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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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die Nase, bis ich den Mund aufmache. Das letzte Mal habe ich so was erlebt, als ich noch ein kleiner Junge war und den Spinat nicht essen wollte, den meine Mutter mir vorgesetzt hat. Da hatte ich auch keine Chance.
    Nun ist der lächelnde Folterknecht gerade wieder unterwegs. Ich habe wohl den Fehler gemacht, mir Deine Mail laut vorzulesen. Ja, so weit ist es mit mir schon gekommen. Ich führe Selbstgespräche! Jedenfalls hat sie das wohl irgendwie falsch verstanden.
    »Hai, Hardenberg-san«, hat sie gehaucht, mich angelächelt, sich kurz verbeugt und ist aus dem Zimmer getrippelt.
    Bin mal gespannt, was sie wieder anschleppt.
    Jedenfalls habe ich jetzt endlich Zeit, Dir zu erzählen, was passiert ist.
    Nachdem ich Dir geschrieben hatte, dass ich komme, bin ich gleich runter in unser Café. Ich hatte ja nicht viel Zeit und musste meine Eltern noch überreden. Eigentlich wollte ich unter vier Augen mit ihnen sprechen, aber das ist im Café Kränzchen nicht möglich, vor allem, wenn man eine Serviererin hat, deren Stimme auch noch die letzte unserer Stammomis versteht, selbst wenn die ihr Hörgerät auf die niedrigste Stufe gestellt hat und Kassandra flüstert.
    Und dieses Mal schreit sie sogar: »Nach Abu Dhabi? Mit den Hardenbergs? Super, Berry! Das darfst du dir nicht entgehen lassen!«
    Sekunden später steht alles an Stammgästen, was Füße, aber keine Zähne mehr hat, um uns herum. Als ich sehe, dass sie ihre Kuchenteller in der Hand halten und ihre Kaffeetassen auf der Theke abstellen, weiß ich, es wird ’ne öffentliche Veranstaltung.
    Ich versuche sie nicht zu beachten und sage mit gedämpfter Stimme zu meiner Mutter: »Dann kann ich MAX endlich treffen. Und ihre Oma ist auch dabei.«
    »Das ist es ja gerade, was mir Sorgen macht, Berry. Diese Leute sind so reich und so bekannt in unserer Stadt. Und wir sind nur eine kleine Konditorenfamilie.«
    »Ja und?«, rufe ich. »MAX macht das nichts aus. Und bei ihrer Oma habe ich einen Stein im Brett seit der Sache mit dem kostbaren Bild.«
    »Kostbar!«, schnauft meine Mutter. »Und außerdem kennst du dieses Mädchen noch nicht einmal.«
    »Sicher kenne ich sie!«, rufe ich. »Nur eben nicht persönlich, aber über unsere Mails. Wir wollen uns schon lange mal treffen!«
    »Und dann heißt sie auch noch Max«, schnauft meine Mutter weiter.
    »Ach, Mama! So heißt sie doch gar nicht! MAX ist die Abkürzung von Mathilda Antonia Xenia!«
    »Und warum nennen ihre Eltern sie dann Max?«
    »Ihr Vater nennt sie Toni, weil ihm Antonia am besten gefällt, ihre Mutter nennt sie Xeni und ihre Großmutter sagt Mathilda zu ihr. Jeder, wie es ihm gefällt. Und ihr gefällt halt MAX am besten – und mir auch.«
    Meine Mutter schüttelt den Kopf. »Diese reichen Leute leben tatsächlich in einer anderen Welt. Vier Namen für ein einziges Kind!«
    »Wenn ich mit ihr nach Abu Dhabi fliege, kann ich ja versuchen, ihre Oma zu überreden, sich auf einen Namen zu einigen.«
    Meine Mutter schüttelt den Kopf, allerdings nicht mehr so heftig.
    Es ist Zeit für meine letzte Trumpfkarte: »Bitte, Mama!«
    Du kennst sicher dieses »Bitte, Mama«. Man muss es in einem bestimmten Ton sagen, dann funktioniert es – jedenfalls bei mir. In den Augen meiner Mutter erkenne ich brechenden Widerstand.
    »Aber dann gleich bis nach Australien«, versucht sie es noch einmal.
    »Mama! Abu Dhabi liegt in –«
    »Mallorca! Da war ich schon mal«, ruft Klara Bömmelmann dazwischen. Du weißt schon, eine der Zwillingsomas, die unseren Privatdetektiv Kuhlhardt so cool finden.
    Ihre Schwester Gertrud schüttelt den Kopf. »Aber Klärchen, du meinst sicher Teneriffa.«
    »Nordfee!«, ruft Oma Czybulski, die Gebisslose.
    Kurz darauf ist ein Streit darüber entbrannt, auf welchem Erdteil Abu Dhabi wohl zu finden sei. Als der Pfarrer, der von den Omas aus seinem Kirchenchor gerade mal wieder mit Eierlikör abgefüllt wird, sich bereit erklärt, in seinem Autoatlas nachzusehen, erscheint mein Vater. Wahrscheinlich hat ihn der Lärm aus seiner Backstube gelockt.
    Ich nutze die Gelegenheit, ziehe ihn beiseite und erkläre ihm die Sache.
    Na ja, das Ergebnis habe ich Dir ja schon geschrieben. Er ist einverstanden und meine Mutter ruft: »Ogottogott!«
    In Lichtgeschwindigkeit packe ich also meinen Koffer und mein Vater spendiert mir sogar das Taxi zum Flughafen.
    Doch genau dort nimmt das Unglück seinen Lauf, wenn ich das mal so sagen darf.
    »Wohin geht’s?«, fragt der Taxifahrer.
    »Zum Flughafen.«
    »Aha.

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