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PR 2679 – Der Herr der Gesichter

PR 2679 – Der Herr der Gesichter

Titel: PR 2679 – Der Herr der Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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in ihre Gedanken eindringt«, erläuterte Wörgut Gooswart. »Wenn du deine Macht beweisen willst, musst du zuerst als einer von ihnen auftreten.«
    Der Oraccameo hatte recht.
    QIN SHI suchte sich ein geeignetes Subjekt aus und nahm den Xylthen in sich auf. Damit hatte er nicht nur alle Informationen, die in dem Xylthen abgespeichert waren, sondern er besaß auch seine Zellinformationen.
    Auf Belagua hatte er Maran Dana Foggas Körper benutzt, um dessen Familie aufzusuchen. Nun würde er in Gestalt dieses Xylthen dem Heerführer eine zweite Aufwartung machen.
    Er benötigte mehrere Versuche, bis er den Körper nicht nur korrekt projizieren, sondern ihn auch perfekt beherrschen konnte. Dann suchte er Hirawat in seinem Führungsquartier auf.
    Der oberste Heerführer der Xylthen lag auf einer Pritsche. An seiner Seite standen zwei Mediker und zwei schwer bewaffnete Xylthen, die entweder dem Militär oder Hirawats persönlicher Garde angehörten.
    Als er eintrat, richteten die beiden sofort ihre Waffen auf ihn, während sich die beiden Mediker schützend vor Hirawats Krankenlager stellten.
    Es kostete QIN SHI einen einzigen Gedankenimpuls, und die vier Xylthen sanken leblos zu Boden.
    Hirawat keuchte: »Wer ... wer bist du?«
    Das Nervengift hatte seine Adern und Venen dunkelgrün gefärbt. An der Stirn traten zwei Stränge hervor, glichen grünen Würmern, die über die kalkweiße Haut krochen.
    »Ich bin ...« QIN SHI lächelte, als ihm die Doppeldeutigkeit auffiel. »Ich bin der Herr der Gesichter. Ich bin QIN SHI, euer neuer Herr.«
    »Du ... du warst in meinen Gedanken.«
    »Das war ich.«
    »Und du hast meine beiden Ärzte und meine Sicherheitsoffiziere umgebracht.«
    »Ich habe ihr Leben genommen, ja.«
    »Was willst du von mir?«
    »Ich bin hier, um dich und dein Volk davon zu unterrichten, dass ihr ab jetzt mein Hilfsvolk seid. Ich werde euch eine Technologie geben, die euch über alle anderen Völker in dieser Galaxis erhebt. Ich werde dafür sorgen, dass niemand sich euch entgegenstellen kann. Im Gegenzug werdet ihr tun, was ich von euch verlange.«
    Der Xylthe öffnete den Mund. Seine Lippen zitterten.
    »Du bist sehr mächtig«, sagte Hirawat. »Aber mein Volk ist sehr stolz. Wir ordnen uns keiner fremden Macht unter. Selbst wenn sie uns vor unseren Feinden beschützt und uns mit überlegenen Waffen versorgt.«
    QIN SHI betrachtete den matten Körper des Heerführers. Hatte er nicht gesehen, mit welcher Leichtigkeit er über Leben und Tod gebieten konnte? Was gab Hirawat die Sicherheit, so mit ihm zu sprechen?
    »Ich erkenne deine Worte an«, sagte QIN SHI. »Sie sagen mir, dass ihr mir ein gutes Hilfsvolk sein werdet. Stolz und konfrontationsbereit. Das sind wichtige Eigenschaften.«
    »Du scheinst mich nicht verstanden zu haben. Alles, was ich gesagt habe – es galt nicht deinen Feinden, es galt dir. Wir werden uns dir nicht unterordnen. Wir werden deine Schwäche herausfinden und dich dann töten.«
    Der Herr der Gesichter lächelte. »Xylth wird von einem Mond umkreist. Ist er bewohnt?«
    Hirawat schüttelte irritiert den Kopf. Unter sichtbar großen Anstrengungen richtete er seinen Oberkörper auf. »Er ist bewohnt«, sagte der Xylthe gefährlich leise. »In erster Linie von den Mannschaften der Wachforts. Keine Streitmacht, und wenn sie mit noch so waffenstarrenden Raumschiffen angreift, wird ihn ...«
    »Jetzt ist er nicht mehr bewohnt«, schnitt ihm QIN SHI das Wort ab. »Überprüf es!«
    »Das kann ... das kann nicht ...« Hirawat hob sein linkes Armgelenk hoch, an dem er ein Metallarmband trug.
    Er betätigte einen Knopf und rief nacheinander verschiedene Namen auf. Amüsiert beobachtete QIN SHI, wie der Heerführer immer nervöser wurde. Schließlich ließ er den Arm entkräftet sinken.
    Leere stand in seinem Blick.
    Wenige Minuten später hatte ihm QIN SHI die Bedingungen für die weitere Zusammenarbeit diktiert und ihm die Koordinaten gegeben, wo seine Streitmacht die Weltengeißeln finden würde.
    Dann ließ er den gebrochenen Xylthen zurück.
    Wörgut Gooswart hatte recht behalten. Der Auftritt im Projektionskörper eines Xylthen hatte perfekt funktioniert.
    »Ja«, dachte er. »Ich bin der Herr der Gesichter. Sie sind ich, und ich bin sie. Sie werden mich erkennen, wenn ich ihnen mit ihrem eigenen Gesicht begegne.«
     
     
    Intermezzo
    Zapfenraumer MEEGUA
     
    Er hielt die Luft an. Fünf Herzschläge lang. Das heiße Wasser brannte auf seiner Haut, doch allmählich gewöhnte sich Mekaren

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