Lieber Frühling komm doch bald
Zu diesem Buch
Sie sorgen wieder für Aufregung und Trubel, für einige Tränen, aber vor allem für viel Heiterkeit: der pfiffige Gaylord und seine kleine Schwester, Mutter May, die sanft, aber entschlossen die Zügel des Familienlebens in Händen hält, und der leicht versponnene Schriftsteller-Vater Jocelyn. Und noch immer leben die Pentecosts bei Opa auf dem Land. Gaylord hat eine neue Freundin: Julia, die kleine Tochter des neuen Verwalters. Aber auch eine neue Feindin: Julias herrschsüchtige Tante. Die ersten Scharmützel sind bereits in Gang, da kündigt sich überraschend lästiger Besuch an, dem alle, auch die Erwachsenen, mit Beklemmung entgegensehen. Opas neuer Schwager, den Tante Dorothee präsentieren will, ist nämlich Franzose. Ein Ausländer in der Familie Pentecost - nicht auszudenken! Aber keine Sorge, der weltgewandte, charmante und wie ein richtiger Gentleman in Tweed gekleidete Eduard erobert bald die Herzen der ganzen Familie. Sorgen macht den Pentecosts dagegen Derek, ein Junge, der zu einer Motorradbande im Dorf gehört.
Auch sonst hat dieser Winter es in sich. Was spinnt sich da zwischen der gewiß reizenden jungen Lehrerin und Jocelyn an? May hat Kummer, zumal sie ins Krankenhaus muß und die sich hilfreich anbietende Miss Thompson den Haushalt führen wird. Außerdem wird die ländliche Familienidylle mehrfach durch Zwist und stürmische Auseinandersetzungen erschüttert. Darüber hat man Derek schon fast vergessen. Bis er an einem trüben grauen Tag plötzlich zuschlägt... Doch auch nach einem so turbulenten und kummervollen Winter wird es endlich wieder Frühling.
Eric Malpass, geboren am 14. November 1910 in Derby, war lange Jahre Bankangestellter in Mittelengland. 1947 wurde er Mitarbeiter der BBC und namhafter Zeitungen, so des «Observer», dessen Kurzgeschichten-Wettbewerb er 1954 gewann. «Beefy ist an allem schuld» (rororo Nr. 1984) wurde 1960 in Italien mit der Goldenen Palme für das beste humoristische Buch des Jahres ausgezeichnet. Zu einem phantastischen Erfolg, vor allem in der Bundesrepublik, wurden seine Romane über den Schlingel Gaylord: «Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung» (rororo Nr. 1762), «Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft» (rororo Nr. 1794), der vorliegende Titel «Lieber Frühling komm doch bald», «Schöne Zeit der jungen Liebe» (rororo Nr. 5037) und die Erzählung «Fortinbras ist entwischt» (rororo Nr. 4075). Weiten Anklang fanden auch die lebendig-humorvolle und, wie mehrere Gaylord-Romane, verfilmte Familiengeschichte «Als Mutter streikte» (rororo Nr. 4034), die Zeitromane «Und der Wind bringt den Regen», (rororo Nr. 5286), «Liebe blüht zu allen Zeiten» und «Und doch singt die Amsel» sowie seine Shakespeare-Romantrilogie «Liebt ich am Himmel einen hellen Stern» (rororo Nr. 4875), «Unglücklich sind wir nicht allein» (rororo Nr. 5068) und «Hör ich im Glockenschlag der Stunden Gang» (rororo Nr. 5194). Eric Malpass, der verheiratet ist und einen Sohn hat, lebt als freier Schriftsteller in Long Eaton/Nottingham.
Eric Malpass
Lieber Frühling
komm
doch bald
Roman
Deutsch von Anne Uhde
Rowohlt
Titel der englischen Originalausgabe
«The Long Long Dances»
Umschlagentwurf Eva Kausche-Kongsbak
79.-90. Tausend Juli 1984
Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Mai 1981
Copyright © 1977 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
«The Long Long Dances»
Copyright © 1977 by Eric Malpass
Alle deutschen Rechte vorbehalten
Satz Bembo (Linotron 404)
Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
580-ISBN 3 499 14745 9
1
May Pentecost war nicht mit sich zufrieden. Ihr Schwiegervater hatte ihr von dem neuen Gutsverwalter erzählt, den er einstellen wollte. «Seine Frau ist vor kurzem gestorben», hatte er schließlich gesagt. «Und er hat eine kleine Tochter. Das ist das Problem.» Offenbar hatte der alte John Pentecost gehofft, sie werde sagen: «Dann ist es wohl besser, sie wohnen bei uns im Hause, Schwiegervater. Da kann ich mich um die beiden kümmern. Ich mache das schon.» Sie hatte jedoch nichts gesagt. Und warum nicht? fragte sie sich. Weil ich - wie jeder heutzutage - meine Ruhe haben will. Ich will mit den Problemen anderer Leute nichts zu tun haben.
Ja, das war der wahre Grund. Vergebens sagte sie sich zu ihrer Verteidigung, daß sie genug damit
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