Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)
Kegeldüsen auf der rechten Seite sind platt wie Flundern«, sagte er. »Damit können wir allenfalls noch schwimmen gehen. Die beiden linken sind beschädigt.«
Reginald Bull arbeitete sich unter dem Gebüsch hervor. Er ging hinüber zu einem Felsen und setzte sich darauf.
»Beschissener kann eine Lage gar nicht sein«, knurrte er. »Crest ist in der Hand der amerikanischen Justiz und wird als Mörder angeklagt – es würde mich nicht wundern, wenn sie ihn vor laufenden Kameras hinrichten würden. Eric und Dr. Haggard werden ebenso wie wir als Hochverräter verleumdet, die AETRON ist vernichtet, der Landeplatz der STARDUST überrannt. Und wir sitzen hier im australischen Busch mit unserem Schrott und drehen Däumchen. Genauso gut könnten wir uns am nächsten Baum aufhängen. Ich nehm den Helm ab, Perry. Ich muss kotzen.«
»Dann sei froh, dass du außer einer Tafel Schokolade nichts zu dir genommen hast. So hält sich die Verschmutzung dieser herrlichen Gegend in Grenzen.«
Bull schnaubte. »Okay, okay! Zeig mir den Lichtblick, den Silberstreif am Horizont, du unverbesserlicher Optimist!«
»Crest lebt. Er scheint geheilt. Auf den Fernsehbildern sah er gesund aus. Wir leben auch. Und der Landeplatz in der Gobi ist ein symbolischer Ort. Viel haben wir damit nicht verloren. Wenn überhaupt ...«
»Dieser Bai Jun und seine Regierung werden nichts wieder herausrücken. Nicht die Roboter, nicht die Gebäude, nicht unsere Gefährten. Und schon gar nicht den Schirmgenerator.«
»Wir wurden bei unserer Flucht von einer ganzen Armee beschossen, aber kein einziger Schuss hat tatsächlich getroffen. Normalerweise zielen die Chinesen besser. Was den Generator angeht, so besitzt er eine Sicherung und einen Kode. Bei unsachgemäßer Benutzung zerstört er sich selbst.«
Rhodan lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf ihr ramponiertes Fluggerät. »Glaubst du, du kannst es reparieren?« Er zeigte auf die Reste des Triebwerks.
»Wenn wir eine Werkstatt finden, vielleicht. Aber was nützt uns das?«
»Wir müssen Crest, Eric und Dr. Haggard befreien!«
»Du hast den Verstand verloren! Wir sind zwei abgerissene Gestalten – und abgesehen davon: Wenn ich je eine Falle gerochen habe, dann dieser absurde Prozess!«
»Mag sein. Aber hast du eine bessere Idee?«
»Nein!«
Sie bestiegen den nahe gelegenen Hügel. Im Nordwesten sahen sie, dass im Tal eine kleine Siedlung lag. Rhodan hielt nach Fahrzeugen und Hubschraubern Ausschau. Personenwagen gab es und jede Menge Pick-ups. Keiner davon befand sich auf dem Weg in die Berge. Niemand dort unten hatte das seltsame Fluggerät bemerkt und den Absturz beobachtet.
»Wir haben zwei Möglichkeiten«, sagte Rhodan. »Wir mieten uns einen Wagen, oder wir versuchen, in einer Werkstatt alles zu bekommen, was wir brauchen, um die PHÖNIX zu reparieren.«
»Das heißt, ich soll da runter, ja?«
»Dein Gesicht kennen sie nicht so gut wie meins.«
»Na gut.« Bull schälte sich aus dem Anzug. »Ich schau mich um. Wenn du bis morgen nichts von mir hörst, habe ich es mir anders überlegt.«
»Pass auf, dass sie dich nicht gleich lynchen. Und vergiss die Verpflegung nicht!«
6.
Vergangenheit
»Tamika?«
Thoras Handgelenk steckte wie in einem Schraubstock. Tamikas Finger ließen es nicht los. In ihrem Aufklärer stürzten die beiden Frauen durch die Dunkelheit, dem Boden des zweiten Planeten entgegen. Ein paar Sekunden noch, schätzte Thora, bis das Fahrzeug in die Oberflächenkruste der Welt schlug, die die Menschen Venus nannten.
Ein hauchdünner Lichtschein bildete sich, entstanden durch Reibungshitze. Er zeichnete grob die Umrisse des Aufklärers nach.
Es gab einen heftigen, schmerzhaften Ruck, als würde Thoras Hand abgerissen. Aber sie konnte im Handschuh die Finger bewegen.
In der tiefroten Aureole um den Aufklärer entstand ein schwarzes Loch. Thora raste hindurch. Die glimmende Silhouette blieb rasch hinter ihr zurück.
Der schmerzhafte Druck an ihrem Handgelenk existierte nicht mehr.
»Tamika? – Quiniu?«
Es blieb still. Ein Schlag traf den Pilotensessel, in dem die Sicherheitsbügel sie noch immer hielten. Elmslichter umflirrten plötzlich die Metallwanne des Fußraums. Die Treibsätze auf der Unterseite des Sessels hatten gezündet, gleichzeitig wölbte sich hoch über ihm der fluoreszierende Stoff des Bremsfallschirms.
Die Arkonidin atmete erleichtert durch. Wenigstens funktionierten die Systeme des Sessels noch mitsamt dem Höhen- und
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