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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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hatten sie den Kindern gesagt. Der Mann, dem sie zu verdanken hatten, dass Camp Specter existierte. Er hieß Stanley Drummond.
    Es war ein Teil der Wahrheit. Einen anderen Teil hatten sie den Kindern verschwiegen: dass Drummond über den Fortbestand des Camps und damit ihr Schicksal befinden würde.
    Das Donnern wurde lauter. Zwei schwarze Punkte erschienen, wurden größer. Air-Force-Transporthubschrauber. Sie gingen am Rand des Landeplatzes nieder. Die Klappen an ihren Hecks öffneten sich, entließen Soldaten, die sich rasch verteilten.
    Ein Geräusch, das Monterny an das Schlagen von zahllosen Flügeln erinnerte, kündigte einen dritten Hubschrauber an.
    Eine Zivilmaschine, eskortiert von einem Schwarm unbemannter Drohnen. Die autonomen Maschinen schwärmten aus und kreisten in verschiedenen Höhen über dem Camp. Mehrere landeten im Camp.
    Der Zivilhubschrauber setzte auf. Der Motor erstarb. Als sich der aufgewirbelte Sand gelegt hatte, stieg ein Mann aus. Er trug einen Anzug, aber sein Gang und seine Haltung verrieten dem Veteranen Monterny, dass er einen alten Soldaten vor sich hatte.
    Ivanhoe ging dem Mann entgegen. Mit zwei Schritten Abstand folgte ihm Monterny.
    »Minister Drummond, es ist mir eine außerordentliche Freude, Sie in Camp Specter begrüßen zu dürfen!«
    »Die Freude ist ganz meinerseits.«
    »Darf ich Ihnen meinen engsten Mitarbeiter Clifford Monterny vorstellen?« Goratschin winkte ihn heran. »Ohne seinen unermüdlichen Einsatz wären wir nicht halb so weit, wie wir sind.«
    Der Händedruck des Ministers war fest. »Goratschin hat mir viel von Ihnen erzählt«, sagte er. »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen.«
    »G... ganz meinerseits«, brachte Monterny vor. Er hatte nicht mehr als mit einer Statistenrolle gerechnet. Einer Rolle, aus der er ausbrechen musste, wollte er das Versprechen erfüllen, das er Julie gegeben hatte.
    Sie führten den Minister für Homeland Security durch das Camp. Drummond erwies sich als gut informiert und außerordentlich interessiert. Ivanhoe, der seine Nervosität nur notdürftig kaschieren konnte, wich keinen Schritt von seiner Seite. Monterny nahm seinen ganzen Mut zusammen, brachte sich in das Gespräch ein, immer auf der Suche nach einer Gelegenheit, ein Wort mit dem Minister zu wechseln, ohne dass Ivanhoe mithörte.
    Die Gelegenheit wollte sich nicht einstellen.
    Die Kinder sangen für den Minister. Drummond ging zu ihnen, schüttelte Hände und verteilte Lob, nicht zuletzt an Julie.
    Es arbeitete in ihr. Sie stand davor, den Minister in Ivanhoes Gegenwart anzusprechen, aber ein mahnender Blick Monternys hielt sie zurück. Überlass das mir!
    Die Kinder zeigten ihre Fertigkeiten. Shanta Preston verschwand, ohne zu verschwinden. Ariane Colas stank, wie nur sie zu stinken vermochte. Elmer Bradley steckte die Hand in ein Stück Holz, ohne die Hand zu verletzen oder das Holz zu beschädigen. Tako Kakuta verschwand wirklich – und erschien einige Meter weiter.
    Dann war Roster Deegan an der Reihe. Der Junge versuchte, seine Nervosität mit betonter Lässigkeit zu kaschieren, aber er konnte Monterny nicht täuschen. Roster tat so, als bedeute ihm das Urteil anderer Menschen nichts, dabei bedeutete es ihm alles.
    Julie dirigierte die Kinder vom Platz, sie stellten sich auf beiden Seiten auf. Eine lange, menschenleere Gerade entstand. An einem Ende stand ein Bauelement aus Beton. Es gehörte nicht an diesen Ort, sondern hätte als Außenwand für eines der Gebäude dienen sollen. Doch bei den Bauarbeiten hatte es sich als überflüssig erwiesen und war schließlich zurückgeblieben, als die Arbeiter abgezogen waren.
    Seitdem stand das Betonelement an seinem Ort. Inzwischen mit vielen Schichten Farbe übertüncht, hatte es dem Spieltrieb der Kinder erfolgreich getrotzt.
    Roster Deegan hob die Arme. Die aufgeregten Kinderstimmen verstummten. Roster wandte die Arme nach rechts. Ein neuer dunkler Punkt erschien am Himmel, näherte sich lautlos und kam einen Meter vor Roster in Augenhöhe zum Halten.
    Es war eine Stahlkugel. Beinahe so groß wie ein Fußball und von Ivanhoe für diesen Tag in Auftrag gegeben und nach Camp Specter gebracht.
    Der Junge streckte die Arme der Kugel entgegen, drehte sich langsam auf dem Absatz. Die schwere Kugel folgte seinen Bewegungen, als wäre sie über ein unsichtbares Band mit ihm verbunden.
    Roster Deegan verbeugte sich. Sein Hemd klebte am Körper. Rosters Psi-Gabe war außerordentlich, aber sie forderte ihn auch

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