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PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

Titel: PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Baupläne eines Emotio-Transmitters führte Sholoubwa zur Idee eines Generators, der nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren könnte. Sholoubwa nannte die Projekt-Idee »Sontaron-Generator«.
    Gleichzeitig beschloss er, die bisherigen Rechengrundlagen jenen von Evolux anzupassen. Cholaquin Port'aldonar, Mowen und Karn-Legrek gehörten der Vergangenheit an. Seine Asteroidenbasis benötigte er nicht mehr – sie hätte ihm auch nur einen Bruchteil der Leistungskraft geboten, wie sie in diesem einen Evolux-Rechner steckte.
    Ebenso beendete er die mowische Zeitrechnung NRG – »nach der Reichsgründung« –, ihn interessierte nur noch die Gegenwart. Und die hieß Evolux.
    Für den Konstrukteur hatte eine neue Zeitrechnung begonnen.

6.
    Ein Konstrukteur unter vielen
    Evolux, Galaxis Tare-Scharm
     
    Die Jahrzehnte verstrichen rasch.
    Nach der anfänglichen Euphorie seiner positronisch gesteuerten Neugierde sah Sholoubwa nun das, was sein Erschaffer als die »Kehrseite der Medaille« bezeichnet hätte.
    Auf Evolux war Sholoubwa ein einzigartiges Genie unter vielen Tausenden einzigartigen Genies. Man kam nicht mehr auf ihn zu, weil er der Einzige war, der technische Wunderwerke erschuf. Nun wählte man ihn mithilfe von klaren Kriterien aus einem großen Pool von Konstrukteuren aus.
    Manches Projekt, das ihn intellektuell herausforderte, ging an ihm vorüber. Arbeitete er trotzdem daran, handelte er sich häufig bürokratischen Ärger mit dem Sequenzrat ein – selbst wenn seine Konstruktion derjenigen des zugeteilten Auftragnehmers überlegen war.
    Ähnlich erging es ihm, wenn er zu viele persönliche Aufträge von Evolux-Bewohnern annahm und die unermüdlich herumspionierenden Mitarbeiter des Sequenzrates davon Wind bekamen.
    Seit Sholoubwa selbstständig war, hatte er im Gegengeschäft mit Ressourcen und Informationen Dinge konstruiert. Seit er auf Evolux war, musste er diese Tätigkeiten stark reduzieren, um nicht in Konflikt mit den Anordnungen des Sequenzrates zu geraten, der ihm nur eine gewisse Bandbreite an parallel laufenden Projekten zugestehen wollte.
    Dabei stieß der Konstrukteur dank der immensen Rechenleistung des Evolux-Rechners und seiner neu erschaffenen Externitäten-Roboter nicht einmal annähernd an seine Grenzen.
    Im Schnitt verzögerte ein zusätzliches Projekt die anderen Arbeiten durch die neu zugeteilten Rechenkapazitäten nur im Promillebereich.
    Alle paar Monate tauchte ein Sekretär des Sequenzrates in seinem Segment auf und überbrachte ihm eine formelle Rüge. Sholoubwas Argument, dass er im Gegensatz zu den biologischen Ingenieuren weder Schlaf benötigte noch seinen Geist bei Freizeitaktivitäten zweckentfremdete, fruchtete nicht.
    Auch das Argument, dass die neuen Auftraggeber ihn lange genug beobachtet hätten, um zu erkennen, wie wichtig diese Nebenprojekte von seiner Programmierung eingestuft wurden, prallte an dem Sekretär aus dem Volk der Yakonto ab.
    Die Sekretäre funktionierten nicht nach projektbezogenen, sondern nach formalen Gesichtspunkten, die jegliche Logik meist vermissen ließen.
    Sholoubwa erkannte, dass er mit der Zeit immer mehr in Konflikt zwischen seiner programmierten Neugierde und den Gesetzen von Evolux geriet. Denn je weiter sich sein Wissen vertiefte und je besser er über die anderen laufenden Projekte auf Evolux Bescheid wusste, desto stärker wurde auch sein innerer Drang, an eigenen Projekten zu arbeiten.
    Eines Tages erschien unvermittelt der Unterprüfer Voosla in Sholoubwas Hauptlabortrakt.
    Mittlerweile kannte sich Sholoubwa mit der Mimik und Gestik des Hoapono so weit aus, dass er Vooslas emotionalen Status als verärgert einstufen konnte.
    »Ich wusste gleich, dass du mir Ärger einbringen würdest, Konstrukteur«, sagte der Schlangenartige mit weiten Pendelbewegungen seines Kopfes. »Aber ich hätte nie gedacht, dass du mich um meine Hauptaufgabe bringen würdest!«
    »Ich verstehe nicht.«
    Voosla züngelte aufgeregt. Sholoubwa bezweifelte, dass der Hoapono dadurch zusätzliche Informationen sammelte.
    »Der Sequenzrat hat mich dir als Betreuer zugeteilt.«
    »Ich benötige keinen Betreuer.«
    Der Kopf des Schlangenartigen ruckte vor. »Glaubst du, dass ich diese Arbeit angenommen hätte, wenn Ablehnung eine Option wäre? Ich weiß nicht, welche Götter ich erzürnt habe, dass ich ausgerechnet für dich den Aufpasser spielen muss! Zeitlebens gebunden an einen eigenwilligen Röstapparat ... Das ist weit unter meiner Würde!«
    »Ich verstehe

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