Personal Power
Sie keinen Fehler gemacht. Sie haben nur die Entscheidung getroffen, diese Vase fallen zu lassen, und dabei wahrscheinlich erfahren: Eine Vase zerbricht, wenn ich sie fallen lasse. Das Resultat: viele kleine Scherben.
Doch auch wenn Sie aus Unachtsamkeit die Vase fallen gelassen hätten, wäre das weder ein Fehler noch ein Unglück oder sonst was gewesen. Sie wären um eine Erfahrung reicher - nicht mehr und nicht weniger. Und aus den vielen kleinen Scherben - dem Resultat Ihrer Erfahrung -ließe sich sogar ein abstraktes Mosaik zusammenstellen.Sozusagen als Erinnerung daran, daß auch Fehler, Mißgeschicke und Niederlagen einen Sinn haben.
Mut zu Mißerfolgen
Erfolgreiche Menschen kennen keine Mißerfolge, sondern nur Resultate. Sie verwerten das, was sie gelernt haben, suchen neue Möglichkeiten und versuchen es noch einmal. Sie wählen einen neuen Zugang und erhalten neue Ergebnisse. Ein Kapitän, der mit seinem Schiff vom Kurs abgekommen ist, wird sich sicher nicht in der Kajüte schlafen legen. Vielmehr wird er den Kurs so korrigieren, daß er sein Ziel erreicht. Und auch wenn Sie bei einer Wanderschaft den Gipfel des Berges als konkretes Ziel im Auge haben, gehen Sie niemals nur geradeaus. Sie schlagen einen Bogen nach rechts, weil ein Felsvorsprung im Weg ist, dann wieder nach links, um einer Baumgruppe auszuweichen. Und doch werden Sie ankommen.
Ein Mißerfolg ist nie eine Schande, wohl aber die Angst vor dem Mißerfolg. Selbst die Klügsten, Besten, Erfolgreichsten dieser Welt durchleben Zeiten des Leids und des Mißerfolgs. Aber sie haben verstanden, daß es ohne Unruhe keinen Frieden gibt, ohne Anspannung keine Erholung, kein Lachen ohne Sorgen, kein Sieg ohne Mühen. Alle haben diesen Preis zu zahlen. Man bekommt das eine nicht ohne das andere.
Der Mißerfolg ist ein Moment großer Macht. Er versetzt in Bewegung und gibt die Gelegenheit zur Korrektur, eine Gelegenheit, neue Resultate zu produzieren. In gewisser Hinsicht ist ein Mißerfolg die Straße zum Erfolg. Schauen Sie nicht bekümmert in die Vergangenheit, schauen Sie voll Freude nach vorne. Die Vergangenheit bewältigt man dadurch, daß man die Zukunft besser gestaltet.
Denken Sie an Abraham Lincoln, der in seinem Leben elf kräftige Niederlagen erlitt, bis er endlich einmal siegte und Präsident wurde:
• mit 32 verlor er einen Wahlkampf
• mit 34 erlebte er eine Pleite
• mit 35 hatte er den Tod seiner Geliebten zu verwinden
• mit 36 erlitt er einen Nervenzusammenbruch
• mit 38 verlor er eine Wahl
• mit 43 unterlag er im Kongreß
• mit 46 unterlag er im Kongreß
• mit 48 unterlag er im Kongreß
• mit 55 unterlag er im Senat
• mit 56 verfehlte er sein Ziel, Vizepräsident zu werden
• mit 58 unterlag er erneut im Senat
• mit 60 wurde er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt
Es gibt Leute, deren Gaben man ohne ihre Fehler nie erkannt hätte
.
Vauvenargues
Oder denken Sie an Edison, den Erfinder der Glühbirne, der tausend und mehr Versuche machte, bis er endlich Erfolg hatte. Er beschrieb seine Arbeit einmal so: “Ich hatte keinen einzigen Mißerfolg. Ich habe nur immer wieder neue Möglichkeiten entdeckt, die elektrische Glühbirne nicht zu erfinden.”
Derjenige, der einen Fehler als Resultat werten kann, der wach genug ist, aus einer gemachten Erfahrung zu lernen, verfügt über eine unendliche Kraftquelle. Selbst die schlimmsten Dinge gehen vorüber, wenn man sich nicht als Opfer des Lebens fühlt, sich nicht den Mißerfolgen und negativen Stimmungen unterwirft. Herr der Lage werden Sie nur, wenn Sie akzeptieren, daß das Pendel des Lebens in beide Richtungen schlägt. Also gehen Sie die Situation an, und versuchenSie, das Beste daraus zu machen. Vor allen Dingen aber: Warten Sie nicht darauf, daß ein Wunder geschieht.
Ein König von immensem Reichtum rief die Weisen seines Landes zu sich und erteilte ihnen den folgenden Auftrag: “Es gibt auf dieser Welt einen ganz besonderen Ring. Wenn man traurig ist und ihn anschaut, macht er glücklich. Gleichzeitig aber macht er auch traurig, wenn man sich glücklich fühlt. Diesen Ring will ich besitzen.” Lange Zeit beratschlagten die Weisen, wie sie ihn finden könnten, kamen aber zu keinem Ergebnis. In ihrer Not wandten sie sich an einen Greis, dem nachgesagt wurde, daß sich ihm alle Geheimnisse der Welt offenbarten. Ihn baten sie um Rat. Der Alte zog schweigend einen Ring von seinem Finger und gab ihn den Weisen mit den Worten:
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