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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mattie Phlox
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aber in keinster Weise anzüglich blickte sie in die Kamera. Sie wirkte, als könne sie das Ende des Fotoshootings nicht erwarten. Eine Schönheit mit Charakter. Trotz ihrer Gleichgültigkeit strahlten ihre Augen etwas Faszinierendes aus, dass Phoenice nicht benennen konnte. Die Frau besaß eine eigentümliche Attraktivität, eine optische Anziehungskraft, obwohl sie Musikerin war, kein Model.
    Während sie sich im Zelt umsah, bemerkte sie, dass sie allein war.
    „Dahne?!“
    Sie trat ins Freie, um ihre Hündin zu rufen.
    „Die ist hier bei uns!“ drang eine vertraute Stimme vom Nachbarzelt zu ihr herüber. Trix steckte den Kopf aus der Öffnung heraus. Sie lächelte so vergnügt, dass es Phoenice als Einladung verstand, sich zu ihr zu gesellen. Sie betrat das Zelt der den beiden Frauen.
    „ Hallo, ich bin Carmen“, stellte sich die größere der beiden vor. „Einen netten Hund habt ihr beide.“ Dahne wedelte, als ob sie das auch fand. Phoenice musste lachen. Ihre Hündin hatte bereits Freunde gefunden. Auch Trix schien sich gut zu unterhalten. Ihr selbst fiel es nicht immer leicht, neue Kontakte zu knüpfen, doch diesmal überwand sie ihre Schüchternheit.
    „ Phoenice.“
    „ Christine.“ Sie sagte, dass sie bis jetzt immer Angst vor Hunden gehabt hatte, aber die schwarzhaarige Hündin habe es ihr angetan. So aufmerksam, niedlich und verspielt habe sie noch keinen Hund kennengelernt.
    Trix wechselte einen begeisterten Blick mit Phoenice. Sie hatten angebissen.
    Nach einer kurzweiligen Unterhaltung sah Trix auf ihre Armbanduhr „Felice Sellick spielt heute Nacht. Ich möchte gerne etwas vom Gelände sehen, bevor ich zum Konzert gehe.“
    Sie verabschiedeten sich, wobei sie die üblichen Höflichkeitsfloskeln austauschten. Christine und Carmen erwiesen sich als ausgesprochen zuvorkommende Zeitgenossen.
     
    „Macht es euch beiden auch bestimmt nichts aus?“ fragte Trix ihre Nachbarinnen. Carmen machte eine wegwerfende Handbewegung. „Die Konzerte heute sind für uns nicht so wichtig. Sandy Beren kenne ich nicht einmal. Mary und Fanny spielen beide erst morgen. Bis dahin passen wir gerne auf euren wunderschönen Hund auf.“ Dahne wedelte.
     

Phoenice und Trix tauchten in die musikbegeisterte Menschenmasse ein, betrachteten Banner und Wegweiser und staunten über das riesige Gelände des Festivals. „Es ist größer als letztes Jahr“, plauderte Trix, „voriges Jahr haben die Veranstalter von RedRose und vom FemRock jeweils ihr eigenes Süppchen gekocht. Beide Festivals waren großartig, nur fühlten sich die Fans der einen Seite vom Organisationsteam der anderen stets ausgeschlossen.“ Phoenice verstand nicht, doch Trix erzählte weiter: „Als schließlich die Besucher der beiden Festivals immer weniger wurden und vorletztes Jahr beide Veranstaltungen ins Minus rutschten, haben sie sich zusammengerauft und gemeinsam ein verlängertes Wochenende voller Musik organisiert.“
    Sie passierten die Versorgungszelte der Rettungskräfte. Es gab insgesamt drei große Bühnen. Noch spielte niemand darauf. Das Publikum lag auf den Wiesen verstreut und unterhielt sich. Trix blickte auf ihre Armbanduhr. „Bis Sandy auftritt, dauert es noch eine halbe Stunde.“
    Sie spazierten durch die Lagerplätze, auf denen es sich die wartenden Menschen bequem gemacht hatten. Bei Bier, Saftpackungen, Wurstsemmeln, Kartenspielen oder einfach plaudernd vertrieben sie sich die Zeit. Ein junger Mann hatte ein Kickbag dabei. Bewundernd schauten ihm seine Begleiter zu, wie er es immer wieder mit den unterschiedlichsten Körperbewegungen in die Luft warf. Viele lagen tatenlos auf ihren Strohmatten und ließen sich von der Nachmittagssonne bräunen.
    Zwei Frauen begrüßten Trix freundlich. Offensichtlich kannte sie die beiden von den Festivals der vergangenen Jahre. Phoenice sah sich genauer um. Sie musste an Tim denken, der voriges Jahr mit ihr zum Donauinselfestival gehen wollte. Es irritierte sie, dass kaum ein Junge neben einem Mädchen saß. Einerseits war sie dankbar dafür, nicht ständig an ihren ehemaligen Freund erinnert zu werden, andererseits hätte sie auf einem Musikfestival mehr frisch verliebte Pärchen erwartet. Waren denn solche Veranstaltungen nicht zum Teil dafür gedacht, dass Männer und Frauen, Jungs und Mädchen auch außerhalb der eigenen Wände Spaß miteinander hatten?
    Plötzlich dämmerte ihr etwas. Verwundert wandte sie sich an Trix: „Sag mal, warum sehe ich hier keine Pärchen?“ Diese drehte

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