PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand
entsprechende kosmische Bereich zoomte heran. Galaxien tanzten als Lichtpunkte, regneten über den Rand des Holos und erloschen.
Chanda nahm die gesamte Breite ein, einzelne Sonnen formten sich. Tryortan-Schlünde gähnten als dunkle Löcher in der Sternkarte.
Vor APERAS KOKKAIA stand die BASIS. Es gab Linien und Querverweise nach Orontes und zur RADONJU.
»Wie aktuell ist die Darstellung?«, fragte Rhodan.
»So aktuell es uns möglich ist. Aber keinesfalls in Echtzeit. Mehr könnte höchstens eine Gruppe von Sehern in Erfahrung bringen, aber das ist nicht so einfach, wie es scheinen mag. Zumal der Stützpunkt auf dem Giftgasplaneten verloren ging, wie du ja weißt.«
»Was ist mit der Galaxis, die QIN SHI zu überfallen gedenkt? Laut Högborn Trumeri plant die Superintelligenz eine Invasion von ... wie war der Name?« Selbstverständlich erinnerte sich Rhodan daran; er wollte lediglich testen, ob Regius ebenfalls davon wusste und ob er die Situation genauso einschätzte wie der Oracca.
»Escalian. Die Informationen über diese Galaxis sind spärlich, obwohl es sich um einen kosmischen Nachbarn handelt. Man kann diese Sterneninsel mit den herkömmlichen Mess- und Ortungsinstrumenten nicht korrekt wahrnehmen. Nicht einmal unsere Seher erkennen sie richtig.«
Der Terraner erinnerte sich daran, dass das Hologramm von Escalian nur ein verschwommenes, verzerrtes Abbild gezeigt hatte. »Seltsam.«
»Das betrifft jedoch die langfristigen Pläne unserer Feinde. Wobei es nicht mehr lange dauern wird, befürchten wir. Noch befindet sich QIN SHI allerdings in einer Phase des Schlafes. Diese Periode der Inaktivität wird bald enden. Was bedeutet, dass eine Phase der Aktivierung ansteht.« Regius gab einen gequälten Laut von sich. »QIN SHI wird sich kräftigen.«
»Kräftigen?« Rhodan ahnte das Schlimmste, und er täuschte sich nicht.
»Die Weltengeißel wird zum Einsatz kommen. QIN SHI wird einen Planeten heimsuchen und die Bevölkerung auslöschen, die mentale Essenz von Millionen oder Milliarden in sich hineinreißen.«
Unwillkürlich ballte Rhodan die Hände. Regius sprach von einem Massenmord in unfassbaren Ausmaßen. »Wo?«
»Der Verzweifelte Widerstand hat gerade erst Kenntnis davon erlangt. Ein Spion an Bord der RADONJU lieferte uns die Daten.«
»In der RADONJU?«, entfuhr es Rhodan. Er war selbst auf Protektor Kaowens Flaggschiff gewesen, ohne es zu bemerken. Andererseits hatte er in der kurzen Zeit der Gefangenschaft und während der Phase, in der er mit Ennerhahl durch das Schiff streifte, zweifellos vieles nicht bemerkt.
Es gab Wichtigeres, und das brachte er sofort zur Sprache: »Ihr kennt also den Planeten, dem der Untergang droht?«
Regius bestätigte.
»Wir müssen eingreifen! Die Bevölkerung retten!«
»Genau das werden wir«, versicherte der Iothone. »Zumindest versuchen wir es. Der Verzweifelte Widerstand hat eine Waffe entwickelt, die gegen die Weltengeißel arbeitet. Sie kam nie zuvor zum Einsatz. Aber wir hoffen, dass ...«
»Lange genug geredet«, unterbrach der Terraner. »Gehen wir!«
»Die Vorbereitungen laufen, so schnell es nur möglich ist.« Die Umweltkapsel drehte sich um die eigene Achse, das Holo erlosch endgültig. »Wenn der Einsatz unserer Waffe Erfolg bringt, wird das QIN SHIS Stärkung verhindern. Die Superintelligenz wird geschwächt. Sollte es danach gelingen, weitere Planeten vor der Weltengeißel zu bewahren, wird das QIN SHI dauerhaft schwächen, vielleicht sogar zurück in den Schlaf zwingen.«
»Ich muss mehr über die Weltengeißel und die Waffe wissen«, forderte Rhodan.
»Noch nicht. Wir forschten lange über ihre Natur und ...«
»Die Oracca haben sie einst errichtet! Und es sind genügend aus diesem Volk in eurer Mitte!«
Regius wirbelte in seiner Kapsel herum, dass die Schwaden in Wallung gerieten. »Halt dich zurück, Perry Rhodan! Du weißt längst nicht alles über die Oracca und erst recht nicht über den Verzweifelten Widerstand! Ich hoffe auf deine Hilfe und Unterstützung, und deshalb erlaube ich dir, den Einsatz unserer Waffe zu beobachten. Mehr nicht! Du wirst weder die Baupläne erhalten noch weitere Informationen. Sei damit zufrieden – oder verlass uns!«
Der Terraner spürte, dass Regius soeben eine Grenze markiert hatte, die er nicht überschreiten durfte. So wichtig gerade die nächsten Stunden und Tage für den Verzweifelten Widerstand waren, so lange gab es bereits eine Tradition, auf der sich diese Organisation gründete.
Kein
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