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DS063 - Der Boss des Schreckens

DS063 - Der Boss des Schreckens

Titel: DS063 - Der Boss des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
    Der Krankenwagen fuhr etwa achtzig, als er mit kreischenden Reifen eine Ecke nahm und einen Lichtmast nur um Zollbreite verfehlte.
    Der Beifahrer sah den Fahrer irritiert an.
    »Den Storch, der dich mal gebracht hat«, schimpfte er, hätte man abschießen sollen, trotz aller Naturschutzgesetze.«
    Der Fahrer grinste. Er sah auf verblüffende Weise einem Affen ähnlich, wenn er grinste – und auch schon, bevor er grinste.
    Der Krankenwagen jagte auf einem geraden Straßenstück durch den Park, und die Tachonadel kletterte auf hundert. Seine Sirene jaulte ohrenzerreißend.
    Der Mann auf dem Beifahrersitz besaß eine schmale Taille und breite Schultern. Er trug gestreifte Hosen, einen Cutaway und darunter eine perlgraue Weste. Mit anderen Worten, er war in konservativer Art todschick gekleidet. Auf seinen Knien balancierte er einen schwarzen Spazierstock.
    Der Fahrer riß das Lenkrad herum. Auf zwei Rädern nahm der Krankenwagen eine weitere Ecke. Wieder kreischten die Reifen des Wagens protestierend.
    »Nach der Art, wie du diesen Krankenwagen fährst«, sagte der Beifahrer, »könnte man meinen, er gehöre dir.«
    Der Fahrer ließ ein verächtliches Schnauben hören. »Nun, bisher weiß ja noch niemand, daß wir ihn gestohlen haben.«
    Dann wurde eine Weile nichts mehr gesprochen. Der Krankenwagen schoß aus dein Central Park, der wie eine große grüne Lunge mitten in Manhattan liegt, und bog scharf nach Norden in die Straße ein, die an der Westseite des Parks entlangführt und deshalb auch Central Park West heißt.
    Der Fahrer hinter dem Lenkrad wirkte beinahe so breit wie hoch. Wenn er aufrecht stand, konnte er sich die Knie kratzen, ohne sich dazu Vorbeugen zu müssen. Auf allen sichtbaren Körperpartien war er borstig rotbraun behaart. Mit seinem Gesicht, schien es, hätte man Babys erschrecken können; aber Babys hatten im Gegenteil meist nicht die mindeste Angst vor ihm. An seiner Häßlichkeit war etwas faszinierend Anheimelndes.
    Der Fahrer zeigte mit der Hand. »Ist er das nicht?« fragte er.
    Der Wagen, auf den er zeigte, war eine lange schwarze Limousine, die nach kürzlich investierten zehntausend Dollar aussah. Vorn saß der Chauffeur und las Zeitung.
    »Ja, das ist der Wagen«, gab der elegant gekleidete Mann zu.
    »Na, hab’ ich dir nicht gesagt, wir könnten ihn abfangen, indem wir ihm den Weg durch den Park abschneiden?« sagte der Fahrer.
    »So wie du gefahren bist«, beklagte sich der andere, »hättest du auch einen Düsenjäger abgefangen.«
    Diese Bemerkung schien den Fahrer des Krankenwagens wütend zu machen. Er riß an dem Lenkrad. Der Krankenwagen knallte hinten in die Limousine. Es knirschte und krachte. Mit einem Ruck kam der Krankenwagen zum Stehen. Fahrer und Beifahrer des Fahrzeugs wurden aus ihren Sitzen gehoben und gegen die Windschutzscheibe gedrückt. Dem uniformierten Chauffeur flog die Mütze vom Kopf.
    Der Chauffeur kam aus seiner Limousine herausgestürzt in der offensichtlichen Absicht, die Sache mit den Fäusten auszutragen. Er sah auch so aus, als ob er sich mit ihnen würde durchsetzen können, denn er war beinahe zwei Meter groß und gebaut wie ein Zirkusathlet. Er riß die Tür des Krankenwagens auf.
    »Kommt da raus, ihr Dreckskerle!« brüllte er.
    Der Fahrer des Krankenwagens und sein elegant gekleideter Mitfahrer saßen mucksmäuschenstill, sahen sich nur aus den Augenwinkeln an und sagten kein Wort.
    »Raus da!« Der Riese von Chauffeur rüttelte an dem Türgriff, daß der ganze Krankenwagen zu schaukeln begann. »Kommt sofort da raus, ihr zwei Mißgeburten«, schnauzte er, »damit ich euch die Fressen polieren kann!«
    Aus dem Mundwinkel raunte der elegant Gekleidete mit der Wespentaille: »Du meine Güte, das ist vielleicht ein Brocken!«
    Ebenfalls aus dem Mundwinkel raunte der Fahrer zurück: »Ja, und offenbar will er es auf die rauhe Tour versuchen.«
    »So, ihr wollt also nicht freiwillig rauskommen?« röhrte der Limousinenchauffeur. »Okay, dann werd’ ich euch eben rausholen!«
    Er langte hinein und bekam den elegant Gekleideten am Bein zu fassen.
    »Halt, warten Sie!« rief der elegant Gekleidete. »Ich habe dies Ding ja gar nicht gefahren.« Dieser Einwand nützte ihm nichts; er würde trotzdem herausgezogen.
    »So, ihr habt die Frechheit, einfach in mich hineinzufahren«, fauchte der Riese. Er versetzte dem elegant Gekleideten einen Fausthieb vor die Brust, daß er der Länge nach auf die Straße flog. »So, das wird dir eine Lehre sein!« Dann

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