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Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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FÜR DICH ARBEITEN, DOCH STREICHE IMMER DIE ANERKENNUNG DAFÜR EIN
    WAS HEISST DAS?
    Bedienen Sie sich der Intelligenz, des Know-hows und der Beinarbeit anderer, um Ihre eigene Sache voranzubringen. Solch ein Beistand spart nicht nur Zeit und Energie, er gibt Ihnen auch eine gottgleiche Aura der Effizienz und des Tempos. Ihre Helfer wird man irgendwann vergessen, an Sie aber wird man sich erinnern. Nehmen Sie nie selbst in die Hand, was andere für Sie erledigen können.

SCHLÜSSEL ZUR MACHT
    In der Welt der Macht herrscht die Dynamik des Dschungels: Die einen leben vom Jagen und Töten, und dann gibt es auch noch zahlreiche Kreaturen (Hyänen, Geier), die vom Jagdglück anderer leben. Diese letzteren, weniger einfallsreichen Typen sind oft nicht in der Lage, die Leistungen zu erbringen, die zur Erlangung einer Machtposition nötig sind. Aber sie haben früh begriffen, dass sie nur lang genug warten müssen; dann finden sie immer ein anderes Tier, das die Arbeit für sie erledigt. Seien Sie nicht naiv: Just in diesem Moment, da Sie sich mit irgendeinem Projekt abplagen, kreisen über Ihnen schon die Geier, die nach Wegen suchen, zu überleben und sich dazu Ihrer Kreativität zu bedienen. Es hat keinen Zweck, sich darüber zu beklagen oder sich der Verbitterung hinzugeben. Schützen Sie sich lieber und nehmen Sie an diesem Spiel teil. Haben Sie sich erst einmal eine Machtbasis geschaffen, können Sie selbst ein Geier werden und viel Zeit und Energie sparen.
    DIE BLINDE HENNE
    Eine blind gewordene Henne, die des Scharrens gewohnt war, hörte auch blind noch nicht auf, fleißig zu scharren. Was half es der arbeitsamen Närrin? Eine andre sehende Henne, welche ihre zarten Füße schonte, wich nie von ihrer Seite, und genoss, ohne zu scharren, die Frucht des Scharrens. Denn so oft die blinde Henne ein Korn aufgescharret hatte, fraß es die sehende weg.
    FABELN VON GOTTHOLD EPHRAIM LESSING, 1729–1781
    Der Maler Peter Paul Rubens konnte sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere vor Aufträgen für Gemälde nicht mehr retten. Er entwickelte ein System: In seinem großen Atelier beschäftigte er Dutzende von herausragenden Malern, von denen sich der eine auf Roben spezialisiert hatte, der nächste auf Hintergründe und so weiter. Wie am Fließband wurden zahllose Leinwände gleichzeitig bearbeitet. Wenn ein wichtiger Auftraggeber das Atelier besuchte, schickte Rubens seine angeheuerten Maler für diesen Tag w eg. Unter den Augen des Auftraggebers arbeitete Rubens mit unglaublicher Energie und in unvorstellbarem Tempo. Wenn der Auftraggeber wieder ging, war er voller Ehrfurcht für diesen großartigen Mann, der so viele Meisterwerke in so kurzer Zeit malen konnte.
    Es ist für einen Jäger ganz mühelos und einfach, ein leichtfüßiges Tier einzufangen, wenn er auf die Sicherheit seines Wagens vertraut, die Stärke von sechs Pferden nutzt und einen Wang Liang die Zügel halten lässt. Würde er aber auf die Vorteile des Wagens, die Kraft der sechs Pferde und die Fahrkünste des Wang Liang verzichten und dem Tier zu Fuß nachjagen, würde er selbst mit Lou Chis schnellen Beinen das Tier niemals einholen können. Mit guten Pferden und einem stabilen Wagen sind aber sogar Sklaven dazu in der Lage.
    HAN FEI-TZU, CHINESISCHER PHILOSOPH, 3. JH. V. CHR.
    Der Kern dieses Gesetzes lautet: Lassen Sie andere die Arbeit tun, und streichen Sie selbst den Ruhm dafür ein, dann wirken Sie als von gottgleicher Stärke und Macht erfüllt. Wenn es Ihnen wichtig ist, all die Arbeit selbst zu erledigen, werden Sie Energie verschwenden und sich selbst aufarbeiten. Suchen Sie Menschen, die über die kreativen Fähigkeiten verfügen, die Ihnen abgehen. Heuern Sie sie entweder an, und schreiben Sie dann Ihren Namen über den der anderen, oder suchen Sie nach Möglichkeiten, ihnen ihre Leistungen abzunehmen und sie zu eigenen zu machen. Dann wird deren Kreativität Ihre eigene, und der Welt erscheinen Sie als Genie.
    Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, dieses Gesetz zu befolgen. Bei der müssen Sie sich nicht parasitär der Arbeit von Zeitgenossen bemächtigen: Bedienen Sie sich der Vergangenheit. Sie ist ein riesiger Speicher des Wissens und der Weisheit. Isaac Newton nannte das »auf den Schultern von Giganten stehen«. Damit meinte er, dass er seine Entdeckungen lediglich auf die Leistungen anderer gegründet habe. Seine Aura der Genialität verdankte er, wie er wusste, der pfiffigen Fähigkeit, aus den Erkenntnissen seiner Vorgänger in der

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