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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Frankreich, südliches Loire-Tal, Château Montagne, Eingangshalle, 13:23 Uhr:
    »Wenn es etwas gibt, was ich noch tun möchte, ehe man mich in einen Altkleider-Container stopft oder in die Mülltonne schmeißt, dann ist es, einen leibhaftigen Dämon kräftig in den Hintern zu treten«, seufzte Lefty laut.
    »Wir vergammeln hier regelrecht, setzen Schimmel an! Keiner kümmert sich um uns, keiner putzt und poliert uns, keiner braucht uns! Wofür sind wir eigentlich hier?«, ereiferte sich Righty.
    »He, nun beruhigt euch doch! Wir machen einen Ausflug, reicht euch das etwa nicht?«, fragte Lord Rhett Saris ap Llewellyn.
    »Du siehst doch, dass es ihnen nicht reicht«, spektakelte Mr. MacFool. »Ihr ganzer Lebenszweck besteht darin, herumzunörgeln. Sie sind mit nichts zufrieden. Statt froh zu sein, dass man sie keiner Gefahr und keiner Abnutzung aussetzt, meckern sie.«
    »Halt du dich da raus, Drache!«, riefen Righty und Lefty gleichzeitig, und Righty fügte hinzu: »Immerhin wurden wir aus dem Leder eines Vaaro-Stieres geschustert! Was ist schon ein Drache gegen einen Vaaro-Stier aus dem Land Koda…«
    »Das zeige ich euch gleich!«, fauchte Mr. MacFool und holte tief Luft, um Feuer zu speien.
    »Wirst du das wohl lassen, solange ich in diesen Stiefeln stecke?«, schrie Lord Saris.
    »Dann zieh sie gefälligst aus! Ich lasse mich nicht von dämlichen Stiefeln beleidigen!«, knurrte Mr. MacFool.
    »Nun mach schon, tritt ihm endlich auf den Schwanz!«, forderte Lefty energisch. »Ich halte dieses Drachengesülze nicht aus!«
    »Lass meinen Schwanz aus dem Spiel!«, brüllte der Drache.
    »Ach«, blaffte Righty, »dieses fette Monstrum ist es doch gar nicht wert, dass wir uns damit beschäftigen! Aus dem Leder eines Vaaro-Stieres kann man wenigstens so wunderbare Stiefel wie uns machen, aus dem da, diesem tumben Drachengetier, nicht mal 'ne vernünftige Handtasche!«
    »Jetzt reichts!«, stellte der Drache klar. »Lord Zwerg, sofort ziehst du diese Stiefel aus, damit ich sie verbrennen kann!«
    »Es war schon schwer genug, sie anzuziehen!«, protestierte Lord Saris. »Meine Güte, könnt ihr euch denn nicht ein paar Minuten lang vertragen? Komm, Fooly, du wolltest mich ins Dorf hinunterfliegen! Lass mich aufsteigen, bring mich hin, und dann ist die Sache erledigt.«
    »Ist sie nicht!«, tönte der Drache. »Dieses Gelumpe kommt mir nicht auf meinen Rücken! Basta!«
    »Der ist ja nur zu schwächlich, um uns auch zu tragen, und will das nicht zugeben«, lästerte Righty.
    »Aaaaahhhhrrrrggg!«
    »Was zum…«
    »Teufel ist…«
    »Hier los?«
    Professor Zamorra, Nicole Duval und Lady Patricia Saris waren, aus unterschiedlichen Richtungen kommend, aufgetaucht.
    Sie sahen einen neunjährigen Jungen, der irgendwie in Schaftstiefeln steckte, die ihm viel zu groß waren, weil sie eigentlich für Zamorra maßgefertigt worden waren. Er hatte die weichen Schäfte ein wenig herunterrollen müssen, was ihm insgesamt das Aussehen eines Piraten gab, der statt in seine eigenen in Siebenmeilenstiefel geschlüpft war. Und um das Piratenoutfit komplett zu machen, trug er auch noch einen Spielzeugsäbel am Gürtel und eine Augenklappe aus dem Karneval. Nur die Baseballkappe mit dem cool nach hinten gedrehten Schirm wollte nicht so ganz dazu passen. Ihm gegenüber stand ein etwa 1,2 m hoher und ebenso breiter Jungdrache, mit Krokodilkopf und riesigen Telleraugen, Stummelflügeln und einem Schwanz, der nervös hin und her zuckte.
    »Gute Güte«, seufzte Fooly. »Kann man hier nicht mal mehr in Ruhe Krach machen?«
    »Du«, sagte Nicole Duval energisch und deutete mit gestrecktem Zeigefinger auf den Jungdrachen, »siehst erst mal zu, dass du Land gewinnst. Bevor du hier noch versehentlich alles abfackelst! Die Show ist vorbei, Leute. Husch!«
    »Immer auf die Kleinen«, meuterte Fooly, legte den Kopf etwas schräg und schenkte Nicole einen treuherzigen Dackelblick, der Steine hätte erweichen können. Nur war Nicole kein Stein, sondern Professor Zamorras Lebensgefährtin.
    »Abmarsch!«, kommandierte sie.
    »Hast du gehört, Euer Lordschaft?«, machte sich Lefty bemerkbar. »Abmarsch, hat der Feldwebel gesagt. Stiefel sind zum Marschieren da, also marschiere…«
    »Du bleibst hier!«, kam es von Lady Patricia, »Ihr bleibt hier!«, von Professor Zamorra.
    »Ja, was denn nun, Chef?«, wollte Fooly wissen. »Abmarsch oder hierbleiben? Dass ihr Menschen aber auch nie genau wisst, was ihr eigentlich wollt…«
    »Dass Jungdrachen aber auch

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