Pink Christmas 2 (German Edition)
einem Lächeln auf den Lippen machte er sich wieder auf den Weg.
Ab diesem Tag ging er voller Vorfreude an den Häusern vorbei. Immer in der Hoffnung, dass kleine Mädchen wieder zu treffen. Doch alles, was er abbekam, war der obligatorische Haufen Schnee.
Es war drei Tage vor Heiligabend und Simon schleppte sich mit einem kleinen Tannenbaum ab. Eigentlich wollte er das Fest gar nicht feiern. Aber irgendwie hatte sich durch den Nikolaus eine weihnachtliche Stimmung bei ihm eingestellt, sodass er sich doch entschlossen hat te, einen Baum zu kaufen.
Durch den Baum etwas in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt, brauchte er heute länger, um nach Hause zu gelangen. Umso erfreuter war er, als er von weitem schon das Mädchen sah. Als er neben ihr zum Stehen kam, kniete er sich vor ihr hin.
„Hallo, Mäuschen. Wie geht es dir? Vielen Dank für den Nikolaus. Warum hast du mir den denn geschenkt?“, fragte er sie und blickte in ihre fast grünen Augen.
„Weil Malte es gesagt hat“, kommt die prompte Antwort von ihr. In seinem Gehirn fing es an zu rattern. Malte … Malte … Malte … er kannte keinen Malte. Also fragte er weiter.
„Und wer ist Malte?“
„Der da“, meinte sie nur und zeigte auf einen der Balkone. Als er aufblickte, sah er in ein grinsendes Gesicht und Sekunden später einen Schneeball auf ihn zufliegen. Doch zu spät. Zur Freude der anderen beiden traf er ihn mitten ins Gesicht. Etwas bedröppelt wischte er sich das kühle Nass aus dem Gesicht und bekam noch mit, wie sich der Übeltäter lachend an der Brüstung festhalten musste.
„Na, warte“, murmelte er leise vor sich hin. Und da er sowieso schon kniete, legte er den Baum vorsichtig beiseite und auch seinen Rucksack und baute sich schnell ein paar weiße Geschosse. Als er die in seiner Hand hielt, stand er schnell auf und feuerte die Salven Richtung Balkon. Ein empörtes „Hey“, ließ ihn leise aufglucksen. Getroffen!
„Das ist nicht fair. Ich habe hier oben keinen Nachschub mehr“, beschwerte sich besagter Malte und duckte sich vor einem erneuten Ball von Simon.
„Dann komm doch runter, du Feigling“, rief er lachend hinauf. Konnte gerade noch sehen, wie sich der andere mit einem traurigen Blick umdrehte und im Zimmer verschwand.
„Du bist so doof“, meinte die Kleine im nächsten Moment auch schon wütend und mit einem kräftigen Tritt gegen das Schienbein rannte sie wieder weg.
Fluchend rieb er sich besagte Stelle. Und fragte sich, was denn nun los war. Da keiner der beiden mehr zu sehen war, packte er Tannenbaum und Rucksack und zuckelte tief in Gedanken nach Hause. Den Baum legte er in den Garten. Oben schaltete er erst einmal den Wasserkocher an und zog sich bequeme Klamotten an.
Als er, mal wieder, alleine auf seinem Sofa saß und seinen Tee trank, machte er sich Gedanken über die Sache von vorhin. Wieso dieser verletze Blick und dieser Tritt gegen sein Schienbein? Eigentlich war er sich keiner Schuld bewusst.
Seufzend versuchte er sich durch das Fernsehprogramm abzulen ken. Doch immer wieder wanderten seine Gedanken zu dem jungen Mann auf dem Balkon. Ob die Kleine seine Tochter war?
Am 23. Dezember hatte Simon seinen letzten Arbeitstag für dieses Jahr. Er musste erst am 4. Januar wieder in die Agentur. Spontan hatten seine Kollegen und er sich zu einem kleinen Umtrunk entschieden. Nichts großartiges, denn jeder wollte schnell nach Hause. Somit hatten sie sich ein paar nette Leckereien von einem Partyservice bestellt und schon mittags die Arbeit, Arbeit sein lassen. Sie hatten viel Spaß und so vergaßen sie die Zeit. Als Simon auf die Uhr schaute, stieß er einen kleinen Fluch aus.
„Scheiße! Wisst ihr eigentlich, wie spät es schon ist? Fast halb fünf“, gab er auch gleich eine Antwort auf seine Frage.
„Na und, wenn schon“, meinte Bea, eine seiner Kolleginnen und grinste ihn dann frech an, „oder hast du noch ein Date, von dem wir nichts wissen?“
„Ne, sicher nicht“, sagte Simon und verschwieg, dass er tatsächlich hoffte, die beiden Dorfbewohner heute wieder zu sehen. „Aber mein Bus fährt in fünf Minuten und den werde ich nicht mehr kriegen.“
„Dann fährst du heute einfach mal mit dem Taxi. Wird dein Konto schon nicht so ins Minus bringen. Aber wenn es doch so sein sollte und du Weihnachten bei Tütensuppe und trocken Brot verbringen musst … dann ruf mich doch vorher an. Ich werde sicher ein Würstchen und einen Löffel Salat für dich übrig haben“, meinte Bea lachend und
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