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PR 2671 – Das Weltenschiff

PR 2671 – Das Weltenschiff

Titel: PR 2671 – Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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tauchte die Umgebung in unwirkliche Schleier.
    »Wieso bist du gekommen?«, fragte der Maskenträger, erleichtert darüber, dass der Spinnenroboter sie nicht angriff. Die Systeme des SERUNS steckten zwar mitten in der Selbstreparatur, aber der Anzug war noch nicht voll einsatzfähig.
    Der Spinnenroboter schaute sie aus mechanischen Augen an. Eines leuchtete fahlblau. »Sholoubwa erwartet euch.«
    »Erst schickt er uns mit einem Transmitter weg«, rief Blitzer, »und tötet uns fast ... und kurz darauf schickt er uns dich, um uns zurückzuholen?«
    »Sholoubwa erwartet euch«, wiederholte der Roboter in exakt derselben Betonung wie zuvor. Das fahlblaue Auge flackerte. Eine Schwebeplattform raste heran, die gerade Platz für sie zu dritt bot.
    Ohne zu zögern, stieg der Terraner darauf. Er wollte dem Zwergandroiden helfen, doch dieser kletterte erstaunlich behände auf die Plattform. Dabei verzerrte sich zwar sein Gesicht, und er tastete auch einmal nach der Schulterwunde, aber sonst ließ er sich nichts anmerken. Er versuchte wohl, keine Schwäche zu zeigen.
    »Wieso hat der Konstrukteur seine Meinung geändert?«, fragte Alaska Saedelaere. »Oder kannst du mich selbst hören, wenn ich diesen Technogardisten anspreche, Sholoubwa?«
    Die Plattform hob ab und sauste los; dem Maskenträger erschien es nun wie ein Hohn, wenn er daran dachte, wie quälend langsam sie bisher vorangekommen waren. Vor allem, als er noch die Trage gezogen hatte, war jeder Meter mit großer Anstrengung verbunden gewesen.
    Der Spinnenroboter schwieg und bewegte sich nicht.
    Saedelaere entschied sich, in die Offensive zu gehen und zu demonstrieren, dass er weit mehr wusste, als Sholoubwa wohl glaubte. »Ich bin überrascht«, sagte er, ohne den Technogardisten anzusehen, »dass ein unberechenbares kosmisches Ereignis wie die Erhöhung der Hyperimpedanz dem Konstrukteur so sehr schaden konnte.«
    Keine Reaktion.
    »Das erklärt wohl auch die chaotischen Experimente«, fuhr er fort, »die dieses System in den Untergang reißen, richtig? Sholoubwa ist nicht Herr seiner Sinne und Möglichkeiten.«
    Der Spinnenroboter stand weiterhin völlig starr.
    Eroin Blitzer verstand wohl, worauf Saedelaere abzielte, und schlug in dieselbe Kerbe, um eine Antwort zu provozieren. »Sholoubwa geht mit unverständlicher Rücksichtslosigkeit vor«, sagte der Zwergandroide. »Er zerstört ein ganzes Sonnensystem, weil er in seinen Funktionen gestört und eingeschränkt ist. Er experimentiert wie ein Kind, das versucht, seine Möglichkeiten zu ergründen.«
    Die Schwebeplattform raste mittlerweile in etwa fünf Metern Höhe durch die Regenfront, durch einen Energieschirm perfekt vor jedem Umwelteinfluss geschützt.
    Am Boden sah Saedelaere Bewegung, zunächst nur als diffusen Schattenriss im dichten Regen. Als sie näher kamen, erkannte er eine kleine Tierherde. Ob es sich wohl um jene handelte, die dem Planetenbewohner Julisch entflohen war?
    Im nächsten Moment zog die Plattform darüber hinweg, stets auf die Energiekuppel zu, unter der sich Sholoubwas Positronikwald erstreckte. Der Himmel war dort klarer; wenn überhaupt, regnete es dort nicht stark. Der Schirm zeigte sich als unruhiges Flimmern und Wabern.
    Alaska überlegte, ob er auf andere Weise versuchen sollte, den Spinnenroboter aus der Reserve zu locken, entschied sich aber dagegen. In Kürze würden sie erneut dem Konstrukteur persönlich gegenüberstehen, und diesmal schätzte der Maskenträger die Chancen besser ein, dass er Rede und Antwort stand.
    Immerhin holte Sholoubwa sie aus eigenem Antrieb zu sich; was wohl bedeutete, dass er ihre Hilfe suchte. Warum sonst sollte er sich freiwillig mit diesen Eindringlingen in sein Reich beschäftigen?
    Mit einem Mal stieg die Plattform weiter auf, stieß in die tief hängenden Wolken, die als grauschwarze Nebelfetzen jenseits des Schutzschirms entlangrasten. Ein Blitz zuckte vor ihnen und verästelte sich durch das ganze Gewölk. Dabei blieb es völlig still. Der Schirm schnitt jeden Laut von außerhalb ab.
    Eine Weile raste ihr Fluggefährt inmitten eines Gewitters voran, ehe es unvermittelt absackte und wie ein Stein in die Tiefe fiel.
    Für einen Augenblick hob sich Saedelaeres Magen. Der Terraner fühlte sich, als müsse er sich übergeben, bis endlich die Andruckabsorber griffen und er vom steilen Sturz der Plattform nichts mehr spürte.
    Ein Flimmern rundum: Sie glitten durch den undurchsichtigen Schirm über Sholoubwas Prozessorebene. Sie landeten am Fuß

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