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Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6)

Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6)

Titel: Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber , Anette Strohmeyer , Simon X. Rost , John Beckmann
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Herz schlug schneller. Wenn sie vor Ben ein Geheimnis hatte, dann bedeutete das …
    „Du kommst jetzt erstmal mit zu mir“, sagte Addy und ließ von meiner Wange ab. „Meine Mitbewohnerin ist nicht da. Wir können dich verarzten und in Ruhe das Ergebnis der Altersdatierung besprechen.“
    Das Ergebnis! Mit einem Mal fühlte ich mich schlecht. Die beiden wussten ja noch gar nicht, dass ich es nicht mehr hatte. Ich sagte erst mal nichts und ließ mich von Addy am Arm stützen, während Ben mein Fahrrad schob. Gemeinsam verließen wir den Campus.
    Als wir in Addys kleinem Zweibettzimmer im Erdgeschoss des Studentenwohnheimes ankamen, drückte sie mich aufs Bett und verschwand im Bad. Mit einer Tube Salbe kam sie zurück.
    „Das kühlt die Prellungen“, sagte sie und sah mich auffordernd an.
    Was? Wollte sie jetzt, dass ich mich vor ihr und Ben auszog? Röte schoss mir ins Gesicht. Peinlich berührt schüttelte ich den Kopf. „Danke, es geht schon.“
    Addys tadelnder Blick lastete wie ein Bleigeweicht auf mir. Ich hob beide Hände. „Schon gut, falls es dich beruhigt, dann nehme ich die Salbe mit nach Hause und reib die Stellen dort damit ein, Okay?“
    „Okay“, brummte sie.
    War das Enttäuschung, die da mitschwang? Ich frohlockte.
    „So, genug herumgedoktert!“, warf Ben brüsk ein. „Kann mir endlich mal einer verraten, warum Catrell und seine Jungs dir aufgelauert haben, Jerry? Ihr verschweigt mir doch etwas.“
    Mein Blick suchte den von Addy, die den ihren verlegen senkte. Ihre Finger im Schoß verhakten sich ineinander, als sie begann, Ben die Geschichte von dem Zwischenfall in der Mensa zu erzählen.
    „ Du hast Catrells Familienjuwelen demoliert?“, fragte er schließlich überrascht und sah mich an. „Respekt!“
    Jetzt war ich es, der verlegen zu Boden sah. Ich nickte, obwohl ich wusste, dass es eine Lüge war. Addy hatte Ben eine sehr schmeichelhafte Version aufgetischt, in der ich als ihr Ehrenretter auftrat. Dafür liebte ich sie abgöttisch, fühlte mich aber mies, weil wir Ben belogen hatten. Dennoch bewies seine Ahnungslosigkeit, dass es anscheinend keine richtigen Zeugen für den Vorfall gab, denn sonst hätte die echte Story schon längst die Runde gemacht. Und aus verständlichen Gründen hielt Catrell die Schnauze. Er wollte ganz bestimmt nicht, dass herauskam, dass eine Frau ihn auf die Matte geschickt hatte.
    „Das ist ja ’n Ding. Jerry, aus dir wird noch mal was!“ Ben klopfte mir auf die Schulter. „Und Catrell sinnt jetzt auf Rache, das ist klar. Mann, schade, dass ich nicht dabei war. Der hätte was erleben können!“ Er ließ eine Faust in seine offene Handfläche klatschen.
    „Ach, ihr Männer! Müsst ihr euch immer schlagen? Das nervt!“, sagte Addy und blinzelte mir im Verborgenen zu. Dann wechselte sie das Thema. „Jerry, jetzt sag uns das Ergebnis der Datierung. Ich bin schon den ganzen Tag gespannt darauf!“
    Ich hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. „Ich weiß es nicht.“
    „Was?“, rief Ben entgeistert aus. „Ich denke, du warst bei Mr. Dudley.“
    „Ja, da war ich auch, aber er hat es mir nicht als Datei auf mein iD übermittelt, sondern in einem Briefumschlag übergeben. Ich sollte erst zu Hause reinschauen, da die Umstände der Messung so heikel waren und er nicht damit in Verbindung gebracht werden will.“
    „Und wo ist der Umschlag?“, wollte Addy wissen.
    Ich ließ den Kopf hängen. „In meinem Rucksack. Und den hat Catrell.“
    „So eine Scheiße!“ Ben schlug mit der Faust aufs Bett. „Das kann doch nicht wahr sein!“
    „Und was machen wir jetzt?“ Addy sah mich fragend an.
    „Nun, ich könnte Mr. Dudley anrufen“, entgegnete ich. „Auch wenn es keine Datei gibt, hat er die Messdaten doch ausgewertet und kann sie mir vielleicht so sagen.“
    „Worauf wartest du dann noch? Ruf ihn an!“, drängte Ben.
    Ich holte mein iD hervor und wählte Dudleys Nummer. Es klingelte fünf Mal, dann ging eine Mailbox dran, die verkündete, dass Charles Dudley zurzeit nicht gestört werden wolle und man eine Nachricht hinterlassen solle.
    „Nicht erreichbar“, sagte ich matt und legte auf. „Aber ich werde ihn gleich morgen früh in seinem Büro aufsuchen. Bis dahin müssen wir uns leider noch gedulden.“
    Enttäuscht blickten Addy und Ben mich an.
    „Ich hätte da aber noch eine andere Neuigkeit“, sagte ich und entließ ein zaghaftes Lächeln. „Als kleinen Trost sozusagen.“ Ich sah, wie die Enttäuschung meiner Freunde sich in

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