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Phönix

Titel: Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Freunde, und diese Freunde hatten wieder Freunde.
    Das Telefon summte, ich nahm den Hörer ab. Mickeys Stimme klang an mein Ohr. »Mr. Remey ist am Apparat, Brad.«
    Ich drückte den Knopf runter: »Hallo, Paul«, rief ich, »wie stehen die Aktien?«
    Paul gluckste stillvergnügt vor sich hin und gab es mir zurück. »Sie werden nicht mehr steigen.«
    »Lassen Sie noch nicht alle Hoffnung fahren, Chef«, sprach ich ihm Mut zu. »Man kann nie wissen.«
    Er lachte wieder, aber dann fuhr er ernsthaft fort: »Ich wollte dich fragen, ob du mir einen Gefallen tun kannst, Brad?«
    »Jederzeit, Paul«, antwortete ich. »Worum geht's?«
    »Es dreht sich mal wieder um eine von Ediths Wohltätigkeitsveranstaltungen«, sagte er. Edith war seine Frau. Eine reizende Person, aber sie hatte an dem Washingtoner Rummel Geschmack gefunden und nahm diese Betriebsamkeit ein bißchen zu wichtig. Ich war ihr schon früher manchmal behilflich gewesen. Das gehörte zu den
    Dingen, die man einfach tun mußte; und solang es für Paul war, machte es mir auch nichts aus.
    »Selbstverständlich, Paul«, sagte ich rasch. »Sehr gern. Schieß los!«
    »Viel weiß ich auch nicht, Brad«, antwortete er. »Edith hat mir nur aufgetragen, dich ganz bestimmt anzurufen und dir zu sagen, daß eine Mrs. Hortense E. Schuyler heute nachmittag bei dir vorbeikommen und dir alles Nähere erzählen wird.«
    »Geht in Ordnung, Paul«, sagte ich und schrieb mir den Namen auf einen Zettel. »Ich werd' mich drum kümmern.«
    »Und Brad«, fügte Paul noch hinzu, »Edith bat mich noch ausdrücklich, dir zu sagen, du möchtest besonders nett zu dem Mädchen sein. Sie sagte, es läge ihr sehr viel daran.«
    Mir machte es immer Spaß, wie Edith die Bezeichnung >Mäd-chen< gebrauchte. Edith war Mitte fünfzig, und alle ihre Freundinnen waren für sie >Mädchen<.
    »Sag Edith, sie kann ganz beruhigt sein«, versicherte ich Paul, »die Dame wird bei mir Vorzugsbehandlung genießen.«
    Er lachte. »Vielen Dank, Brad. Du weißt ja, was diese Dinge Edith bedeuten.«
    »Ich weiß«, antwortete ich. »Du kannst dich auf mich verlassen.«
    Wir tauschten noch ein paar Worte miteinander, dann legte ich auf und schaute auf den Notizzettel. Hortense E. Schuyler. Alle diese Damen aus Washington hatten ähnlich klingende Namen. Und danach sahen sie dann auch aus. Ich drückte auf den Knopf.
    Mickey kam herein, Block und Bleistift in der Hand.
    »Jetzt ran an die Arbeit«, befahl ich. »Sie haben heute morgen hier schon genug Zeit verbummelt.«
    Ungefähr um halb fünf Uhr nachmittags, als ich mit Chris gerade über der Kostenaufstellung für die Werbung des Verbands der Stahlindustrie brütete, rief mich der Summer der Sprechanlage von der Wandtafel weg. Rasch ging ich zu meinem Schreibtisch hinüber und kippte den Schalter um.
    »Keine Anrufe, Mickey!« fauchte ich ärgerlich. »Das habe ich Ihnen doch schon vorhin gesagt.« Ich schaltete wieder ab und kehrte an die Tafel zurück. »So, jetzt geben Sie mir mal die Zahlen, Chris.«
    Seine fahlen blauen Augen glänzten hinter der Nickelbrille. Er sah direkt glücklich aus. Wenn er von Geld sprechen konnte, sah er immer zufrieden aus. »Einmal wöchentlich in vierhundert Zeitungen«, erläuterte er mit seiner dünnen, näselnden Stimme, »das macht fünfhundertfünfzehntausend Dollar. Unsere fünfzehnprozentige Kapitaleinlage dabei beträgt siebenundsiebzigtausend Dollar. Künstlerische Gestaltung, Abzüge und Aufmachung belaufen sich wöchentlich auf tausend Dollar, das heißt im Jahr zweiundfünfzig-tausend Dollar.«
    »Großartig, großartig«, unterbrach ich ihn ungeduldig. »Aber können wir uns das auch leisten? Ich will nicht wieder in der Klemme sitzen - so wie letztes Jahr bei dem Mason-Projekt.«
    Er schaute mich ruhig an. Ich hatte damals einen Auftrag über fünfunddreißigtausend angenommen, der uns hernach in der Ausführung sechzigtausend Dollar gekostet hatte. Er lächelte kühl. »Dafür bezahlen Sie mich ja schließlich«, meinte er, »damit Sie nicht wieder so einen Fehler begehen.«
    Ich nickte. »Wieviel also?«
    »Das kostet Sie wöchentlich vierhundert Dollar«, antwortete er.
    »Dabei haben wir immer noch hundertachtzigtausend Dollar Überschuß.«
    Ich lächelte ihn an. »Gut so!« sagte ich und klopfte ihm auf die Schulter. »Jetzt lassen Sie uns noch einen Blick auf die Werbetexte werfen.«
    Er rang sich die Spur eines Lächelns ab, bevor er sich wieder der Tafel zuwandte, auf der die erste Serie von

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