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Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR

Titel: Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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informiert.«  
    RourSi gab keine Antwort. Im Zeitlupentempo erhob er sich. Er schwankte leicht. Sofort spürte er die stützende Wirkung eines unsichtbaren Energiefelds. Zwei, drei Schritte schaffte er zur Tür hin, dann verließen ihn die Kräfte.  
    »Du bist krank!«, stellte der Servo fest. »Ich rufe einen Medorobot.«  
    »Ich bin kerngesund. Ein bisschen übermüdet vielleicht.«  
    »Dein Kern mag gesund sein, aber der Rest ... «  
    Automaten glänzten gewöhnlich nicht durch Spitzfindigkeit. RourSi vermutete, dass sich inzwischen ein Terraner in die Kommunikation eingeschaltet hatte.  
    »Alles verschwimmt«, ächzte er. Es fiel ihm leicht, sich so zu verhalten, als besäße er plötzlich wieder drei Augen und die kurzen Beine eines Okrivars. Er wankte und stützte sich an der Wand ab. Dabei bewegte er suchend den Kopf hin und her. »Wo ist mein Bett? Ich brauche Schlaf!«  
    »Der Medo ist gleich da.«
    RourSi schnupperte, strich ein paarmal über seinen Pelz und roch an den Fingerspitzen. »Bei Attorua, es sind die Farben! Ihr vergiftet mich mit den Farben!«  
    »Sie sind harmlos.«
    »Für mich nicht! Eine allergische Reaktion vielleicht.«  
    Der Atto musste sich setzen. Der Servo fing ihn in einem Feld auf und schob ihm einen Sessel unter den Körper.  
    »Deine Temperatur liegt sechs Grad über dem Normalwert«, informierte der Automat.  
    »Ich glühe, aber es ist auszuhalten.« Er hielt die Augen geschlossen, um sich besser auf die Vorgänge in seinem Körper konzentrieren zu können. Er durfte es auf keinen Fall übertreiben. Jeder Medoroboter mit Hathorjan-Erfahrung hätte schon jetzt bemerkt, was los war. Nicht so die Automaten des Kugelschiffs MICHAEL FREYT III.  
    »Ah, es geht schon wieder!« RourSi stand auf und ging mit Trippelschritten zurück zum Bett. »Ich bin sehr müde.«  
    Ein Luftzug strich über sein Fell. Mit den hochempfindlichen Spitzen der Flaumhärchen registrierte er unterschiedliche Wellen der Luftverdrängung, die Rückschlüsse auf die Gestalt zuließen. In diesem Fall irritierte ihn, was er wahrnahm. Mühsam wandte er sich um.  
    Ein Essteller schwebte herein, zugegeben etwas groß für eine Mahlzeit.
    Statt Besteck führte er ein halbes Dutzend Tentakel mit sich.
    »Der Medo ist da!«, sagte der Servo.
    RourSi brach in die Knie. In Zeitlupe kippte er nach vorn. Er versuchte die Arme vor den Körper zu nehmen und sich abzufangen. Er stürzte Richtung Teller, dessen Tentakel sich zu Knäueln formten.  
    Wieder fing das Prallfeld ihn auf. Die Tentakel entrollten sich, kreisten über ihm und stachen dann auf bestimmte Partien seines Körpers herab. Ihre Spitzen tanzten auf seinem Fell einen unrhythmischen Tanz. Er stieß einen Wehlaut aus.  
    »Die Übersensibilität des Fells oder der Haut weist auf eine Vergiftung hin«, erklärte eine helle Stimme aus dem Teller. »Um eine Blutprobe kommst du nicht herum, RourSi.«  
    »Mir fehlt nichts. Nett, dich getroffen zu haben.« Als der Teller nicht reagierte, fügte er hinzu: »Auf Nimmerwiedersehen!«  
    Der Servo informierte ihn über die Absichten der Medostation. »Der Sektor um die Arrestzellen wird zurzeit abgeriegelt«, erläuterte der Automat. »Anschließend transportiert dich der Medorobot in die Krankenstation.«  
    RourSis Körper erschlaffte. Reglos hing er in dem Prallfeld.  
    Krankenstation! Dort treffe ich auf Terraner!  
    Besser konnte er es sich nicht wünschen.
    »Ist es ansteckend, was ich habe?« Es gelang ihm, eine gute Portion Furcht in seine Stimme zu legen.  
    Der Teller schwieg, der Servo öffnete die Tür. Einen Atemzug lang überlegte RourSi, ob soeben nicht der geeignetste Zeitpunkt für die Flucht war. Aber draußen stand dieser Kampfroboter, und in der Schleuse mit dem  
    Doppelschott warteten zwei tonnenförmige Lastenroboter mit einem Fangnetz.  
    Die Zeit war noch nicht reif.
    »Herrscht eigentlich noch immer Gefechtsalarm?«, wollte er wissen.
    *
    Die Medostation bestand aus einem ovalen Zentralraum und zwei Dutzend Zimmern ringsherum. Die meisten Türen standen offen. Niemand hielt sich darin auf. Auf einer Wandtafel prangte stolz der Krankenstand dieses Schiffssektors: null. Darunter verkündete ein verziertes Laufband, dass der Sektor zum dritten Mal in Folge eine Auszeichnung dafür erhalten hatte.  
    RourSi wusste inzwischen, dass sich das Kugelschiff permanent im Gefechtszustand befand. Die Terraner rechneten überall in Hathorjan damit, auf Verbände der

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