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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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die Schadensanalyse Zeit, was tragische Auswirkungen nach sich ziehen konnte. Höchste Konzentration war geboten.
    »Die Ortung«, rief ein Offizier. »Es ist die Ortung!«
    Vizeadmiral Lexa zoomte sofort das erweiterte Datenmenü heran und rief die entsprechenden Angaben auf.
    Der kleinwüchsige Muggan Mouritz – im ganzen Schiff als Mumou bekannt – war ein guter Offizier, der trotz seiner Jugend schon seit Jahren in verantwortlicher Position diente. Nun jedoch klang er wie ein blutiger Anfänger; zitternd, verwirrt. Seine Meldung konnte man kaum als solche bezeichnen.
    Lexa wusste, dass er dem jungen Mann helfen musste, sich zu fassen. »Was ist mit der Ortung?«
    Mumou räusperte sich. »Ich ... das ... das Stardust-System ...«
    »Ja?« Lexa zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen.
    Als hätte es nur dieser Zurechtweisung bedurft, ging ein Ruck durch Mumous Körper. Er richtete sich auf seinem Spezialstuhl zu perfekt gerader Haltung auf. »Auf normaloptischem Weg kann ich das Stardust-System orten wie erwartet. Wir sind fast exakt zehn Lichtjahre entfernt. Für die hyperenergetische Tastung ist unser Heimatsystem allerdings«, er machte eine Pause und leckte sich über die Lippen, »verschwunden.«
    »Verschwunden?« Kaum war ihm das Wort über die Lippen gerutscht, wusste Stuart Lexa, wie sich Mumou Sekunden vorher gefühlt hatte. Es gab Überraschungen, gegen die selbst die beste militärische Ausbildung nicht immunisierte.
    Und diese Überraschung saß, genau wie das Entsetzen, das damit einherging. Die Konsequenzen der Beobachtung waren ungeheuerlich. Lexa wurde einen Augenblick lang schwindlig.
    »Es gibt kein Ergebnis«, präzisierte der junge Orteroffizier. »Wo sich das Stardust-System befinden müsste, orte ich – nichts. Als wäre unsere Heimatsonne samt allen Planeten ...« Er unterbrach sich für eine kaum merkliche Zeitspanne. »Als wären sie komplett ausgelöscht worden.«
    *
    Ehe Stuart Lexa etwas sagen konnte, handelte sein Freund Sean Legrange, der Verteidigungsminister der Stardust-Menschheit.
    »Alle Daten sofort überprüfen!«
    Obwohl dies natürlich sinnvoll war, glaubte Lexa nicht, dass ihnen dies etwas nutzen würde. Es konnte sich nicht nur um einen simplen Messfehler handeln, dafür war das Ergebnis zu präzise. Und zu bizarr.
    Mumou hatte bereits betont, dass er das Heimatsystem auf normaloptischem Weg sehr wohl wahrnehmen konnte. Gewiss hatte er bereits eigenständig eine Überprüfung seiner Ergebnisse durchgeführt.
    Die nächsten Worte, die in der ansonsten totenstillen Zentrale gesprochen wurden, bestätigten diese Vermutung.
    »Ich habe die Daten mehrfach erstellt und jeweils dreimal geprüft«, sagte Muggan Mouritz.» Ein Fehler ist ausgeschlossen.«
    »Dann überprüf es eben ein viertes Mal!«, verlangte Legrange.
    Stuart Lexa beendete den Alarm, der schon seit einer Ewigkeit aktiv zu sein schien. In Wirklichkeit waren, wie ihm ein Blick auf die Instrumente bestätigte, keine zwei Minuten vergangen.
    Ihren Zweck hatten der schrille Ton und die veränderte Beleuchtung allerdings erfüllt: Die Aufmerksamkeit der Besatzung richtete sich auf die erschreckende Entdeckung.
    Der Vizeadmiral rief die fraglichen Ortungsdaten in einem eigenen Hologramm auf. Seine anderen Holos verschwanden.
    Normaloptisch hatte sich nichts verändert. Das Stardust-System ruhte an seinem angestammten Platz inmitten des Sternengewimmels von Far Away.
    Die KATARAKT stand allerdings in zehn Lichtjahren Entfernung, was bedeutete, dass das Licht der Stardust-Sonne bereits seit zehn Jahren unterwegs war, um diesen Punkt im All zu erreichen. Normaloptische Werte gaben also einen Zustand wieder, der vor einer Dekade bestanden hatte.
    Anders die hyperenergetische Tastung – sie zeigte das Stardust-System, wie es sich in diesem Moment präsentierte. Und genau das war das Problem: Es gab kein Ergebnis. Als würde die Heimat überhaupt nicht existieren.
    Jemand eilte auf Lexa zu, er sah es im Augenwinkel und hob den Blick. Sein Freund Legrange stand neben ihm.
    Der Verteidigungsminister kratzte unbewusst seine Nase, wie er es oft tat; darin war er seinem Vater sehr ähnlich. Die braunen Augen bewegten sich unruhig, das Gesicht schien blasser als gewöhnlich.
    »Keine Panik«, sagte Legrange. »Wäre das System tatsächlich zerstört worden, müssten wir zumindest Trümmerwolken orten, hyperenergetische Verwerfungen oder irgendetwas. Aber dort befindet sich nichts. Oder scheint zumindest nichts zu sein.«
    Lexa

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