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Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry

Titel: Platzkarte zur Hölle Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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nicht wundern, wenn die Polizei die Russells unauffällig beobachtet und nur darauf wartet, im gegebenen Moment zuschlagen zu können."
    „Sie haben eine lebhafte Phantasie, Ed."
    „Das hat nichts damit zu tun, Stuart. Die Mordsache Russell bedarf noch der Aufklärung . . . und nur ein Narr kann glauben, daß die Polizei sie schon zu den Akten gelegt hat!"
     
    *
     
    Mrs. Betty Russell errötete vor Freude, als sie Stuart sah.
    „Oh, Mr. Wyndham . . . oder darf ich Stuart zu Ihnen sagen, wie früher? Ist das eine Überraschung! Es ist sehr selten geworden, daß uns liebe, alte Freunde besuchen . . ."
    Stuart verbeugte sich und betrachtete dann lächelnd die ein wenig scharfen, aber noch immer schönen Züge der etwa fünfundvierzigjährigen Frau.
    „Wollen Sie nicht Platz nehmen, Stuart?" fuhr sie fort. „Es ist ziemlich eng in dieser Wohnung . . . wir haben gelernt, uns zu bescheiden. Seit Wilbur tot ist, haben wir das große Haus aufgegeben. Aber das wissen Sie ja längst!" Sie sprach hastig und unaufhörlich, als hätte sie Angst vor den Fragen, die er stellen könnte. „Darf ich Ihnen einen Martini anbieten? Oder machen Sie sich nichts aus Alkohol? Es ist mir ein schrecklicher Gedanke, daß Sie früher unserem Haus so nahe standen, und daß ich heute praktisch nichts von Ihnen weiß..."
    „Gestern Abend traf ich durch einen Zufall Peachy", sagte er erklärend. „Sie hat sich fabelhaft heraus gemacht."
    „Peachy?" fragte Mrs. Russell verblüfft.
    „Gewiß. Was ist daran so erstaunlich?"
    Mrs. Russell setzte sich und Stuart nahm gegenüber in der Sesselgarnitur des Wohnzimmers Platz.
    „Wo ist Peachy jetzt?" erkundigte sich Mrs. Russell.
    Jetzt war es an Stuart, Verblüffung zu zeigen. „Ist sie denn nicht hier?"
    „Nein. Sie ist nicht zu Hause. Ich bin ihretwegen in großer Sorge. Seit gestern Abend habe ich sie nicht mehr gesehen..."
    „Aber Sie wußten doch gewiß, daß Peachy zu Mr. Callords Party gehen würde?"
    „Keineswegs! Ich hätte es ihr verboten!" meinte Mrs. Russell grimmig. „Mr. Callords gehört zu den Leuten, die diese entsetzlichen Gerüchte über uns verbreiten! Es ist ganz schrecklich, lieber Stuart . . . aber es gibt Menschen, die zu glauben scheinen, daß wir . . . nun, daß wir Mörder sind!"
    „Ich habe gestern zum ersten Male davon gehört."
    „Gerechter Himmel! Und glauben Sie etwa diesen Unsinn?"
    „Aber nein. Wäre ich sonst hier?"
    „Ich danke Ihnen, Stuart . . . aber ist das nicht furchtbar? Die New Yorker Gesellschaft meidet uns! Es ist zum Verzweifeln! Ich darf gar nicht darüber nachdenken..."
    „Was ist mit Peachy?"
    „Ach ja, Peachy. Ehe sie gestern das Haus verließ, teilte sie uns mit, daß sie eine neue Spur verfolge, und daß wir nicht auf sie warten sollten."
    „Sie wollte eine neue Spur verfolgen?" wiederholte Stuart erstaunt. „Tut sie so etwas häufiger?"
    „Nein, das nicht. Aber sie ist fest entschlossen, den Mörder meines armen Mannes zu entlarven.“
    „Peachy bat mich gestern abend darum, ihr dabei zu helfen."
    Mrs. Russell errötete. „Oh, Mr. Wyndham, das dürfen Sie nicht so ernst nehmen! Peachy ist von einem geradezu missionarischen Eifer besessen, den Fall zu klären, denn sie weiß, wie sehr besonders ich unter den gemeinen und ungerechtfertigten Vorwürfen leide. Darum will sie, koste es, was es wolle, die Wahrheit finden!"
    „Ein lobenswerter Vorsatz!"
    Mrs. Russell seufzte. „Peachy ist ein liebes Kind . . . aber mir scheint, es ist pure Don Quichotterie, wenn sie glaubt, daß ihr Eifer zum Erfolg führen könnte..."
    „Sie haben die Hoffnung auf eine Klärung des Falles schon aufgegeben?"
    „So ziemlich. Wie sollte eine von uns erreichen, was der Polizei nicht gelungen ist?"
    Er blickte zum Fenster hinaus. „Stimmt es, daß Ihr Mann eine Geliebte hatte?"
    Wiederum errötete Mrs. Russell. „Er hatte eine Freundin, das ist richtig . . . und ich wußte darüber Bescheid!"
    Stuart wandte den Kopf und schaute der Frau in die Augen. „Machten Sie ihm irgendwelche Vorhaltungen?"
    Mrs. Russell zögerte mit der Antwort. Dann sagte sie: „Nein. Mir war völlig klar, daß er in einem Anfall von Torschlußpanik handelte . . . er wollte noch einmal das Gefühl haben, ein Mann, ein Eroberer zu sein . . . und deshalb ließ ich ihm die kleine Freiheit, sich mit dieser Schauspielerin zu amüsieren. Es ist nicht wahr, daß er sie heiraten wollte ... er hat nicht einmal im Traum daran gedacht."
    „Aber die Leute behaupten es!"
    „Ich weiß,

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