Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
Luftdruck war extrem hoch, die Atmosphäre sehr dicht. Es ging kein Wind, nicht einmal ein winziger Hauch. Dafür war die Luft zum Schneiden.
    »An Logbuch: Unser Aufklärer wurde von einem unbekannten Gegner abgeschossen. Der Abstand zwischen Geschütz und Absturzstelle beträgt schätzungsweise drei bis fünf Kilometer. Ich werde Tamika suchen und das Geschütz vernichten.«
    Es war leichter gesagt als getan. Sie stand in der Dunkelheit, das Licht des Helmscheinwerfers versickerte in einem Abstand von drei Metern. Die Nebelschwaden verschluckten es, als wollten sie sich davon ernähren.
    Thora streckte die Arme aus. Sie ging eine Weile hin und her, folgte den Verwerfungslinien am Boden und stellte fest, dass tektonische Vorgänge die felsige Oberfläche des Planeten in geometrische Stücke aufgeteilt hatten. Wie ein geriffeltes Parkett aus annähernd gleich großen Platten sah sie aus. Die Linien verliefen parallel und senkrecht zu den Verwerfungslinien.
    Mit ausgestreckten Armen zeigte die Arkonidin die Richtung an, in der das Wrack des Aufklärers liegen musste. Und wieder versuchte sie, ihre Begleiterinnen per Funk zu erreichen.
    Es kam keine Antwort. Nein, die Sternengötter meinten es nicht gut mit ihr, seit die AETRON in dieses Sonnensystem eingeflogen war. Gestrandet auf dem Erdmond, entführt auf die Erde und jetzt verloren auf der Venus: Thora hätte sich eine bessere Ausgangslage gewünscht.
    Das Letzte, was sie vor dem Absturz mitbekommen hatte, war der Notruf von der AETRON gewesen.
    »Achte darauf, dass ich exakt geradeaus gehe«, wies die Arkonidin den Automaten des Kampfanzugs an.
    Ihr Ziel lag beim Wrack. Die Position des brennenden Aufklärers würde sich anhand der Brandschwaden bestimmen lassen.
    Nach ein paar Hundert Schritten wurde der Nebel dichter; sie musste langsamer gehen. Die Helmscheibe begann zu beschlagen. Auf dem Material des Anzugs entdeckte die Arkonidin hauchfeine Verästelungen. Sie befragte die Positronik.
    »Es handelt sich um Kohlendioxidregen«, meldete der Rechner nach einer ersten Analyse. »Die Tropfen verlieren unter dem hohen Druck ihre Form. Es bilden sich Fließstrukturen, die an Kristalle oder Fraktale erinnern.«
    Mit einer Mischung aus Faszination und Ekel betrachtete sie die seltsamen Gebilde auf dem Anzug, während sie stramm weiterging. Wenn sie mit dem Handschuh über den Arm streifte, zerliefen die Verästelungen. Sie bildeten Schlieren, aus denen schnell wieder dünne Äderchen entstanden.
    Die dichten Schwaden lichteten sich, der Regen hörte auf. Thoras Sichtweite erhöhte sich auf hundert, dann auf knapp zweihundert Meter. In der dicken Suppe aus Kohlendioxid bildete sich eine Art Tunnel. Das Licht des Helmscheinwerfers schuf ein diffuses Dämmerlicht in dieser Umgebung. Am Ende der Strecke versickerte es wie gewohnt im Nichts.
    Thora nutzte die Gelegenheit und ging zügig weiter.
     
    Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Quiniu Soptor im Augenblick der Gefahr richtig reagiert hatte? Die extrem hohen Stressfaktoren sprachen dagegen. Die Arkonidin war eher handlungsunfähig geworden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der zweite Aufklärer ebenfalls abgeschossen worden war, war hingegen extrem hoch.
    Thora machte an diesen Überlegungen die eigenen Chancen fest. Sie hatte den Absturz überlebt, das war alles. Mit etwas Glück würde sie das Wrack finden und die Station mit dem Geschütz.
    Und dann?
    Hilfe von außen konnte nur vom Erdmond kommen. In der AETRON kannten sie den Kurs der beiden Aufklärer und ihr jüngstes Ziel. Aber Crest weilte bei Rhodan auf der Erde und war der einzige Arkonide, der in der aktuellen Situation noch Entscheidungen treffen konnte.
    Thora wusste aus Dutzenden Memositzungen am Beginn ihrer Ausbildung, dass alle Faktoren gegen sie sprachen. Im Prinzip war sie jetzt schon tot.
    Fünf Tage, länger reichten die Vorräte an Atemluft, Wasser und Nahrung nicht. Dass davon erst eine halbe Tonta – eine knappe Dreiviertelstunde – vergangen war, tröstete sie nicht.
    Eine unsichtbare Hand griff in ihre Umgebung ein, wischte den Tunnel weg und nahm die Helligkeit mit. Übergangslos stand sie wieder im Dunkeln, und der Lichtkegel endete drei Meter vor der Helmscheibe.
    Die Arkonidin presste die Lippen zusammen. Eine Teufelswelt , dachte sie. Nichts ist von dem einst blühenden Planeten geblieben. Kein Wasser, keine Ozeane, keine Sauerstoffatmosphäre, keine Vegetation.
    Vor Urzeiten hatte der Kreislauf organischen Lebens auf der Venus

Weitere Kostenlose Bücher