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Pimp my brain - Besserwissen leicht gemacht

Pimp my brain - Besserwissen leicht gemacht

Titel: Pimp my brain - Besserwissen leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Schlegel
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sie nur gut und geschickt vermittelt werden. Wer würde diesen Satz schon angreifen oder kritisieren? Er trifft den Nerv vieler Menschen und Wähler, zumal ohnehin angenommen wird, dass durch die EU ein "zu viel" an Regulierung durchgeführt wird. Ein näherer Blick auf diesen Satz (und auch auf weitere, abgewandelte Sätze dieser Art) offenbart jedoch, dass es blanker Populismus ist. Die Wortanzahl der zehn Gebote mag je nach Übersetzung stimmen, aber schon die amerikanische Unabhängigkeitserklärung hat ohne die Unterschriften 1.300 Worte, hier wurde also klar gemogelt. Die größte Mogelei jedoch ist die erwähnte Verordnung zum Import von Karamelbonbons, die ist nämlich schlichtweg erfunden! Es gibt weder diese Verordnung, noch ähnliche Verordnungen zu diesem Thema. Münchmayer als ursprünglicher Satzschöpfer überspitzte es einfach und Jahre später übernahm Strauß diesen Satz, der gut beim Wähler ankam und seither bis heute regelmäßig zitiert wird.
     
    So gut und populär ein markiger Satz von Politikern auch klingen mag, eine Überprüfung lohnt sich in vielen Fällen. Diese Arbeit macht sich in der Regel kein Wähler oder Zuhörer solcher Sätze, immerhin haben Politiker Vorschussvertrauen und werden ernst genommen, wenn sie mit Zahlen um sich werfen. Aber gerade mit Zahlen wird gern gespielt und manipuliert, wie Sie an diesem Beispiel sehen: Dieses Zitat mit der Karamelverordnung bzw. der Importverordnung für Karamelbonbons traf den Nerv und schien unterschwellig das zu bestätigen, was viele Bürger annahmen und vermuteten, was das ferne Brüssel anging. Wie sonst ließe sich erklären, dass selbst hochrangige und seriöse Medien dieses Zitat noch heute gern verwenden oder unreflektiert übernehmen, wenn mal wieder ein Landespolitiker damit auf Stimmenfang geht und für heimische Kompetenzen wirbt?
     
     
     
    Wussten Sie übrigens,....
     
    …. dass das berühmte Winston Churchill Zitat „Ich glaube nur an Statistiken, die ich selbst gefälscht habe“ sich nicht belegen lässt was die Urheberschaft angeht? Bis heute ist es keinem Historiker gelungen, eine entsprechende Quelle zu finden, die die Urheberschaft Winston Churchills an diesem oder einem ähnlichen Satz beweist. Zudem ist dieses Zitat und die Verbindung zum früheren englischen Premierminister nur im deutschen Sprachraum verbreitet. Engländer selbst kennen weder dieses Zitat, noch die angebliche Urheberschaft ihres früheren Staatsmannes.
     
    ***
     
     

Das Märchen von der Staatsverschuldung....
     
     
    Wir bleiben bei den gern verwendeten Phrasen von unseren Politikern und werfen einen Blick auf die Staatsverschuldung. Es wird immer wieder in der einen oder anderen Variante argumentiert, dass eine hohe Staatsverschuldung negativ wäre oder das künftige Generationen dann diese Schulden erben würden. Schulden, die zukünftig aus den Zins- und Tilgungszahlungen dieser neuen Schulden von heute bestehen würden. Aber ist dem wirklich so?
     
    Zur Staatsverschuldung kann man gleich mehrere Mythen entlarven und richtigstellen, die sich allesamt tief in unserem Bewusstsein verankert haben und dort zum scheinbaren richtigen Wissen erhoben worden sind.
     
    Der erste und wohl beliebteste Mythos ist, dass eine höhere Neuverschuldung des Staates automatisch die Schuldenlast erhöht. Das mag auf dem ersten Blick logisch klingen und zwar so logisch, dass man gar nicht mehr darüber nachdenkt und es einfach in das Allgemeinwissen übernimmt. Diesen Fehler machen selbst angebliche 'Fachleute' in den Medien, die es unreflektiert zur Wahrheit auserkoren haben und unters Volk bringen. Es ist jedoch – gleichgültig wie oft es wiederholt wird – ein absoluter Irrglaube und Mythos. Denn für eine Volkswirtschaft (die staatliche Betrachtungsgröße für die Gesamtheit) ist es nur von Bedeutung, wie hoch das Verhältnis zwischen der gesamten Wirtschaftsleistung zum Schuldenstand ist. Liegt das Wirtschaftswachstum zum Beispiel konstant bei zum Beispiel 3 Prozent (1,5% reales Wachstum und 1,5% Inflation), dann könnte sich dieser Staat eine jährliche Neuverschuldung in Höhe von 2% leisten, ohne dass die Schuldenquote steigen würde, sie würde im Gegenteil sogar sinken, da die effektive Quote unter der Quote des Wirtschaftswachstums liegen würde. In den Fällen, in denen eine höhere Neuverschuldung sogar ein Wachstum verursachen würde, welches über dem der Neuverschuldung liegt, kann es sogar falsch sein, diese neuen Schulden nicht

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