Desperation
Das Buch
Das New Yorker Ehepaar Mary und Peter Jackson ist auf dem
Highway 50 unterwegs, der verlassensten Fernstraße Amerikas, die
durch eine trostlose und wüste Gegend führt. Eine Fahrt, die zu einem
nicht enden wollenden Alptraum wird. Das Paar wird von einem
mysteriösen Polizisten angehalten, der sie in das verlassene
Bergarbeiterstädtchen Desperation verschleppt, wo bereits andere
Personen festgehalten werden. Zwar gelingt es den Gefangenen, ihren
psychopathischen Peiniger zu überlisten, aber nun beginnt das
Horrorszenario erst richtig. Seltsame Dinge geschehen in Desperation,
es wimmelt von Wölfen, Aasgeiern und Schlangen, die von einer unheimlichen Macht beseelt zu sein scheinen. Verzweiflung und
Ratlosigkeit machen sich unter den Gefangenen breit, die sich von
allen Seiten bedroht fühlen. Allein ein gottesgläubiger Junge erahnt die
Ursache des Übels. Sie liegt in einer alten, einstmals verschütteten
Mine, wo TAK haust, eine böse Wesenheit, der ihre Existenz aus der
Lebensenergie von Menschen nährt…
Der Autor
Stephen King alias Richard Bachman gilt weltweit unbestritten als der
Meister der modernen Horrorliteratur. Seine Bücher haben eine
Weltauflage von 100 Millionen weit überschritten. Seine Romane
wurden von den besten Regisseuren verfilmt. Geboren 1947 in
Portland/Maine, schrieb und veröffentlichte er schon während seines
Studiums Science-fiction-Stories. 1973 gelang ihm mit Carrie der
internationale Durchbruch. Alle folgenden Bücher (Friedhof der
Kuscheltiere, Sie, Christine u. v. a.) wurden Bestseller, die meisten
davon liegen im Wilhelm Heyne Verlag vor. Stephen King lebt mit
seiner Frau, der Schriftstellerin Tabitha King, und drei Kindern in
Bangor/Maine. »Stephen King ist ein Geschichtenerzähler, ein
intelligenter, gewitzter, hochspezialisierter Handwerker -der
Handwerker des Schreckens.« (Süddeutsche Zeitung)
STEPHEN KING
DESPERATION
Roman
Aus dem Amerikanischen
von Joachim Körber
Scanned by Doc Gonzo
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
HEYNE ALLGEMEINE REIHE
Nr. 01/10446
Titel der Originalausgabe:
DESPERATION
erschienen bei Viking, Penguin, New York
Umwelthinweis:
Dieses Buch wurde auf
chlor- und säurefreiem Papier gedruckt.
Copyright © 1996 by Stephen King
Copyright © 1996 der deut schen Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Printed in Germany 1997 Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
Satz: Leingärtner, Nabburg Druck und Bindung: Eisnerdruck, Berlin
ISBN 3-453-12952-0
Für Carter Whitey
Danksagung
Ganz besonders möchte ich den vier
nachstehenden Personen danken:
Rich Hasler, von der Magma Mining Corporation;
William Winston, Priester der Episkopalkirche;
Chuck Verrill, meinem langjährigen
(und lang leidenden, würde er hinzufügen) Lektor;
meiner Frau und schärfsten Kritikerin Tabitha King.
Sie, ständiger Leser, kennen ja den Refrain,
also sagen wir ihn im Chor, einverstanden?
Für alles, was richtig ist, danken Sie ihnen; für das,
was falsch ist, machen Sie mich verantwortlich.
Stephen King
»Die Landschaft seiner Poesie war immer noch
die Wüste…«
Salman Rushdie
Die satanischen Verse
Erster Teil
Highway 50:
Im Haus des Wolfs,
im Haus des Skorpions
Kapitel 1
1
»Oh! O Gott! Schrecklich!«
»Was, Mary, was denn?«
»Hast du es nicht gesehen?«
»Was gesehen?«
Sie schaute ihn an, und er sah im grellen Licht der Wüstensonne, daß fast sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht gewichen
war und nur die Spuren des Sonnenbrands auf ihren Wangen
und der Stirn zurückblieben, wo nicht einmal ein hoher Lichtschutzfaktor sie ganz schützen konnte. Sie war sehr hellhäutig
und bekam schnell Sonnenbrand.
»An dem Schild. Der Geschwindigkeitsbegrenzung.«
»Was ist damit?«
»Da hat eine tote Katze gehangen, Peter! Sie war festgenagelt oder festgeklebt oder irgend so was.« Er trat auf die Bremse. Sie packte ihn sofort an der Schulter. »Denk nicht im Traum
dran, umzukehren.«
»Aber -«
»Aber was? Willst du ein Foto davon machen? Nix
da. Wenn ich mir das noch mal ansehen muß, muß ich kotzen.«
»War es eine weiße Katze?« Er konnte die Rückseite eines
Schilds im Rückspiegel sehen - wahrscheinlich die Geschwindigkeitsbegrenzung, von der sie sprach
-, aber mehr nicht.
Und als sie daran vorbeigefahren waren, hatte er in die andere Richtung Vögeln nachgesehen, die zur nächsten Bergkuppe flogen. Hier draußen mußte man nicht ununterbrochen die Straße im Auge behalten; Nevada
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