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Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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Mittelmäßigkeit hinaus, und es ist ein Leiden der universellen Köpfe, daß sie, um in Allem zu Hause zu seyn, es nirgends sind. Hingegen ist das Intensive, woraus die Vortrefflichkeit entspringt, und zwar eine heroische, wenn in erhabener Gattung. (Baltasar Gracián, 1601–1658)

GESETZ
    24
    SPIELE DEN PERFEKTEN HÖFLING
    WAS HEISST DAS?
    In der Welt des perfekten Höflings dreht sich alles um Macht und politisches Geschick. Er beherrscht die Kunst des indirekten Vorgehens; er schmeichelt, erweist seinem Herrn und Meister die Ehre und beansprucht Macht über andere nur auf beiläufigste, eleganteste Weise. Beachten Sie alle Regeln dieser Kunst, dann sind Ihrem Aufstieg bei Hofe keine Grenzen gesetzt.

DIE GESETZE DER HÖFISCHEN KULTUR
    Ein Mensch, der sich auf den Hof versteht, ist ein Herr seiner Bewegung, seiner Blicke, seiner Mienen; er ist undurchdringlich, unergründbar; er weiß schlimmem Tun einen angenehmen Schein zu geben, lächelt seinen Feinden zu, bezwingt seine Laune, verhehlt seine Leidenschaften, verleugnet sein Herz, spricht und handelt wider seine Gefühle.
    JEAN DE LA BRUYÈRE, 1645–1696
    Vermeide Protzerei. Es ist nie klug, zu viel Aufheben um die eigene Person zu machen oder zu viel Aufmerksamkeit auf die eigenen Handlungen zu lenken. Je mehr Sie über Ihre Taten sprechen, desto verdächtiger machen Sie sich. Sie rufen damit genügend Neid hervor, um Verrat und ein Messer im Rücken zu provozieren.
    Praktiziere Nonchalance. Erwecken Sie nie den Eindruck, dass Sie hart arbeiten. Es muss ganz natürlich wirken, wenn Sie Ihre Talente entfalten, und mit einer Leichtigkeit geschehen, dass die Menschen Sie für ein Genie halten und nicht für einen Workaholic. Es ist besser, wenn die anderen bewundern, mit welcher Anmut Sie Ihre Leistungen erbringen, als dass sie sich fragen, warum das so viel Arbeit ist.
    Knausere mit Komplimenten. Vielleicht sieht es so aus, als könnten die über Ihnen gar nicht genug Schmeicheleinheiten bekommen, aber wenn man etwas zu freigebig verteilt – auch wenn es etwas Gutes ist –, verliert es an Wert. Lernen Sie, Ihren Herrn indirekt zu umschmeicheln – indem Sie beispielsweise Ihren eigenen Beitrag herunterspielen, damit er umso größer dasteht.
    Sorge dafür, dass man dich bemerkt. Das ist das Paradoxon: Sie dürfen nicht zu ostentativ auftreten, doch gleichzeitig müssen Sie alles so arrangieren, dass man Sie bemerkt. Die Chance zu solch einem Auf s tieg bekommen Sie nicht, wenn Ihr Herr Sie in der Menge der Höflinge gar nicht bemerkt. Das zu bewerkstelligen ist eine Kunst. Zu Beginn geht es oft darum, überhaupt erst einmal gesehen zu werden – im wörtlichen Sinn. Achten Sie also auf Ihre äußere Erscheinung, und sorgen Sie dafür, dass Ihr Stil und damit Ihr Image unverwechselbar – subtil unverwechselbar – werden.
    Wechsle Stil und Sprache, je nachdem, mit wem du es zu tun hast. Der Irrglaube an die Gleichheit – die Vorstellung, dass man als ein Ausbund an Zivilisiertheit dasteht, wenn man mit allen anderen unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung auf dieselbe Weise spricht – ist ein schrecklicher Fehler. Die unter Ihnen werden das als eine Form der Herablassung betrachten, was es ja auch ist, und die über Ihnen werden Sie damit vor den Kopf stoßen, auch wenn diese das vielleicht nicht zugeben. Ihren Stil und Ihre Redeweise müssen Sie dem jeweiligen Gegenüber anpassen. Das bedeutet nicht, zu lügen, sondern zu schauspielern, und schauspielern ist eine Kunst, keine Gottesgabe.
    Überbringe nie eine schlechte Nachricht. Der König lässt den Boten töten, der schlechte Nachrichten bringt: Das ist zwar ein Klischee, aber es ist etwas Wahres dran. Sie müssen kämpfen und notfalls lügen und betrügen, um sicherzustellen, dass die Bürde, eine schlechte Nachricht zu überbringen, einem Kollegen zufällt, niemals Ihnen.
    Diene dich deinem Herrn nie als Freund oder In t imus an. Er will keinen Freund anstelle eines Untergebenen, er will einen Untergebenen. Nähern Sie sich ihm nie auf zu vertrauliche Weise, und bieten Sie sich ihm nie als die beste Wahl an – das zu entscheiden ist sein Vorrecht.
    Kritisiere die über dir nie direkt. Das scheint auf der Hand zu liegen, aber es gibt oft Situationen, da eine gewisse Art von Kritik nötig ist – nichts zu sagen oder keinen Rat zu erteilen wäre in anderer Hinsicht riskant. Sie müssen jedoch lernen, Ihren Rat wie Ihre Kritik so indirekt und so höflich wie möglich in Worte zu fassen.
    Bitte

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