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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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soll ich getan haben?"
    Chreston preßte erregt die Lippen aufeinander. Dann sagte er: „Stellen Sie sich doch nicht dümmer, als Sie sind! Sie haben ihn getötet, nicht wahr? Aber warum — und weshalb ausgerechnet in meiner Wohnung?"
    „Ich habe ihn nicht getötet."
    „Was Sie nicht sagen!" höhnte Chreston. „Sie sind nur so aus purer Neugierde in meine Wohnung eingedrungen, was? Erzählen Sie das mal der Polizei! Die wird Ihnen schön was husten!"
    „Kennen Sie zufällig Miß Russell — Peachy Russell?" erkundigte sich Stuart.
    „Peachy — wie bitte?"
    „Russell."
    „Ach, hören Sie auf damit! Sie wollen mich bloß ablenken", sagte Chreston wütend. „Damit kommen Sie nicht durch — wer ist der Mann? Warum haben Sie ihn erschossen?"
    „Kommen Sie mit", sagte Stuart und zerrte Chreston gegen dessen Widerstand ins Atelier. „Schauen Sie genau hin."
    „Muß das sein?" fragte der Maler. „Ich kann nämlich kein Blut sehen."
    „Beruhigen Sie sich. Das Blut ist längst verkrustet. Eingetrocknet. Sehen Sie das?"
    „Ja."
    „Na also! Dieser Mann ist offenbar vor vielen Stunden erschossen worden. Glauben Sie allen Ernstes, daß ich mich noch immer hier herumtreiben würde, wenn ich der Mörder wäre?"
    „Allmählich weiß ich gar nicht mehr, was ich denken soll", murmelte Chreston.
    „Wann sind Sie aus dem Haus gegangen?"
    „Gestern Abend, kurz vor neun Uhr."
    „Wer wußte, daß es in Ihrer Absicht lag, die Nacht außerhalb zu verbringen?"
    „Niemand."
    „Das kann nicht stimmen. Irgend jemand muß darüber informiert gewesen sein. Dieser Irgendjemand verabredete sich mit dem Unbekannten in Ihrer Wohnung. Aus einem Grund, den wir noch nicht kennen, kam es zu dem Mord."
    „Hören Sie, junger Mann — ich bin der einzige, der einen Schlüssel zu der Wohnung besitzt!"
    „Wie steht es mit dem Hausmeister?"
    „Ja, der hat natürlich einen Zweitschlüssel."
    „Hat die Tür ein Patentschloß?"
    „Nein."
    „Na also. Es dürfte kein großes Problem sein, mit einem Nachschlüssel hier einzudringen."
    „Aber wer sollte ein Interesse daran gehabt haben?"
    „Der Mörder."
    „Mir brummt der Schädel! Außerdem weiß ich nicht einmal, wer Sie sind. Vielleicht sind Sie der Täter und versuchen mir bloß etwas vorzumachen!"
    „Fehlanzeige."
    „Was soll jetzt geschehen?"
    „Sie werden die Polizei alarmieren müssen."
    „Die Polizei?" fragte Chreston erschreckt.
    „Was dachten denn Sie? Diese Geschichte hier läßt sich nicht von der Heilsarmee bereinigen."
    Chreston schüttelte verbissen den Kopf. „In meine Wohnung kommt keine Polizei!" erklärte er.
    „Haben Sie Dreck am Stecken?"
    Chreston blickte Stuart in die Augen. „Warum, glauben Sie wohl, wohne ich in diesem Hause? Weil sich hier niemand um mich kümmert! Ich bin ein Einsiedler — und das mit gutem Grund! Ich kann es mir nicht leisten, mit der Polizei in Berührung zu kommen — das ist alles, was ich dazu sagen möchte!"
    „Werden Sie von der Polizei gesucht?"
    „Nein, das ist es nicht."
    „Leben Sie unter falschem Namen?"
    „Was geht Sie das an? Sie fragen mir Löcher in den Bauch, ohne plausibel erklären zu können, was Sie hier wollen! Ich komme nichtsahnend nach Hause, und was entdecke ich in meiner Wohnung? Einen Fremden, der sich weigert, seinen verdammten Namen zu nennen, und einen Toten."
    „Ein hübscher Schock", gab Stuart zu. „Aber lassen Sie uns jetzt zum Angelpunkt unseres Gespräches zurückkehren. Wer wußte, daß Sie die Nacht außer Haus sein würden?"
    „Niemand", erklärte Chreston mit mürrischem Gesicht.
    „Lediglich die Person, bei der Sie die Nacht verbrachten", sagte Stuart ruhig.
    „Was soll das heißen?" fragte Chreston erregt. „Das Mädchen hat nichts damit zu tun."
    „Na, immerhin sind wir schon einen Schritt weiter gekommen. Sie geben zu, bei einem Mädchen gewesen zu sein."
    „Ist das etwa verboten?"
    „O nein. Wer ist dieses Mädchen?"
    „Das geht Sie einen feuchten Schmutz an!"
    „Den Namen und die Adresse bitte", forderte Stuart geduldig.
    „Erst will ich wissen, wer Sie sind und was Sie hier wollen!" konterte Chreston.
    „Machen Sie sich nicht lächerlich. Was nützt Ihnen mein Name? Sie heißen ja auch nicht Chreston."
    Chreston wandte sich um und schleppte sich müden Schrittes in das Wohnzimmer. Er öffnete einen Wandschrank und nahm eine Flasche Gin heraus, „Trinken Sie einen mit?"
    „Danke nein. Aber da wir gerade davon sprechen — wie kommen der Whisky und das Glas ins

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