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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Rumpfsegmente.
    Anakin spürte den schrillen, markerschütternden Schmer-zensschrei seines Raumschiffs.
    Obi-Wan sah sich um. Er benutzte seinen immer noch von Sekot gespeisten zusätzlichen Sinn und erkannte, dass überall auf der Nordhalbkugel des Planeten neue Triebwerke flammend zum Leben erwachten. Ihre lodernden Plasmakegel schoben Zonama Sekot mit majestätischer Langsamkeit aus seiner eigenen Kreisbahn.
    Zonama Sekot war niemals schöner gewesen als in diesem Augenblick: Die Welt flimmerte vor dem Hintergrund des leuchtenden Feuerrads am Himmel und dem fernen, wogenden Vorhang der Sterne; die Wolkendecke und die Weiten der Tampasi erblassten unter einem Sonnenuntergang, der sich wiederum nicht mit Sekots eigenen, selbst erzeugten Triebwerken messen konnte.
    »Der Planet verlässt seine Bahn!«, rief Obi-Wan. Er streckte die Hände aus, um sich irgendwo festzuhalten - eine ebenso instinktive wie vergebliche Reaktion.
    Sämtliche Sterne im Umkreis des Planeten schienen sich zusammenzuziehen und sofort sprunghaft wieder auszudehnen. Obi-Wan verspürte eine große Leere in Raum und Zeit, wie er sie noch nie zuvor empfunden hatte.
    Dann verlor er seine zusätzlichen Sinne; die Verbindung mit Sekot brach schlagartig ab. Nur ein kurzes Lebewohl blieb ihm, die letzte Berührung eines ihrer weit reichenden, zugleich uralten und jungen Ausläufer.
    Anakin war noch immer ganz vom Schmerz seines Schiffs gefangen genommen. Hinter ihnen zerstreute sich Tarkins in Auflösung begriffene Flotte, als wäre sie plötzlich von einem Orkan erfasst worden. Die Umlaufbahnen der einzelnen Schiffe hatten sich unversehens verschoben und die Navigationssysteme waren unfähig, die Veränderung zu kompensieren. Minen trafen auf Minen und Sternjäger, Minenräumer krachten in Schiffe des Geleitschutzes und mindesten zwei der Begleitschiffe rammten die Randhändler Einem.
    Doch das alles ging Anakin nichts an. Er wusste, dass ihnen nur noch wenig Zeit blieb, um ihr Ziel zu erreichen. Bring uns dorthin, befahl er ihrem Schiff.
    Er erreichte einen Zustand, der ihn die Eigenheiten höherer Räume verstehen ließ. Die Weite des Universums machte ihm keine Angst mehr. Das Schiff verband ihn mit höheren Wirklichkeiten. Selbst noch unter Schmerzen lehrte ihn das Raumschiff, in den komplexeren Dimensionen zu navigieren.
    Anakin ließ das Schiff im Gegenzug an seinen eigenen beachtlichen Fähigkeiten teilhaben.
    Als eine Einheit drangen sie in den Hyperraum ein und ließen das dreifache Sternenssytem hinter sich, das einst das geheime Versprechen von Zonama Sekot vor den Augen der Welt verborgen hatte.
    Das Schiff war wirklich schneller als alles, was er je zuvor geflogen hatte.

Sechsundsechzig

    Obi-Wan schlief. Die Erschöpfung hatte ihn eingeholt und der Schlaf hatte ihn übermannt, ohne dass er sich dessen bewusst geworden war. Er erwachte einige Stunden später und sah, dass auch Anakin, dessen Arme nach wie vor in der Konsole steckten, eingeschlafen war. Die Lider des Jungen zuckten. Er träumte.
    Obi-Wan berührte das Schiff leicht mit der Hand. »Jeder Freund von Anakin Skywalker ist auch mein Freund«, murmelte er. Die Konsole erbebte unter seiner Berührung. Die Anzeigen der lebenswichtigen Systeme des Schiffes tauchten vor ihm auf. Es gab alles, um sie an ihr gewünschtes Ziel zu bringen, doch das würde nicht reichen. Die Verletzungen des lebenden Raumschiffs waren einfach zu schwer.
    Obi-Wan beugte sich vor. »Es gibt noch einen anderen Abflughafen«, sagte er. Einen Außenposten für Notfälle, eine unfruchtbare Felsenwelt einige tausend Parsec von Coruscant entfernt, die gelegentlich von den Jedi benutzt wurde, die außer ihnen niemand kannte und die ansonsten so gut wie verwaist war. Obi-Wan war erst ein einziges Mal dort gewesen, im Anschluss an ein besonders aufreibendes Abenteuer an der Seite von Qui-Gon.
    Das Schiff nahm die Koordinaten bereitwillig an und eine neue Anzeige bestätigte ihm, dass ihr Ziel in Reichweite lag.
    »Und wenn du kannst, sende eine Nachricht an den Tempel.« Er gab die Transponderfrequenz ein. »Jemand sollte uns auf dem Außenposten in Empfang nehmen. Mace Windu oder Thracia Cho Leem. Oder beide. Es ist von großer Wichtigkeit, dass mein Padawan nach allem, was er durchgemacht hat, von einem anderen Meister betreut wird.«
    Anakin erwachte und blinzelte wie eine Eule in das warme Licht der Kanzel.
    »Du hast geträumt«, sagte Obi-Wan.
    »Nein, nicht ich, das Schiff«, gab Anakin zurück. »Aber

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