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Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6)

Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6)

Titel: Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber , Anette Strohmeyer , Simon X. Rost , John Beckmann
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gegründet, verschwand aber bereits wenige Jahre später unter mysteriösen Umständen von der Bildfläche. Viele Mythen ranken sich um diese „verlorene Kolonie“ und etliche Wissenschaftler haben versucht, das Geheimnis der verschwundenen Siedler zu lüften. Bisher ohne Erfolg. Mich faszinierte diese Geschichte schon seit meiner Schulzeit. Nicht, dass ich mir einbildete, die Lösung des Rätsels finden zu können, aber ein Puzzleteilchen mehr wollte ich dieser großen Suche nach der Wahrheit schon gerne beisteuern. Und mit dem Schriftstück glaubte ich, einen bedeutenden Fund gemacht zu haben.
    „Rodriguez Perrez beschreibt die Küste der Carolinas mit den Outer Banks und der Chesapeake Bay sehr präzise für die damalige Zeit. Er erreichte tatsächlich die Insel Roonock im heutigen North Carolina und ging an Land. Er fand jedoch nur Überreste der Siedlung. Auch die Holzpfosten mit der Inschrift waren verschwunden, welche die Siedler angeblich hinterlassen hatten, bevor sie die Siedlung verließen.“
    „CROATOAN!“, raunte Addy vielbedeutend.
    Natürlich kannte auch sie die Legende, der zufolge die Siedler das Wort CROATOAN in einen Pfahl geritzt hatten, um der Mannschaft des ausbleibenden Versorgungsschiffes mittzuteilen, wohin sie gegangen waren. Einige Wissenschaftler vermuteten, dass damit das Dorf Croatan der Roanoke-Indianer gemeint war, das sich damals in der Nähe der Siedlung befunden haben soll.
    „Wenn du mich fragst“, warf Ben ein, „dann ist das auch so gewesen. Es ist die logischste Erklärung. Den Siedlern ging es dreckig, weil der Nachschub aus England ausblieb, und sie haben sich aus Verzweiflung den Indianern angeschlossen. Außerdem heißt es doch, dass neu eingetroffene Auswanderer Jahrzehnte später in dem Indianerdorf auf hellhäutige Ureinwohner mit grauen Augen gestoßen seien, die sogar auch noch Englisch sprachen.“
    „So sagt es zumindest eine englische Quelle von 1880. Aber dafür gibt es keinerlei Beweise und zu der Zeit gab es schon eine Menge weißer Sieder, die sich mit den dortigen Stämmen vermischt haben könnten.“
    „Und die Steine?“, fragte Ben weiter.
    „Die Steine, die man 1937 in den Sümpfen auf dem Festland gefunden hat, sind mit großer Wahrscheinlichkeit Fälschungen.“
    „Aber ich habe gehört, dass einige behaupten, sie seien vielleicht doch echt“, sagte Addy.
    Ich nickte. Einige Archäologen und Historiker hielten die „Dare Steine“, wie sie auch genannt wurden, für authentische Zeugen einer entbehrungsreichen Suche nach einem neuen Zuhause in der Wildnis Nordamerikas. Auf achtundvierzig Steinen, die nacheinander an verschiedenen Orten in North Carolina gefunden worden waren, soll die Tochter von John White, dem ersten Gouverneur von Roanoke, die Geschichte ihrer Flucht hinterlassen haben. Es waren Hinweise für ihren Vater, der zurück nach England gesegelt war, um Nachschub zu holen. Er kehrte erst drei Jahre später zurück, fand aber weder eine Spur von seiner Tochter noch von den anderen 128 Siedlern. Die fliehende Eleanor mit ihrer kleinen Tochter Virginia auf dem Arm, die nebenbei das erste englische auf amerikanischen Boden geborene Kind war, wurde über die Jahrhunderte zu einer berühmten Figur der Folklore. Die Steine behaupteten, Eleanor sei von der Insel Roanoke aufs Festland geflohen, wo ihre Tochter und ihr Mann bei einem Angriff der Wilden gefallen seien. Danach habe sie sich einem unbekannten Stamm angeschlossen und den Häuptling geheiratet. Der letzte Stein kündete von ihrem Tod und der Hinterlassenschaft einer Tochter namens Agnes. Über ihr wahres Schicksal allerdings war nichts bekannt. Bis heute wusste niemand, was aus ihr und Virginia geworden war. Ich selbst hatte die Steine nie gesehen. Sie lagerten angeblich im Tresor irgendeiner Universität an der Ostküste. Ob tatsächlich etwas an der Geschichte dran war, wusste ich nicht. Dazu hätte ich die Steine gerne einmal selbst untersucht.
    Ich zuckte mit den Schultern, als Antwort auf Addys Aussage.
    „Und was ist mit der Theorie, dass die Siedler mit ihren kleinen Booten die Reise nach England versucht haben und dabei ertrunken sind?“, fragte Ben.
    Ich wischte mit der Hand durch die Luft. „Unter den Siedlern waren keine Seeleute gewesen, das ist belegt. Eine solch gefährliche Reise ohne Ahnung von der Seefahrt hätte niemand gewagt. Das wäre glatter Selbstmord gewesen. Ich glaube, die Leute waren zwar verzweifelt aber nicht dumm!“
    Ben hob beide Hände: „Du

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