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PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

Titel: PR 2682 – Schlacht an der Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Gesichts zu fühlen.
    TANEDRAR, wo bist du?, fragte er mit einem stummen Aufschrei. Er richtete seine ganze Konzentration auf den Escaran in ihm, der ihn mit der allumfassenden Superintelligenz verband. Der ihn fühlen ließ, dass das Ritual des Aufbruchs bald bevorstand.
    Er erhielt keine Antwort, wie immer. Der Friedensbewahrer im Reich der Harmonie kümmerte sich nicht um ihn. Pridon war zu wenig, zu unbedeutend. Er war eines von Billionen Lebewesen, die TANEDRAR an sich band.
    Ein Signalton kündete davon, dass er Besuch erhielt. Er nahm es mit dem nötigen Gleichmut hin. Zeit und Lebensrhythmus spielten in seinem Gedächtnis ohnedies nur eine untergeordnete Rolle. Die Unharmonischen kamen und gingen, wann sie wollten.
    Er trat in eine Ecke des Raumes zurück, wie es von ihm erwartet wurde. Ein Zuwiderhandeln zog härteste Bestrafung nach sich, wie er nur zu gut wusste.
    Die Transportplatte sank aus der Deckenfassung nach unten. Vier Schwerbewaffnete richteten ihre Waffen auf ihn. Sie wirkten wachsam und achteten tunlichst darauf, sich nicht gegenseitig in die Quere zu kommen.
    Zwei von ihnen kamen auf ihn zu, packten Pridon links und rechts und zogen ihn mit sich. Hin zur Platte. Stellten ihn darauf und fixierten die Handgelenke an seinem Rücken. Ein Metallreif schnappte um seinen Hals, ein weiterer um seine Hüften. Eine viel zu kurze Kette verband die beiden Elemente, sodass er in eine vornübergeneigte, unangenehme Haltung gezwungen wurde.
    »Was habt ihr mit mir vor?«
    »Wir bringen dich zur Kommandantin der KROURE«, antwortete einer der Wächter zu seiner grenzenlosen Überraschung. »Carmydea Yukk möchte mit dir persönlich sprechen.«
    Man kürzte die Länge der Kette ein wenig. Seine Körperhaltung schmerzte so sehr, dass er am liebsten laut aufgeschrien hätte. Doch diese Genugtuung würde er den Unharmonischen nicht geben, niemals!
    Die Rundplatte glitt nach oben. Er verließ den Raum, der so lange Zeit das Einzige gewesen war, was er zu Gesicht bekommen hatte. Er schloss geblendet die Augen, als sie die Halle darüber erreicht hatten. Das Licht war so grell, dass es Schmerzen verursachte und er erschrocken aufschrie.
    Es dauerte eine Weile, bis Gardeleutnant Pridon begriff: Man hatte ihn all die Zeit im Zwielicht gefangen gehalten, seine Augen hatten sich letztlich daran gewöhnt und waren nun überfordert.
    Er wurde einen Gang entlanggeführt. Nur unter Mühen konnte er den Kopf so weit heben, dass er die Wächter rings um sich sah. Es handelte sich ausschließlich um Lirbal. Es wäre ihm lieber gewesen, Angehörige anderer Völker Escalians als Eskorte zu sehen. Er hätte es verstanden, wenn ihm krötenähnliche Kandran derartige Demütigungen zugefügt hätten. Wie konnten sich Lirbal bloß auf die Seite eines neuen Heilsbringers namens QIN SHI stellen?
    Pridon ging eine Rampe hoch. Er stolperte und fiel und konnte sich gerade noch zur Seite rollen, bevor er mit der Maske voran auf dem Boden landete. Dennoch meinte er es in seiner Schulter knirschen zu hören, als er aufprallte.
    Ein Wächter packte ihn am Oberarm, ohne Rücksicht auf eine mögliche Verletzung zu nehmen, und zog ihn wieder hoch. Es ging weiter. Sie durchquerten eine Lagerhalle, passierten einen Antigravlift, marschierten durch einen Masken-Park, dessen Stille und natürlich wirkende Beschaffenheit einen deutlichen Kontrapunkt zu der sonst höchst technisierten Umwelt darstellten.
    Sie gelangten zu einer stark frequentierten Wegkreuzung, die Pridon dem ungefähren Zentrum des Walzenraumers zuordnete. Die KROURE folgte einer Standardbauweise. Jedermann, der auf einem Schiff der Vabira-Klasse Dienst getan hatte, würde sich in allen anderen seiner Bauart ungefähr zurechtfinden.
    Oder?
    Wenn ihn sein Gefühl nicht täuschte, wurde er bereits zum zweiten Mal an derselben Nebenzentrale vorbeigeführt. Wollten ihn seine Wächter zusätzlich verwirren, oder war er es, der nicht mehr klar denken konnte?
    »Da hinein!«
    Man stieß ihn vorwärts, und diesmal konnte er den Sturz verhindern. Er blieb wankend stehen und starrte auf ein Paar langer und gekreuzter Beine, die in einem kniefreien Rock steckten.
    Alle anderen Besatzungsmitglieder tragen Uniformen. Nur diese Frau nicht.
    »Es freut mich, dich gesund und munter wiederzusehen«, sagte Carmydea Yukk mit rauchiger Stimme.
    »Mich ebenfalls.« Pridon atmete tief durch. »Ich würde mich ja gern verbeugen und der Höflichkeit Genüge tun; aber es fällt mir derzeit recht schwer, mich

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