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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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mit hoher Geschwindigkeit.
    Das war keine Scheibe, auch wenn es eben so ausgesehen hatte. Iga erkannte bereits die Kugelform.
    Was immer da über den Obelisken anflog und zur Landung ansetzte, es erweckte den Anschein, als wäre es von weit her gekommen. Von sehr weit. Ein Ding aus einer anderen Welt. Iga verzog das Gesicht. Ein wenig Ironie schadete nie, doch ausgerechnet jetzt erschien sie ihr fehl am Platz.
    Seufzend ließ sie sich wieder auf den Fahrersitz sinken. Sie schloss die Augen und streckte die Beine aus. Vielleicht, wenn sie die Lider wieder öffnete, entpuppte sich das alles als böser Spuk.
    Ihr Pod meldete sich mit durchdringendem Ton.
    Rhodan war der Anrufer. »Tschubai wird aufgehalten. Bleib in der Nähe!«, sagte er hastig. Schon war die Verbindung wieder weg.
    Iga fragte sich, wer einen Teleporter aufhalten konnte, vor allem, wie. Eigentlich war das nur denkbar, wenn ihm jemand eine Kanone an die Schläfe hielt.

9.
    Thora
     
    Thora da Zoltral konnte sich in Zarakh'khazil frei bewegen. Dennoch glaubte sie, in ihrer Unterkunft eher Gefangene als Gast zu sein. Die Unruhe, die sie seit dem ersten Zusammentreffen mit Rico empfand, wollte nicht weichen. Außerdem quälte sie die Sorge um Tamika, ihre Co-Pilotin. Tamika rang in der Intensivstation der Venuszuflucht mit dem Tod.
    Am schlimmsten litt sie unter dem Gedanken, dass Crest in die Gefangenschaft gewissenloser Menschentiere geraten war, die ihn anklagten. Ein Arkonide als Gefangener rückständiger Barbaren, das hatte ihr Ziehvater Crest keinesfalls verdient. Vor allem hatte er sich von den letzten Jahren seines Lebens mehr versprochen, sehr viel mehr.
    Es war entwürdigend. Ein Verbrechen. Diese Wilden auf ihrer kleinen Welt maßten sich Dinge an, die ihnen nicht zustanden.
    Wütend sah Thora sich in dem dürftig eingerichteten Wohnraum um. Ein Bett, ein Sessel, ein Tisch und die Sanitärkabine, die vermutlich seit Tausenden von Jahren nicht mehr benutzt worden war und nach Desinfektionsmitteln stank – das war alles.
    Auf dem Tisch lagen die wenigen Dinge, die sie in dem beschädigten Anzug mit sich geführt hatte: der Multifunktionsstift mit Leselampe, das Essbesteck, die dünne Scheibe des Logbuchs ...
    An der rückwärtigen Wand simulierte ein längst matt gewordenes, unvollständiges Hologramm das Fenster nach draußen. Thora beachtete es kaum. Es erinnerte sie an verfaulte Natur. Verwesung und Tod. Schon der Gedanke daran würgte sie und ließ Ekelgefühle in ihr aufsteigen.
    Thora begann eine ruhelose Wanderung. Zehn Schritte hin, zehn zurück, wie ein gefangener Kiwirrl in seinem Käfig. Es war unerträglich, die Zeit ihr einziger Begleiter.
    Die Räume in den Wohntürmen waren klein. Zarakh'khazil war für eine unbekannte Zahl von Flüchtlingen erbaut worden. Jede dieser Zufluchten bot Tausenden Platz.
    Nach einer Weile hatte Thora genug von Zeit und Flüchtlingen und diesem unbedeutenden Sonnensystem, in das sie ohnehin nur ein ungnädiges Schicksal verschlagen hatte. Sie ließ sich in den Sessel fallen und schickte einen gedanklichen Hilferuf an die Sternengötter.
    »Hast du einen Wunsch, Thora da Zoltral?«, erkundigte sich der tonnenförmige Servoroboter neben der Tür.
    »Nein!«, erwiderte sie schroff.
    Sie mochte diese Roboter nicht. Baugleiche Modelle hatten sie und Tamika in der Venusstation angegriffen und Tamika schwer verletzt. Dass es sich bei der Station um eine Zuflucht für arkonidische Kolonisten handelte, machte das Geschehen keineswegs verständlicher. Sie war wütend auf die Arkoniden, die in tiefer Vergangenheit die Verhaltensvorgaben für alle Roboter der Station erstellt hatten. Zugleich war ihr bewusst, dass sie selbst keineswegs anders gehandelt hätte. Sobald Arkoniden Zuflucht suchten, existierte eine Bedrohung, und jeder Bedrohung galt es sofort und kompromisslos zu begegnen.
    »Doch!«, fuhr sie den Roboter an. »Sag mir, wie es um Tamika bestellt ist!«
    »Ihr Zustand ist stabil, aber unverändert.«
    Thora hatte nichts anderes erwartet. Trotzdem fehlte ihr ein Wort der Entschuldigung. Nicht von dem Servoroboter, sondern vom Leiter der Station. Unerträglich viel Zeit war vergangen, bis die Automaten ihn aus dem Tiefschlaf geholt hatten. Deshalb war der Aufklärer von der Raumabwehr abgeschossen worden.
    Sie wollte von diesem Rico nicht nur eine förmliche Entschuldigung hören, sondern zugleich ein Eingeständnis seiner Schuld.
    Rico. Er war groß und schlank, das weiße Haar umfloss seine Schultern

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