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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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Mund kaum verlassen. Ihm fehlte die Kraft, es hinauszuschreien. Vielleicht dachte er es auch nur und seine Lippen bewegten sich nicht einmal.
    Es änderte ohnehin nichts. Der Tentakelarm bog sich vor ihm, über ihn, an ihn heran. Die einzelnen Glieder blitzten in grellem, künstlichem Licht.
    Etwas zischte und berührte ihn am Hals.
    Wie Feuer jagte es durch seine Adern. Sein Herz raste, die Augen weiteten sich und wollten aus den Höhlen quellen.
    Warum quälten sie ihn? Hatte er nicht genug gelitten, seit er leichtsinnig gewesen und in ihre Hände gefallen war? Nie hätte es so weit kommen dürfen, dass sie ihn entdeckten. Es war seine Schuld, und nun zahlte er den Preis dafür.
    Darum, und aus keinem anderen Grund, folterten sie ihn.
    Es ist keine Folter, wisperte eine dünne Stimme aus einem verborgenen Winkel seines Verstandes. Nur eine Injektion.
    Für ihn bedeutete es keinerlei Unterschied. Das Feuer raste vom Hals abwärts in seinen Leib. Wo es hinkam, vermochte es die Schmerzen zwar nicht zu verzehren, aber doch ein wenig zu mildern.
    Sie heilten ihn. Oder versuchten es zumindest.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Vorremars Finger strichen über eine weiche Unterlage. Die Luft schmeckte mit einem Mal nicht mehr heiß. Von seinem Magen stiegen nicht mehr bittere Galle und Erbrochenes auf. Das saure Brennen in seiner Kehle ließ nach.
    Irgendwann klärte sich Vorremar Cormas Wahrnehmung so weit, dass er in dem Gesicht über sich einen Terraner erkannte. Endlich begriff er, dass der metallene Tentakelarm zu einem Medoroboter gehörte.
    Sie versorgten ihn also medizinisch.
    Wieso? Erst schossen sie in der riesigen Höhle auf ihn ... ließen ihn sterben ... nun holten sie ihn ins Leben zurück? Worin lag der Sinn?
    Schließlich stellte er ein Sicherheitsrisiko für sie dar. Er hatte ihr Geheimnis entdeckt, war hinter ihre groß angelegte Verschwörung gekommen. Vorremar hatte das Rätsel des Aveda-Mondes gelöst, hatte die unter der Oberfläche angelegte Halle voller Paratron-Konverter mit eigenen Augen gesehen. Dort geschah etwas, das im Zusammenhang mit dem Schleier um das Stardust-System stand.
    Etwas, das offensichtlich niemand erfahren sollte. Für die anderen wäre es am einfachsten gewesen, ihn nicht mehr aufwachen zu lassen.
    Es sei denn ... sie wollten ihn befragen.
    Mit welchen Mitteln, würde sich zeigen. Da sie skrupellos genug gewesen waren, ihn ohne Vorwarnung zu erschießen, würden sie vielleicht doch zur Folter greifen.
    Das waren keine sehr guten Aussichten. Er musste weg. Fliehen – oder sich notfalls selbst töten, und zwar auf eine Weise, die versicherte, dass er wirklich tot blieb und sie ihn mit allen Medorobotern der Welt nicht zurückholen konnten.
    Nur so konnte er verhindern, dass er ihnen am Ende preisgab, was sie wissen wollten. Denn selbst wenn er mit all seiner Willenskraft Widerstand leistete, würden sie ihn irgendwann brechen. Es gab Methoden, jeden zum Reden zu bringen.
    Wo war er nur hineingeraten?
    Wie hatte es nur so weit kommen können?
    Im so viele Jahre idyllisch abgeriegelten Stardust-System hatte man in jüngster Zeit viele Gefahren erlebt, geheimnisvolle Kristallschiffe, Soldaten, die in den Polyport-Hof stürmten ... aber als die schlimmsten Bestien erwiesen sich am Ende die eigenen Leute. Die Stardust-Menschheit selbst. Und er, Vorremar Corma, befand sich in der Gewalt der Verschwörer.
    Die Gedanken des Siganesen klärten sich immer mehr. Der diffuse Nebelschleier, den die Schmerzen um die Welt legten, löste sich von Sekunde zu Sekunde zunehmend auf.
    Vorsichtig warf er einen Blick in die Runde. Tatsächlich lag er in einer Medostation. Ein Roboter stand neben der riesigen Liege, die zu Vorremars Gefängnis geworden war. Überwachungsmaschinen summten hinter ihm.
    Der Terraner stand mit dem Rücken zu seinem Patienten vor einem Hologramm. In Gesichtshöhe vor ihm liefen Datenkolonnen ab. Vorremar konnte nur wenige Worte verstehen, doch der Terraner gab offenbar diagnostische Werte ein.
    Wie war der Mediker, falls es sich wirklich um einen handelte, dorthin gekommen? Eben hatte er doch noch an Vorremars Krankenliege gestanden! Lag ein Blackout dazwischen? War Vorremar noch einmal ohnmächtig geworden, ohne es zu merken?
    Neben dem Siganesen gingen von Maschinen zu beiden Seiten der Liege einige Kabel aus. Sie endeten in winzigen Sensoren, die auf seinen Handrücken und am nackten Brustkorb befestigt waren. Auch an den Schläfen berührten sie ihn.
    Ob es sich dabei um

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