Phantom der Lüste
überreicht.
„Für eure Hochzeitsnacht“, flüsterte Amelie de Felou mit geröteten Wangen und überreichte Francoise ein kleines Päckchen. „Ich hoffe, es findet euer Wohlgefallen. Aber öffnet es besser erst in eurem Schlafzimmer.“
Sie kicherte und verschwand in der Menge, während Francoise das Geschenk skeptisch musterte.
„Meine Cousine hat einen eigenartigen Humor, musst du wissen, mein lieber Jean“, sagte Francoise und drückte ihm den Kasten in die Hand.
„Und was soll ich damit?“
„Lass dir etwas einfallen.“ Francoise zwinkerte ihm zu und verschwand ihrerseits in der Menge, um ihre Freundinnen zu begrüßen.
Jean stellte sich ans Buffet und beobachtete die Gäste, die in Scharen nach Gavaine gekommen waren. Die frohe Kunde hatte sich schnell im ganzen Land verbreitet und aus allen Teilen Frankreichs waren Glückwunschkarten eingetroffen. Die Hochzeit selbst hatte in der großen Kathedrale in St. Marie-Etienne stattgefunden. Jean war nun ein verheirateter Mann. Es fühlte sich merkwürdig an, offiziell gebunden zu sein. Aber dies war der einzige Weg, ein Leben mit Enjolras zu führen.
Das Orchester stimmte eine Courante an und schon stand Francoise wieder bei ihm. „Darf ich bitten, mein Herr?“, fragte sie und lachte.
Jean stellte das Geschenk auf einem Tisch ab und nahm Francoises Hand, führte sie auf die Tanzfläche, auf der sich auch die anderen Paare eingefunden hatten.
„Bist du ein guter Tänzer?“, fragte sie und lächelte.
„Ich denke, ich muss mich nicht verstecken.“
Im Takt tanzten die Paare im mäßigen Tempo durch den Raum, umkreisten einander, tauschten die Positionen. Das alles in gleichmäßig hüpfenden Schritten.
„Wahrlich, du hast nicht übertrieben“, lobte ihn Francoise.
Sie sah wunderschön in ihrem Kleid aus und der Perlenschmuck ihrer Mutter stand ihr vortrefflich.
Gegen Mitternacht zogen sich die meisten Gäste in ihre Zimmer zurück und es wurde leer im großen Saal.
„Wir sollten uns nun auch verabschieden“, sagte Francoise und Jean stimmte ihr zu.
Er nahm Amelies geheimnisvolles Geschenk an sich und folgte seiner Braut in den zweiten Stock, wo sie ein gemeinsames Schlafzimmer bezogen hatten, dass sie nun einzuweihen gedachten.
Jean hielt Francoise die Tür auf, dann trat er selbst in das riesige Gemach und schloss die Tür hinter sich ab. Überall brannten Kerzen. Auf dem riesigen Bett lag eine nackte Katrine. Francoise stürmte sogleich zu ihr, nahm sie in die Arme, küsste die Spitzen ihrer Brüste.
Jean blickte sich unterdessen nach Enjolras um. Er saß in einem gepolsterten Sessel nahe dem Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Das Licht des Mondes beschien sein Gesicht und Jean konnte die Narben erkennen. Doch dann glitt sein Blick tiefer und er sah, dass Enjolras ebenso nackt wie Katrine war und dass er eine Erektion hatte.
Jean setzte sich zu Enjolras, dessen Füße auf dem Fußhocker lagen und streichelte dessen Wade.
„Schon zurück?“, fragte Enjolras und lächelte ihn liebevoll an.
„Ich wäre noch früher hier gewesen, aber das hätte Aufsehen erregt.“
Jeans Hand glitt höher, streichelte Enjolras Knie und Oberschenkel. Er spürte wie sein Gefährte eine Gänsehaut bekam und sich seine Haare aufstellten, wie ein Schauder durch seinen Körper rieselte.
„Was hast du da?“
„Ein Geschenk … von Francoises Cousine.“
„Und was ist da drin?“ Enjolras rieb an seiner Erektion.
„Ich weiß es nicht.“
„Dann mach es doch auf.“
Jean nickte und zupfte an der Schleife, löste sie und lauschte dem leisen Stöhnen der beiden Frauen, die sich auf dem Ehebett vergnügten.
Vorsichtig hob er den Deckel ab und lachte leise. „Ein künstlicher Penis.“ Er hob ihn heraus und präsentierte ihn Enjolras, der große Augen machte.
„Ein äußerst originelles Hochzeitsgeschenk. Da werden Francoise und Katrine ihren Spaß mit haben.“
Jean warf einen Blick zu den beiden Frauen. Francoise hatte sich inzwischen aus ihrem Kleid befreit und lag nackt auf Katrine, von der er gerade noch die Arme und Beine erkannte. Francoise küsste ihre Geliebte leidenschaftlich und dann glitt ihre zierliche Hand zwischen Katrines Schenkel.
„Ich glaube, die beiden sind gerade viel zu abgelenkt.“
„Da könntest du recht haben. Ich denke, es wäre schade, dieses schöne Geschenk nicht in der Hochzeitsnacht einzuweihen.“ Ein lüsternes Lächeln umspielte Enjolras Lippen.
„Das denke ich auch. Hast du denn eine Idee wie
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