Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR
dich!«
Rhodan ahnte, worauf der Freund hinauswollte. »Nur raus damit!«
»Ich würde mir gern vor Ort einen Überblick über die Lage in Andromeda verschaffen, gewissermaßen im Auftrag des Galaktikums.«
»Nichts dagegen, Tiff. Wenn wir im Tri-System ankommen, kannst du auf die JULES VERNE überwechseln.«
»Ich bin nicht allein, Perry!«
Rhodan hatte schon damit gerechnet. Tanio Ucuz würde dabei sein.
»Nimm ihn von mir aus mit, wenn er sich nicht von dir trennen kann.« Wieso musste er in diesem Augenblick an Ramoz denken, der Mondra nicht von der Seite wich? »Müsste nicht Bully jeden Augenblick eintreffen?«
Tiff ließ die Schultern sinken. »Nach unseren Informationen hat er die Reise noch nicht angetreten. Er muss irgendwo im Solsystem aufgehalten worden sein. Keine Sorge, GALILEO hat uns keinen Alarm aus dem Solsystem übermittelt. Es ist sicherlich nichts Ernstes.«
Rhodan erhob sich. »Na schön, dann soll es vielleicht nicht sein. Wir fahren in zehn Minuten! Reicht euch die Zeit?«
»Sie muss.«
*
Wieder trieben sie auf unsichtbaren Straßen durch den Transferkamin. Plötzlich waren sie Teil des Universums, des gesamten Kosmos zu allen Zeiten, erlebten das Werden und Vergehen hautnah mit, wurden zu unmittelbaren Zeugen der Evolution. 26 Minuten lang sprachen sie kein Wort, 26 Minuten, in denen Rhodan weniger auf die grandiose Aussicht achtete, als vielmehr auf das, was der Schlitten machte.
Immer wieder ruckelte er. Hin und wieder schien er aus seinem unsichtbaren Geleis ausbrechen zu wollen, um durch die unsichtbare Trennmembran in den Kosmos zu schießen. Rhodan lehnte sich jedes Mal instinktiv in die Gegenrichtung der Bewegung. Ob es etwas nützte, konnte er nicht sagen. Der Schlitten schlingerte hin und her und beruhigte sich wieder.
Der Terraner machte sich Gedanken darüber, wie zuverlässig der Transferkamin zwischen DARASTO und ITHAFOR-3 in Zukunft sein würde und ob die Störungen für alle Polyport-Höfe und ihre Kamine galten.
Veränderten sich die physikalischen Rahmenbedingungen? Falls ja, in welcher Weise? Handelte es sich womöglich um eine Veränderung des hyperphysikalischen Widerstands?
Damit würde die Natur der Frequenz-Monarchie dieses Mal einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. Wenn der hyperphysikalische Widerstand wieder absänke, wäre es die kürzeste Hyperdepression gewesen, die das Volk der Vatrox jemals erlebt hatte. Kaum aufgewacht und mit der Wiederherstellung der einstigen Herrschaftsstrukturen beschäftigt, kam schon wieder der Absturz. Eine überhastete Flucht in die Hibernation und der Gedanke, dass der Gegner schon wartete, um ihnen endgültig den Garaus zu machen eine solche Perspektive wünschte Rhodan nicht einmal seinem ärgsten Feind.
Ganz bestimmt gab es noch ein paar andere Erklärungen für die Phänomene im Transferkamin.
Rhodan ertappte sich dabei, wie er immer wieder den Atem anhielt und auf jede winzige Bewegung achtete. Argwöhnisch beäugte er die Reling, rechnete mit Farbveränderungen, die ein Zeichen für Störungen des hyperphysikalischen Kontinuums sein konnten, aber ebenso für simple Beeinträchtigungen der menschlichen Sinne ohne gefährlichen Hintergrund.
Als er schon glaubte, eine vielversprechende Spur gefunden zu haben, verblasste das Universum um sie herum und machte dem rötlichen Funkeln des Transferkamins Platz, das sie bis zur Ankunft in jenem weißen Fleck begleitete, der voraus auftauchte und langsam größer wurde. Sie erkannten das Transferdeck und den Landeplatz zwischen den vier Röhren. Der Boden stand senkrecht auf der linken Seite und rutschte nun langsam nach unten, bis er parallel zum Boden des Schlittens verlief.
»Mannomann!«, sagte Tifflor, der eine Reihe vor Rhodan saß. »Schon allein diese Fahrt scheint mir hundert Jahre erhöhte Hyperimpedanz wert zu sein.«
»Ob die Vorteile die Nachteile aufwiegen, sollten wir hinterher entscheiden«, sagte der Terraner und klammerte sich am Schlitten fest, der plötzlich einen Stoß erhielt und aus der Mündung des Kamins hinaus auf das Deck schlitterte. Mehrere terranische Servoroboter spritzten zur Seite, während das Sicherheitssystem eingriff, den Schlitten auffing und ihn sanft auf den Boden setzte.
Unter einem der Torbogen im Hintergrund tauchte eine Gestalt auf. Es war Akika Urismaki, der HalbspurChangeur. Er näherte sich zögerlich, fast furchtsam, und das selbst dann noch, als Rhodan
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