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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mattie Phlox
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drückte sie zurück, aus dem Blickfeld. Mit unmissverständlichen Handgesten fragte Trix, ob sie den Platz neben ihrem Zelt für sich besetzen  durften. Die größere der beiden sah von ihrem Eisenhering auf, der sich offensichtlich weigerte, eingeschlagen zu werden. „Klar, macht mal“, forderte sie die Herankommenden auf. Auch die andere Frau begrüßte sie freundlich. Trix lächelte zurück.
    Zu Phoenice sagte sie: „Die schauen mir sympathisch aus.“ Phoenice blickte besorgt auf Dahne. „Was machen wir mit ihr? Ich kann sie ja nicht unsichtbar machen.“
    Trix zucke mit den Schultern, was wohl heißen sollte: 'Lassen wir es auf uns zukommen.' Behutsam parkte sie ihren Wagen neben dem Zelt, das in Kürze stehen würde. Als Trix die Tür öffnete um auszusteigen, nutzte Dahne ihre Gelegenheit. Sie stürmte aus dem Auto. Die zwei Frauen sahen erfreut auf. „Das ist aber ein süßer Hund!“ sagte die kleinere der beiden anerkennend. Die andere stimmte zu. Phoenice entschied sich, ihre neuen Nachbarn zu mögen. Die Frau, die zuerst gegrüßt hatte, wandte sich verwundert an Trix: „Darf man jetzt Hunde mitnehmen auf das Gelände?“ Phoenice öffnete den Mund, um zu antworten, doch Trix kam ihr zuvor: „Ja, im letzten Jahr haben sie es noch verboten, aber heuer wurden die Bestimmungen gelockert. Ich hab extra gefragt, ob ich sie mitnehmen darf und war überglücklich, als die Antwort 'Ja' lautete.“
    Phoenice Kiefers schloss sich erst langsam wieder. Sie hatte ihre Kollegin noch nie zuvor lügen sehen. Sie konnte es erschreckend gut, sogar ausgezeichnet. Phoenice zog es vor, sich ihrem eigenen Zelt zu widmen, damit sie Trixens Lüge nicht womöglich durch ein Grinsen verriet.
    Das Auspacken ging schnell vonstatten, das Aufstellen nicht. Zum Glück hatte Trix dieses Zelt schon mehrmals verwendet. Sie bestand darauf, zunächst die Verbindungsstäbe zu ordnen, und erst danach an der Plane zu fixieren. Die Haringe im Boden einzuschlagen bereitete ihnen größere Schwierigkeiten, als sie eingeplant hatten. Wütend schlug Phoenice mit dem Hammer auf  das Metall ein. Wär' doch gelacht, wenn ein Schwarzgurt wie sie nicht einen Nagel in der Erde versenken könnte! Zu ihrer Zufriedenheit blieben die Schläge nicht ohne Wirkung. Der Nagelkopf näherte sich langsam, aber doch dem Erdboden.
    Bei näherem Hinsehen stellte sie jedoch fest, dass sich der Nagel verbogen hatte und keineswegs das Seil stabilisierte. Sie sah zu Trix hinüber. Sie hatte das gleiche Problem. Die schmächtigere Frau vom Nachbarzelt sah ihnen eine Weile zu, dann rief sie: „Nicht ärgern, hier liegen zum Teil recht große Steine unter der Erde.  Besser, ihr zieht den Hering gleich heraus, wenn ihr Widerstand spürt und probiert es ein paar Zentimeter daneben nochmals. Sonst geht es euch wie uns und ihr macht alle eure Heringe kaputt.“ Die Frau lachte. Phoenice nahm dem verbogenen Nagel und zog ihn wieder heraus.
    Nachdem sie das Zelt aufgestellt hatten, wandte sich Phoenice an die gemütlich im Zelt sitzende Trix: „Was machen wir jetzt?“
    Diese warf ihre schwarzen Haarsträhnen zurück: “Ich werd' mich mal auf dem Konzertgelände umsehen, während du auf Dahne aufpasst.“
    Phoenices Finger klopften auf ihre Stirn: „Du spinnst ein bisschen!“
    „Was willst du sonst machen? Du kannst mit ihr nicht zu den Bühnen gehen. Wenn du sie alleine hier zurück lässt, wird sie sich bestimmt nicht unauffällig verhalten. Ich kann es mir schon vorstellen: Spätestens zwei Stunden später hört das ganze Publikum die Lautsprecher-durchsage: 'Hund gefunden, wartet auf Besitzer'. Darauf habe ich keine Lust.“
    Phoenice schmollte. Es gefiel ihr gar nicht, dass sie gekommen war, um dann bei Dahne im Zelt zu bleiben. “
    Frag doch mal deine Freundinnen von nebenan, ob sie uns nicht helfen könnten“,  schlug Phoenice vor.  “Die Idee ist gar nicht so übel“, lobte Trix. Damit sprang sie auf und ließ eine verdutzte Phoenice zurück. Dahne gähnte herzhaft, als ob das Zeltaufstellen die Hündin ermüdet hätte. Phoenice setzte sich auf den ausklappbaren Sessel, auf dem Trix zuvor gesessen war. An Sitzgelegenheiten hatte sie nicht gedacht. In ihrem Rucksack befand sich Hundefutter für vier Tage, ein Spieltau und etwas, an dem die Hündin herumkauen konnte. Als sie in der Tasche kramte, fand sie die CDs, die ihr Trix geborgt hatte, um sich an die Musik zu gewöhnen. Nachdenklich betrachtete sie das Cover. Eine Frau sah sie an. Erwartungsvoll,

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