Porno Absurd
war ihm plötzlich alles klar und deutlich vor Augen. Kein Zeichen mehr von Alkohol oder Geilheit, die im Voraus so perfekt seine Sinne vernebelten, ihm wurde schlagartig bewusst: das wars! „Benno, all das hier, was ist das denn für eine Scheiße. Hast du gerade wirklich Befriedigung empfunden? War es nicht ein wahlloser Fick von so vielen in deinem Leben? Schau dich an, du bist besoffen, du hast dich – mal wieder – verleiten lassen von den einfachen Sinnen einer schönen Frau, aber Empfindung? Null, nada, niente! Erinnerst du dich an die Gefühle, die du für dieses junge Mädchen heute Nachmittag am Pool empfunden hast. Was hast du da gefühlt? Kribbeln? Eine Form vom Zuneigung? Eine Anwandlung von Liebe etwa? Benno, das ist es worauf es ankommt. Reiß dich zusammen, Junge!“, diese Sätze schrien laut durch seinen Schädel, alles noch in der Kabine auf der Damentoilette. Sarah, strahlend und glücklich, säuberte sich mit Klopapier von dem Samen auf ihrer Haut. Benno schaute sich diese Frau an und verspürte pure Verachtung. „Du billige Nutte!“, schleuderte er ihr lallend ins Gesicht, riss seine Hose hoch, schnallte den Gürtel zu, rupfte sein Hemd zurecht. Er war wütend. Vielleicht gar nicht so sehr auf diese Frau, sie konnte ja nichts dafür, dass sie so ist wie sie ist, und dass er so dämlich gewesen war auf diese immer gleiche Masche hereinzufallen. Er war wütend auf sich selbst, ließ diesen Ärger und diese Enttäuschung aber an der unschuldigen Sarah aus. Sarah glotzte ihn mit besoffener Fassungslosigkeit an. Ein wahnsinnig komischer Ausdruck für alle Außenstehenden, von denen es in diesem Moment leider keine gab. Benno machte auf dem Absatz kehrt und verließ überhastet die Toilette.
Später, er liegt in seiner Kabine, hegt Ingrimm sich selbst gegenüber und fällt schließlich in dieser Verfassung, betrunken und nach Schweiß stinkend, in einen unruhigen, Traum-verseuchten Schlaf.
X.
Zwischen Oma Gerda und Opa Hans herrscht seit Beginn der Reise eine aufkeimende Leidenschaft und Liebe, die sie seit vielen Jahren in dieser Form nicht mehr erlebt haben. Das Körperliche war lange Zeit verschwunden, alles ist einer harmonischen Routine gewichen. Vermutlich ein ganz normaler Prozess bei solch einer langen Ehe. Die unerwarteten amourösen Anwandlungen überraschen nun beide.
Noch vor dem Frühstück ist Opa Hans unbemerkt und mit beklemmendem Gefühl in die Bordapotheke geschlichen. Solch ein Versagen, wie er es im aufgeheizten Zustand der letzten Nacht seiner Frau gegenüber empfand, als bei ihm nichts stand, will er nicht erneut erleben. „Heute Nacht werde ich sie überraschen“, denkt er auf dem Weg zum Speisesaal und streichelt grinsend über die Packung Viagra in seiner Hosentasche.
Nun sitzen sie zu dritt beim Frühstück vor ihren reich belegten Tellern. „Das Buffet ist allererste Sahne“, hat Cecille schon am ersten Tag mit vollem Mund geschmatzt. Während Opa und Oma miteinander den Tag besprechen, sich dabei liebevoll die Hände streicheln, hält Cecille, wie schon am Abend zuvor, Ausschau nach Benno. Sie hat sich in ihre kürzesten Shorts geworfen und unter dem stylischen Shirt den BH weggelassen, so dass die Nippel ihrer festen Brüste, aufgrund der kühlen Klimaanlagenluft, neckisch hervorschauen. Vor ihr liegt ein angebissenes Croissant, sie hat keine Erdbeermarmelade mehr in ihrer Schale und ohne Marmelade ist ihr das Brötchen zu trocken, also widmet sie sich ihrem Müsli, das sie mit ein wenig Jogurt und frischem Obst verfeinert hat. Zu viel will sie heute allerdings nicht essen, denn wenn sie beim Frühstück so richtig reinhaut, findet sie, schaut ihr Bauch immer so aufgedunsen aus. Das kann sie heute gar nicht gebrauchen. Dieser Tag soll ganz im Sinne der erfolgreichen Eroberung ihres Traumprinzen stehen. Nachdem sie die Hälfte des Müslis verschlungen hat, schiebt sie demonstrativ die Schüssel von sich weg.
„ Na Cecille, schon satt?“, fragt Oma Gerda.
„ Puhh, ich kann nicht mehr, Oma. Was habt ihr beiden denn für heute so geplant? Also ich werde mich nicht vom Pool entfernen, ich muss unbedingt an meinem Teint arbeiten“, sagt sie und beschaut kritisch ihre perfekt gebräunten Arme.
„ Oma und ich werden uns heute ein wenig Zeit für uns nehmen. Ständig mit der kleinen Nichte abzuhängen, nervt ja auch mit der Zeit.“, sagt Opa Hans, blickt cool zu Cecille herüber, lacht und zeigt seine strahlend weißen dritten Zähne. Auch Oma
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