Pistenteufel
Sonntag dort bleiben, dann ist das Hauptrennen. Danach fährt Karen nach Kanada weiter, und ich hoffe, bis dahin hat sich alles geklärt.«
Die drei Detektive sagten sofort zu. »Nur noch eins«, fragte Justus, »wie kommen wir denn an so einen Star wie Karen heran?«
»Ich werde ihr sagen, dass ihr kommt«, antwortete Mrs Seven. »Alles Weitere müsst ihr euch einfallen lassen. Schließlich seid ihr doch die drei großen Detektive …«
Ein dunkles Vorzeichen
Der Flug nach Denver verlief planmäßig. Mrs Seven hatte die Flugkarten bezahlt. Mit dem Ausblick auf ein kostenloses verlängertes Winterwochenende in Vail war die Stimmung unter den drei ??? entsprechend ausgelassen. Peter galt als sehr guter Skifahrer. Justus und Bob hatten immerhin schon einige Male auf Skiern gestanden. Bob wollte allerdings diesmal nicht nur Ski, sondern vor allem auch Snowboard fahren. Im letzten Winter hatte er in den Bergen einen Snowboard-Anfängerkurs absolviert. Es war ein Riesenspaß gewesen. Inzwischen waren viele der Mitschüler ebenfalls auf den neuen Sport umgestiegen. Peter, nach wie vor ein überzeugter Skifahrer, zog ihn wegen des Snowboards zwar ständig auf, doch Bob tat es als Neid ab: Jetzt konnte Peter mit seinen Skikünsten nicht mehr so glänzen.
Auch wenn es kein spannender Fall werden sollte, stand also ein tolles Wochenende bevor. Die Freundinnen waren ein wenig eifersüchtig und sogar etwas verärgert gewesen. Besonders, nachdem bereits der Kinoabend ausgefallen war. »Jetzt haben wir schon mal Winterferien und ihr seid trotzdem beschäftigt wie Bill Gates. Ich verliere dich noch ganz an euren Detektivladen«, hatte sich Elizabeth bei Bob beschwert. Ganz anders erging es Justus, dem Lys – vielleicht aus Trotz – gesagt hatte, dass sie froh sei, das Wochenende jetzt in Ruhe mit Lesen verbringen zu können. Und auf die Party am Samstagabend könne sie genauso gut alleine gehen. Justus jedenfalls hatte es geärgert.
In Denver mietete Peter einen älteren Buick, in den das Gepäck und auch Peters Skier gut hineinpassten. Peter verstaute sie sehr sorgfältig, er hatte sie gerade erst zu Weihnachten geschenkt bekommen. Justus und Bob wollten sich ihre Sportgeräte in Vail ausleihen. Dann gings auf den Highway Richtung Vail. Es war eine eindrucksvolle Fahrt. Die Bergwelt wurde immer imposanter, die Gegend einsamer und wilder. Doch plötzlich schlug das Wetter ganz überraschend um. Sie fuhren geradewegs auf eine dunkle Wolkenwand zu. Schon fielen die ersten Tropfen, die bald in Schneeregen und dann in ein dichtes Schneetreiben übergingen.
»Hoffentlich bleiben wir nicht stecken«, murmelte Peter. »Wir haben zwar Winterreifen, aber wenn das so weitergeht, ist bald alles zugeschneit. Und sehen tue ich auch nicht mehr viel.«
»Zum Glück haben wir ein paar Lunchpakete von Tante Mathilda dabei«, sagte Justus.
Der Schnee fiel immer dichter. Längst hatte Peter die Scheinwerfer eingeschaltet. Die Autos vor und hinter ihnen waren kaum noch zu erkennen, geschweige denn die Straßenschilder. Justus und Bob warfen sich einen besorgten Blick zu. In den Bergen war die Natur doch sehr unberechenbar.
»Peter, fahr lieber etwas langsamer«, sagte Bob. Obwohl Peter sonst auf Kritik an seinem Fahrstil heftig reagierte, sagte er jetzt nichts und ging tatsächlich weiter vom Gas.
Inzwischen verlief die Straße spürbar bergauf. Da trat Peter plötzlich auf die Bremse. Vor ihnen waren zwei große rote Bremslichter aufgetaucht. Der Buick hatte nur kurz Straßenhaftung, dann rutschte er. Gerade noch rechtzeitig kam der Wagen zum Stehen, fast wäre er gegen das Fahrzeug vor ihnen gestoßen. Justus und Bob hingen in den Sicherheitsgurten.
»Noch mal Glück gehabt«, stieß Justus heraus. »Toll, dass du so schnell reagiert hast!«
Peter schaltete die Warnblinkanlage ein und schaute sich um. Der Wagen hinter ihnen hatte rechtzeitig angehalten und sicherte sie gegen den weiteren Verkehr ab. Vor ihnen stand ein dunkler Lieferwagen, der auf seiner Rückseite groß die Aufschrift ›SPEED‹ trug. »Aha«, überlegte Justus, »mit dem haben wir wohl dasselbe Ziel. SPEED ist eine große Skifirma. Der will bestimmt auch zum Rennen.«
»Jetzt steckt er jedenfalls erst einmal selbst im Schnee«, bemerkte Peter.
An den Reifen des Lieferwagens machten sich zwei Gestalten zu schaffen. Offenbar wollten sie Schneeketten anlegen.
»Sollen wir aussteigen und helfen?«, schlug Bob vor.
Peter öffnete die Fahrertür und blickte kurz nach
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