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PR 2671 – Das Weltenschiff

PR 2671 – Das Weltenschiff

Titel: PR 2671 – Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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einsetzen, um die Trage weiterziehen zu können. Er zerrte sie seit einer gefühlten Ewigkeit in Richtung der Energiekuppel am Horizont, unter der Sholoubwas Positronikwald lag – und wo sich der Konstrukteur aufhielt, den sie suchten. Dass sie ihn ausgerechnet auf einem halb zerstörten, von einem Volk auf niedriger Entwicklungsstufe bewohnten, abgelegenen Planeten finden könnten, hätte Saedelaere vor Kurzem noch nicht für möglich gehalten.
    Inmitten der eigenartigen Anlage voller monolithischer Positroniksteine residierte Sholoubwa auf seinem Thron. Er führte unbegreifliche Experimente durch, die das gesamte Sonnensystem auf radikale Weise zerstörten. Der Roboter versuchte seinen eigenen Worten nach, den Freien Raum zu konstruieren, was immer das bedeuten sollte. Eine Erklärung zu diesem Schlagwort hatte er nicht mitgeliefert ...
    Lärm tönte mit einem Mal über die Ebene; die Geräusche hastig trampelnder Schritte, gefolgt von einem schrillen Tröten, das den Terraner unwillkürlich an eine verstimmte Trompete oder an die eine oder andere Begegnung mit einem missgelaunten Zwergelefanten erinnerte. Es schmerzte in den Ohren.
    »Hinter dem Hügel geschieht etwas, Alraska.« Eroin Blitzer wies geradeaus, wo eine sanft geschwungene, nicht einmal zehn Meter hoch aufragende Anhöhe ihnen die Sicht auf alles verwehrte, was dahinter lag. »Geh! Sieh es dir an.«
    »Aber du ...«
    »Geh! Ich komme zurecht!« Er klang bestimmt und verschränkte die kleinen Arme vor der Brust; eine Geste, die er wahrscheinlich seinem terranischen Begleiter abgeschaut hatte. Womöglich war sie ihm inzwischen tatsächlich in Fleisch und Blut übergegangen, dass er sie quasi automatisch anwandte.
    Saedelaere legte die Trage ab. Er ging mit forschen Schritten voran, den Hügel hinauf. Der Lärm nahm zu. Als der Maskenträger die Kuppe erreichte, sah er hinab auf ein Dutzend gedrungene Tiere, die aus einem Rüssel trötend und mit jeweils mindestens zehn Beinen über die Ebene stampften. Sie mochten knapp einen Meter groß sein. Einer der humanoiden Planetenbewohner rannte hinter ihnen her und schwang dabei wild die drei Arme. Er war bis auf einen quer über die Brust gespannten Fellgürtel nackt.
    Das Bild sprach für sich selbst; offenbar floh die kleine Herde vor diesem Mann. Nur – wo waren sie hergekommen? Hatte er sie zuvor als Nutztiere gehalten? Oder versuchte er sie überhaupt zum ersten Mal einzufangen?
    Der Terraner entdeckte einige Meter unter sich eine Öffnung; einen Eingang, der in eine Höhle im Hügel führte. Die Tiere entfernten sich weiter in einer Stampede, der Humanoide rannte ihnen nach. Er passierte einen Baum mit dunklen Blättern und leuchtend roten Früchten in der oberen Hälfte der Krone; danach entschwand er Saedelaeres Blicken.
    Die Höhle schien verlassen. Alaska ging hinein.
    Im Inneren stank es. Exkremente lagen auf dem Boden; augenscheinlich eine Wohnhöhle, die zugleich als eine Art Stall diente. In einer Ecke lag ein Fell auf einem Berg von Laub, dabei handelte es sich wohl um die Schlafstätte des Humanoiden. Davor stapelten sich angebissene Reste von fahlgrünem Obst. Insekten krabbelten darüber. Ein summendes, an eine winzige Libelle erinnerndes Tier flog von einem Rest zum nächsten.
    Obwohl die Bewohner dieses Planeten auf einer geringen Entwicklungsstufe standen, fühlte sich Saedelaere mit ihnen verbunden. Während einer Realitätsverschiebung, einer Folge von Sholoubwas unverständlichen Experimenten in diesem Sonnensystem, war Alaskas Bewusstsein mit einem dieser Wesen verschmolzen.
    Kurzzeitig hatte er durch dessen Augen gesehen und dessen Gedanken gedacht. Wenn er die Lider schloss und die Stimmung auf sich wirken ließ, glaubte er, nicht nur eines, sondern ein ganzes Dutzend Leben auf diesem Planeten verbracht zu haben.
    Alaska atmete den Gestank der Höhle und fühlte sich völlig fehl am Platz. Er war ein Fremdkörper auf dieser Welt, in die bereits ein anderer Fremder gekommen war, um sie zu beuteln – Sholoubwa, der robotisch-positronische Konstrukteur, der diese Welten auslaugte und zerstörte. Dabei ging er mit absoluter Rücksichtslosigkeit vor. Was sollte ihn daran hindern? Ein Gewissen jedenfalls ganz sicher nicht, so viel konnte Alaska mittlerweile sagen.
    An den Wänden fand Saedelaere einfache Zeichnungen, die offenbar in das Gestein gekratzt worden waren. Er musterte sie, und ein Schauer lief ihm über den Rücken. Sofort tauchten die Bilder wieder vor seinen Augen auf. Die

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