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PR 2643 – TANEDRARS Puppe

PR 2643 – TANEDRARS Puppe

Titel: PR 2643 – TANEDRARS Puppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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eine Maske zu tragen.
    Und nun? Die Harmonie wollte die Vergangenheit überdecken und hinwegwischen. Sie versuchte, über Saedelaeres Seele zu schwappen und ihn mit sich zu reißen. Herrschte er überhaupt über seinen eigenen Willen? Konnte er sich selbst noch für zurechnungsfähig halten?
    Die Puppe hob eine Hand, und als sie die Finger auf Saedelaeres Wange legte, pulsierte die Haut warm und weich und lebendig. Blut schien durch Adern zu strömen, die es nicht gab. »Du weißt nun vieles über mich«, sagte TANEDRAR mit sanfter Stimme.
    Gleichzeitig fühlte sich der Terraner abgeschätzt, ja gemustert, als lauere die Superintelligenz auf seine Reaktion. »Aber nicht alles. Was ist ...«
    »Stell keine Fragen«, unterbrach TANEDRAR. »Und glaub nicht, dass du mich täuschen kannst. Ich weiß, was im Reich der Harmonie vor sich geht – in meinem Reich! Es sind meine Kinder. Jede Sonne, jeder Planet, jedes Lebewesen ... wie würdest du es sagen ... all das liegt mir am Herzen. Und vergiss außerdem nicht, dass ich genau weiß, wer du bist.«
    Er wagte keinen Widerspruch. Auch als sogenannter kosmischer Mensch, der weit in die Geheimnisse des unendlichen Alls vorgedrungen war und mehr gesehen hatte als die meisten anderen, stand er nicht jeden Tag einer Superintelligenz gegenüber. Dieses Wesen vor ihm war nicht nur eine Puppe, die von einem fremden Bewusstsein beseelt wurde; es war so viel mehr.
    Saedelaere suchte die richtigen Worte. »Und wer bin ich deiner Meinung nach?«
    »Ein kosmisches Wesen«, antwortete TANEDRAR. »Hast du das nicht eben selbst gedacht? Du trägst ein lebensverlängerndes Gerät unter dem linken Schlüsselbein. Du weißt nicht nur von Superintelligenzen, sondern von den Hohen Mächten, die über ihnen stehen und die den Kosmos eigentlich bestimmen. Du weißt von den Kosmokraten und Chaotarchen. Und ebenso ist dir der Moralische Kode nicht fremd, dessen Geheimnisse dir und mir unergründlich scheinen. Die letzten Fragen kann niemand beantworten. Auch ich nicht.«
    »Bist du dir so sicher?« Saedelaere fühlte Erregung in sich aufsteigen. »Ich suche schon lange Antworten, und gemeinsam mit meinen Freunden ...«
    »Perry Rhodan«, drang es aus dem Mund der Puppe. »Ich lese seinen Namen in deinen Gedanken, und ich sehe, wie er an den Kosmonukleotiden rührte. TRIICLE-9. DORIFER. Auch er ist ein kosmischer Mensch.«
    »Er hat ...«
    »Schweif nicht in die Vergangenheit ab. Lenk nicht von dem ab, was wirklich zählt. Dich führte ein Ziel hierher, in mein Reich.«
    Er suchte nach einer Antwort, doch ehe er sie formulieren konnte, setzte sein unfassbares Gegenüber erneut an.
    »Du fragst dich, ob ich dich zu meiner Marionette machen will.«
    Die Puppe nahm seine Maske ab, und die Fingerspitzen strichen erst über seine Haut und dann über das pulsierende Cappinfragment, das stärker leuchtete und irisierte als jemals vorher.
    »Aber du kannst nicht ...« Saedelaere hauchte die Worte. »Du darfst mein Gesicht nicht ansehen.«
    »Überlass mir, was ich darf oder nicht.« Die Puppe beugte sich vor und küsste ihn wie schon zuvor, und die Lippen waren weich und warm. Er spürte Süße auf seiner Zunge, in seinem Mund.
    Vergiss nicht, wer ich bin, hörte er in seinen Gedanken, während der Kuss noch immer andauerte und der immaterielle Harmoniebewahrer in seinem Bewusstsein glühte. Außerdem lebt dieser Körper, den ich mir erwählte, nicht. Er hat keinen Verstand, den er verlieren könnte. Glaubst du nicht, dass ich vorzusorgen vermag, wenn ich es für richtig halte?
    Arden Drabbuh, die Puppe, löste sich von ihm. Saedelaere sah nur ihre Augen, in denen sich nun das spiegelte, was hinter ihm lag; ein winziges Abbild des Museumsraums. Ein Dutzend halb nackte Wesen schliefen am Boden, nur noch wenige wälzten sich in Agonie und Verzückung. Masken, einfache wie kunstvolle, lagen als unscheinbare Punkte weithin verstreut, weggeworfen wie wertloser Tand.
    »Du bist nicht meine Marionette. Als solche brauche ich dich nicht. Ich könnte Milliarden Körper fernsteuern, wenn mir der Sinn danach stünde.«
    »Also benötigst du meine Hilfe auf andere Art?« Statt einer Antwort fühlte Saedelaere, wie sich der Escaran langsam zurückzog. Der Splitter war noch immer vorhanden, als ein Teil seines Wesens und seines Verstandes, aber TANEDRAR beeinflusste sein Denken nicht mehr über diese geistige Verbindung.
    »Du sollst nicht mein Vasall sein, kein willenloser Erfüllungsgehilfe.«
    Zugleich mit der

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