ankunft«, erwiderte der Diplomat in der gleichen Sprache. »Wie wäre es mit einem Schuß Bacchus-Brandy?«
    »Rot oder schwarz?«
    »Schwarz.« Die anderen Kunden rückten zur Seite, als Retief herankam. Er holte sich eine der sauber gescheuerten Holzschalen vom Servierbrett und hielt sie in dem Moment unter den blinkenden Hahn, in dem die pechschwarze, sirupähnliche Flüssigkeit herausschoß.
    »Ein guter Tropfen«, sagte Gom-Goo. Er senkte die Stimme. »Aber wenn du echtes Feuer spüren willst, müßtest du einen Spritzer Höllenröslein versuchen – natürlich eins zu zehn verdünnt. Brennt wie Pfeffer!«
    »Ich habe es schon einmal getrunken. Zu süß für uns Terries. Wir mögen unseren Zucker lieber vergoren.«
    »Sauerkugeln?« Der Herpp deutete auf eine Auswahl von gelben, weißen, purpurroten und grünen Bällchen in Erbsengröße.
    Retief schüttelte den Kopf. »Salzerdnüsse sind mir lieber als Salzsäure«, gestand er.
    »Nun ja, jede Rasse hat ihr Lieblingsgift.«
    »Auf ein erstklassiges Öl für dein Kurbelwellengehäuse!« toastete Retief formell und nippte an dem Brandy.
    »Öl!« erwiderte Gom-Goo leger. »Du warst schon lange nicht mehr hier, Retief. Geschlafen?«
    »Nicht mehr als sonst, Gom-Goo. Botschafter Longspoon hat uns Überstunden aufgebrummt, die jede Gewerkschaft auf den Plan rufen würde. Kann es nicht zulassen, daß die Groaci ein Ballett-Theater errichten, bevor wir mit unserem Sportstadium angefangen haben.«
    Gom-Goo bewegte seine Rückenkiefer in einer Geste höflicher Skepsis. »Ehrlich gesagt, Retief, die Quoppina sind nicht sehr daran interessiert, Terries herumhüpfen zu sehen. Sie haben schließlich nur zwei Beine und überhaupt keine Flügel ...«
    »Ich weiß. Aber es ist bei rivalisierenden Botschaftsvertretungen üblich, etwas Auffallendes und gänzlich Unbrauchbares zu schaffen.«
    Gom-Goo verdrehte seine Augenpaare in Richtung Tür, wo zwei Quoppina mit blankpolierten schwarzen Panzern hereingerollt waren. Sie schwangen lässig ihre Gummiknüppel.
    »Da wir schon bei terranischen Programmen sind, Retief – was steckt dahinter, daß diese Nichtsnutze von Voion plötzlich so aufgeplustert durch die Straßen rollen und uns andere mit ihren Knüppeln bedrohen?«
    »Nun ja, Gom-Goo, an manchen Stellen vertritt man offenbar die Meinung, daß ihr Quoppina zuviel streitet, daß ihr euch in den Straßen duelliert und überhaupt Anarchisten seid – also alles andere als gute Demokraten. Ergo – eine Eingeborenen-Polizei.«
    »Aha. Aber weshalb wählt man ausgerechnet die Voion für diese Arbeit aus? Ihre Stämme verdienten sich den

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