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Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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    Sich als Schwein zu verkleiden bewirkt Wunder bei jenen, die wie Tiger arrogant sind und zu viel Selbstvertrauen haben: Je leichter zu erbeuten Sie sich ihnen gegenüber geben, desto leichter können Sie das Blatt wenden.
    Intelligenz ist die wichtigste Eigenschaft, die Sie herunterspielen müssen, aber dabei muss es nicht bleiben. Guter Geschmack und Kultiviertheit folgen auf der Eitelkeitsskala gleich danach. Geben Sie anderen Menschen das Gefühl, dass sie kultivierter sind als Sie, dann nehmen sie die Schilde herunter. Diese behalten Sie um sich, weil sie sich in Ihrer Gegenwart besser fühlen. Und je länger Sie anderen nahe sind, desto mehr Gelegenheiten finden Sie, sie hinters Licht zu führen.

    Symbol: das Opossum. Es stellt sich tot, spielt den Narren. Manch ein Räuber hat es deswegen schon in Ruhe gelassen. Wer sollte meinen, dass solch eine hässliche, unintelligente, nervöse kleine Kreatur zu solch einem Täuschungsmanöver fähig ist?

    Garant: Von der Dummheit Gebrauch zu machen verstehn. Der größte Weise spielt bisweilen diese Karte aus, und es giebt Gelegenheiten, wo das beste Wissen darin besteht, daß man nicht zu wissen scheine. Man soll nicht unwissend seyn, wohl aber es zu seyn affektiren. Bei den Dummen weise und bei den Narren gescheut seyn, wird wenig helfen …Nicht der ist dumm, der Dummheit affektirt … Das einzige Mittel, beliebt zu seyn, ist, daß man sich mit der Haut des einfältigsten der Thiere bekleide. (Baltasar Gracián, 1601–1658)

GESETZ
    22
    ERGIB DICH ZUM SCHEIN – VERWANDLE SCHWÄCHE IN STÄRKE
    WAS HEISST DAS?
    Kämpfen Sie nie um der Ehre willen, wenn Sie der Schwächere sind. Ergeben Sie sich lieber. Das gibt Ihnen Zeit, sich zu erholen, den Sieger zu piesacken und zu quälen, zu warten, bis seine Stärke schwindet. Geben Sie ihm nicht die Befriedigung, Sie im Kampf besiegt zu haben – kapitulieren Sie vorher. Indem Sie die andere Wange hinhalten, machen Sie ihn wütend und unsicher. Verwandeln Sie die Kapitulation in ein Machtinstrument.

SCHLÜSSEL ZUR MACHT
    Was uns im Reich der Macht oft in Schwierigkeiten bringt, ist unsere eigene Überreaktion auf die Schachzüge unserer Feinde und Rivalen. Jene Überreaktion schafft Probleme, die wir hätten vermeiden können, wenn wir vernünftiger gehandelt hätten. Außerdem fällt unser Ungestüm auf uns zurück, denn der Gegner wird dann ebenfalls eine Überreaktion zeigen. Unsere erste, instinkthafte Reaktion besteht immer darin, Aggression mit einer anderen Aggression zu vergelten. Doch wenn Sie das nächste Mal jemand in die Enge treibt und Sie feststellen, dass Sie so zu reagieren beginnen, versuchen Sie einmal Folgendes: Leisten Sie keinen Widerstand, kämpfen Sie nicht, sondern ergeben Sie sich, halten Sie auch die andere Wange hin, verneigen Sie sich. Sie werden feststellen, dass dies oft das Verhalten der anderen neutralisiert – sie erwarten, ja wollen, dass Sie mit Gewalt reagieren, und wenn Ihr Widerstand ausbleibt, sind sie verwirrt und vernachlässigen die Verteidigung. Indem Sie sich ergeben, kontrollieren Sie in Wirklichkeit die Situation, weil Ihre Kapitulation Teil des umfassenderen Plans ist, sie einzulullen und glauben zu machen, dass sie Sie besiegt haben.
    Wenn der Großgrundbesitzer vorbeigeht, verbeugt sich der weise Bauer tief und furzt heimlich.
    ÄTHIOPISCHES SPRICHWORT
    Das ist der Kern der Kapitulationstaktik: Innerlich bleiben Sie standhaft, nach außen hin beugen Sie sich. Weil Ihre Feinde keinen Grund mehr haben, Ihnen zu zürnen, sind sie oft orientierungslos. Und es ist unwahrscheinlich, dass sie mit mehr Gewalt reagieren, weil Sie ja eben nicht mit Gewalt reagiert haben. Stattdessen gewinnen Sie Zeit und Spiel r aum, Ihre Gegenzüge zu planen, mit denen Sie die anderen schließlich niedermachen. In der Schlacht der Intelligenz gegen die Brutalität und Aggression ist die Kapitulationstaktik eine überlegene Waffe.
    Voltaire lebte zu einer Zeit im Londoner Exil, als dort der Hass auf die Franzosen am größten war. Als er eines Tages durch die Straßen ging, fand er sich von einer wütenden Menge umringt. »Hängt ihn! Hängt den Franzosen!« schrie sie. Ruhig wandte sich Voltaire mit folgenden Worten an den Pöbel: »Männer Englands! Ihr wollt mich töten, weil ich Franzose bin. Bin ich nicht gestraft genug, dass ich nicht als Engländer geboren wurde?« Die Menge jubelte ob seiner zuvorkommenden Worte und geleitete ihn sicher nach Hause.
    THE LITTLE, BROWN BOOK OF

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