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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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waren."
    „Hm", machte Stuart. „Ich muß sie sprechen. Es ist sehr dringend."
    „Aber Stuart!" sagte Mrs. Russell, die ihn ins Wohnzimmer führte, „das arme Kind muß sich doch erst einmal ausschlafen!"
    „Sie kann nachher weiterschlafen", meinte Stuart. „Ich habe nur ein paar Fragen."
    „Also gut, ich wecke sie. Setzen Sie sich bitte einen Moment, mein Lieber."
    Er nahm Platz, während die Frau den Raum verließ. Wenige Minuten später kam Peachy in Begleitung ihrer Mutter zurück. Das junge Mädchen trug einen Morgenrock aus schwerer, blauer Seide. Das blonde Haar wurde von einem Stirnband aus dem gleichen Material gehalten. Peachy sah jung und ein wenig verschlafen aus; er stellte außerdem fest, daß sie sehr zart und unschuldig wirkte. Er stand auf.
    „Hallo, Stuart", sagte sie und gab ihm eine schmale, kühle Hand. „Du bist schon einmal hier gewesen, nicht wahr? Es tut mir leid, daß du mich heute morgen nicht angetroffen hast. Setz dich doch."
    Er schaute Mrs. Russell an. „Würden Sie mir erlauben, mit Peachy unter vier Augen zu sprechen?"
    Mrs. Russell schien ein wenig verwirrt. „Aber gern, Stuart, wenn Sie es wünschen." Sie ging hinaus. Peachy trat an ein Tischchen, auf dem ein Rauchservice stand, und nahm sich eine Zigarette. „Arme Mama", meinte sie, „Ich wette, sie wird vor Neugierde platzen."
    „Wo warst du heute Nacht?"
    Peachy inhalierte den Rauch. Sie blickte ihn an. Dann stieß sie sehr kunstvoll einige Rauchringe aus. „Ich habe nachgedacht", sagte sie. „Jeder Mensch muß das von Zeit zu Zeit tun, um Klarheit zu bekommen."
    „Klarheit worüber?"
    „Oh, über eine ganze Menge Dinge, über die New Yorker Gesellschaft zum Beispiel.
    Über Leute wie Mr. Callords und seine Gesinnungsgenossen."
    „Du hast die ganze Nacht und einen Teil des Morgens gebraucht, um diese Überlegungen anzustellen?"
    „Es war eine sehr schöne Nacht. Sie lud förmlich zu einer solchen Bilanz ein."
    „Willst du etwa behaupten, du wärest die ganzen Stunden im Freien unterwegs gewesen?"
    „O nein, einen Teil der Zeit verbrachte ich im Flughafenrestaurant von Idlewild. Ich stellte mir vor, wie es sein würde, wenn ich den ganzen Schmutz einfach hinter mir lassen könnte."
    „Welchen Schmutz?"
    Sie blickte ihn erstaunt an. Dann lächelte sie. „Ach, du Unschuldslamm weißt wahrscheinlich nicht einmal, wie übel man den. Russells seit Jahren mitspielt. Es gibt Leute, die uns einen Mord vorwerfen!"
    „Bleiben wir erst ein wenig bei der vergangenen Nacht. Du hast deiner Mutter erklärt, eine neue Spur verfolgen zu wollen."
    „Ach, das! Ich konnte ihr schließlich nicht sagen, daß ich die Absicht hatte, zu Callords Party zu gehen."
    „Was wolltest du dort?"
    „Ich wollte mich zeigen. Ich wollte den Klatschmäulern die Stirn bieten!"
    „War das der einzige Grund?"
    Peachy errötete und vermied seinen Blick. „Nicht ganz", gab sie zu. „Ich hoffte, dich zu treffen!"
    „Warum?"
    Sie blickte ihn an. „Das weißt du doch! Ich wollte dich um deine Hilfe bitten!"
    „Das hast du ja getan. Ich bin bereit, dir diese Bitte zu erfüllen — vorausgesetzt, daß du mit offenen Karten spielst!"
    Peachy machte ein erstauntes Gesicht. „Willst du mir unterstellen, daß ich dir gegenüber jemals unaufrichtig sein könnte?"
    „Ja, das will ich", sagte er ruhig.
    „Stuart!" stieß sie errötend hervor. „Wie kannst du nur so etwas sagen?"
    „Du hast mir nicht alles erzählt."
    „Wegen des Mordes? Lieber Himmel, dazu war die Zeit doch zu kurz."
    „Ich spreche nicht von deinem Vater. Ich spreche von der letzten Nacht."
    „Ich verstehe nicht, was du meinst."
    „Was wolltest du in der Berkeley Row?"
    Sie starrte ihn an. Er fand es unmöglich, den Ausdruck ihrer schönen violetten Augen zu definieren. Ihm entging freilich nicht, daß sie blaß geworden war und sich plötzlich setzen mußte. Mit leicht bebenden Fingern klaubte sie sich einen Tabakkrümel von den Lippen.
    „Du hast mir nachspioniert", murmelte sie.
    „Meinetwegen kannst du es so nennen", sagte er. „Aber die Dinge liegen nicht so, wie du zu meinen scheinst. Ich bin dir nicht hinterher gefahren. Erst, als ich von deiner Mutter hörte, daß du nicht nach Hause gekommen bist, habe ich Erkundigungen über deinen Verbleib eingezogen. Dabei stieß ich auf den Taxi Chauffeur, der dich zum Hafen brachte."
    Peachy schien sich gefaßt zu haben. „Was ist daran so schlimm? Ich liebe die Atmosphäre des Hafens, auch bei Nacht."
    „Es ist nicht

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